#1

Warum schaffen wir Kunst

in Literatur 20.03.2009 16:42
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte

Liebe Gemeinde

Bitte um Antworten


Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.

L.F Celine

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#2

RE: Warum schaffen wir Kunst

in Literatur 21.03.2009 04:50
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Warum künsteln wir, Schuft?

Weil wir uns gerne unsterblich machen würden, auch wenn das heute schwerer ist denn je. Wen wir in 100 Jahren noch der ganze Informationsmüll unserer Zeit interessieren? Wer will das alles lesen? Wer könnte es ?

Ich glaube fast, ein Menschenleben ist nicht lang genug genug, so wie der Mensch nicht dafür geschaffen ist, noch sehr viel mehr Komplexität zu ertragen. Nach dem großen Kollaps wird es eine Rückwendung zur Einfachheit geben - und vielleicht, wer weiss, wird man zwischen 1950 und dem Jahr 2XXX einen Schnitt machen und die Zeit der großen Flut, eine dunkle Zeit, gnädig ausblenden.


Wir wissen ja auch nicht, was der griechische Stallbursche an Gedichten und Geschichten erdachte. Er hatte keine Möglichkeit sie aufzuschreiben. Wir lesen Homer - der hatte sie. Und fehlen uns die Geschichten des Stallburschen? Nein. Wie könnten sie.

Wir haben nun die Möglichkeit etwas aufzuschreiben - interessiert das? Nein! Weil wir zuviele snd, die zuviel schreiben. Würden wir einen unter 100.000 Autoren und Journalisten auslosen, ein Buch schreiben zu dürfen, und es den anderen verbieten - der eine würde gelesen, auch in 1000 Jahren noch.



E-LITEratum: reimt Laute - traut Meile - Mut elitaer - eitel Armut - Traum leite - Eile tut Arm - Reimtet lau - Laut Metier - Maul eitert - Team Urteil
zuletzt bearbeitet 21.03.2009 04:53 | nach oben

#3

RE: Warum schaffen wir Kunst

in Literatur 21.03.2009 06:57
von oliver64 • Mitglied | 352 Beiträge | 352 Punkte

Warum kacken wir? Weil wir nicht anders können. Ob's Kunst ist? Drauf geschissen!





Gedichte und Kommentare in allerbester Absicht

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#4

RE: Warum schaffen wir Kunst

in Literatur 21.03.2009 10:09
von Maya (gelöscht)
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Man schafft Kunst, um bewundert zu werden und um sich von anderen mit seinen genialen Einfällen abzugrenzen. Man kann seine kreativen Seiten ausleben und, wenn man gut ist, mit "Unsterblichkeit" belohnt werden.

Das habe ich mir nur aus den Fingern gesogen, um nun mitzuteilen, dass ich den Fred ins Diskussionsforum verschoben habe. Wir entwirren ja gerade die Plauderecke und es wäre daher lieb, wenn Ihr etwas darauf achten würdet, Themen in die dafür vorgesehenen Bereiche zu posten, damit hier ä bissl mehr Ordnung herrscht.

Grüße,
die Putzfrau.
zuletzt bearbeitet 21.03.2009 10:12 | nach oben

#5

RE: Warum schaffen wir Kunst

in Literatur 21.03.2009 10:26
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte

Meine Güte, ich wusste gar nicht, dass wir ein Diskussionsforum haben. Wie lange gibt es denn das schon.


Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.

L.F Celine

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#6

RE: Warum schaffen wir Kunst

in Literatur 21.03.2009 10:42
von Maya (gelöscht)
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Ja, sorry, das ist vielleicht im Eifer des Gefechts etwas untergegangen. Ich habe das noch einmal explizit unter "Änderungen" gepostet.

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#7

RE: Warum schaffen wir Kunst

in Literatur 21.03.2009 11:19
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte

Goile Frage.


Vielleicht um das Urteil fällen zu können, dass der Avatar von Oliver64 extrem hässlich ist? Angefangen bei den Schweinelocken, die mich leider an Wolfgang Petry und seine speckigen Freundschaftsbänder erinnern, aus denen Backfischwichse tropft, über die fernsehergroße, kackbraun getönte Sonnenbrille, die zum Glück große Teile dieser Verirrung der Evolution verdeckt, bis hin zu der Kussschnute über der ein Streifen prangt, den ich nicht als Schnurrbart sondern als verirrte Bremsspur identifizieren würde, so als hätte man diesem armen Menschen mitten ins Gesicht gekackt.

Aber das wäre zu armselig. Es stimmt ja noch nicht mal. Es ist ja gar kein Kerl, der mich hier so leicht über die Brechgrenze brachte, sondern nur ein Fake. Und das scheint mir in jeder Hinsicht passend. Hinter der Kackfresse müsste sich Cameron Diaz verbergen. Ich meine aus den Engel für Charlie Filmen. Aber da bin ich mir nicht sicher.

Zwei Bitten an Olli: Klär mal aus welchem Film das Bild kommt und roll bitte wieder mit den Augen. Bitte!

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#8

RE: Warum schaffen wir Kunst

in Literatur 21.03.2009 12:05
von oliver64 • Mitglied | 352 Beiträge | 352 Punkte

Zitat von Brotnic2um
... und roll bitte wieder mit den Augen. Bitte!


Dein Wunsch sei mir Befehl, ich musste nur schnell die Tränen trocknen.

Ich weiß nicht, aus welchem Film das Bild stammt, ich hatte es lediglich bei einem anderen Dichter geklaut. Jetzt bin ich froh, es wieder los zu sein.





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#9

RE: Warum schaffen wir Kunst

in Literatur 21.03.2009 12:12
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte

Nasowas das Brot ist mitgeschwommen.

Das Auge finde ich übrigens ebenfalls extrem ekelig.


Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.

L.F Celine

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#10

RE: Warum schaffen wir Kunst

in Literatur 21.03.2009 12:47
von oliver64 • Mitglied | 352 Beiträge | 352 Punkte

Zitat von Gemini
Das Auge finde ich übrigens ebenfalls extrem ekelig.

Sorry. Ich habe das korrigiert.





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#11

RE: Warum schaffen wir Kunst

in Literatur 22.03.2009 02:41
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte

Ja so ist es way better. So ein Auge aber auch.


Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.

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#12

RE: Warum schaffen wir Kunst

in Literatur 23.03.2009 09:02
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte

Ich weiss nicht, ob es Kunst ist, was wir hier erschaffen. Natürlich ist es künstlich, von daher wird es dem Namen nach gerecht, aber der Name ‚Kunst‘ hat für mich auch immer die Bedeutung von: überdauern. Alles, was nach kurzer Zeit wieder in Vergessenheit gerät, ist für mich ... ich wiederhole das ständig, damit ausdrücklich klar wird, dass es meine persönliche Meinung ist ... keine Kunst, sondern nur künstlerische Betätigung.

Also müsste die Frage lauten: Weshalb betätigst du dich künstlerisch? Und darauf habe ich, durch die Jahre, gewisse Antworten bekommen. Antworten daher, weil es nicht immer dieselben sind. Ganz früher, schrieb ich, weil ich meine Gefühle kanalisieren wollte und mir das Aufschreiben dabei half, klarer zu sehen. Des Weiteren wollte ich damit meine Freunde beeindrucken.

Später kam der Ehrgeiz dazu: was andere können, kann ich auch. Das war eine Zeit, in der ich furchtbar produktiv war und nach Kommentaren, Bestätigung und Rückmeldungen lechzte. Egal ob negativ oder positiv. Ich wollte mit meinem Schreiben wahrgenommen werden. Wollte einen eigenen Stil entwickeln, der meinem Namen zugeordnet werden konnte. Kurz gesagt: Ich wollte bekannt werden.

Dann kam eine andere Zeit. Ich wusste, was ich konnte und was nicht und hatte jetzt den Ehrgeiz, das zu verbessern, was mir lag und was mir Spass machte... und nicht den anderen. Öffentlichkeit wurde nicht mehr so wichtig, sondern mehr, was ausgesuchte Leute zu meiner „Kunst“ meinten.

Und jetzt. Hm... jetzt bin ich in der Phase wo ich nach Ruhm und Geld und Unsterblichkeit giere. Kleiner Scherz! Ich würde mal sagen, dass ich jetzt soweit gekommen bin, dass ich mir eingestehen muss, der grosse Ruhm wird mir vermutlich versagt bleiben, weil ich durch meine persönliche Situation gar nicht in der Lage bin, mich intensiv darum zu kümmern. Ich bin jetzt aber auch soweit, mal was sein lassen zu können, bei dem ich keine (künstlerische) Befriedigung verspüre.

Dieses Streben nach Unsterblichkeit hatte ich nie. Mir ist relativ Wurst, ob man Baumann noch liest, wenn ich in die Grube wandere. Vielleicht wird das noch anders, keine Ahnung, aber ich denke nicht. Aber ich werde vermutlich, bis zum letzten Gang, irgendwas künstlerisches Werkeln, weil es mich immer wieder in den Fingern juckt. Und weil ich anscheinend die unsinnige Hoffnung hege, das würde wirklich irgendjemand interessieren, was ich da in die Tasten haue.


Die Frau in Rot

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#13

RE: Warum schaffen wir Kunst

in Literatur 23.03.2009 09:59
von oliver64 • Mitglied | 352 Beiträge | 352 Punkte




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#14

RE: Warum schaffen wir Kunst

in Literatur 23.03.2009 14:17
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte

weil wir unsere erbärmliche Nichtigkeit mit unseren mehr oder minder mitleiderregenden Mitteln so hoffnungslos wie verzweifelt zu überwinden suchen.




E-LITEratum: reimt Laute - traut Meile - Mut elitaer - eitel Armut - Traum leite - Eile tut Arm - Reimtet lau - Laut Metier - Maul eitert - Team Urteil
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#15

RE: Warum schaffen wir Kunst

in Literatur 23.03.2009 14:26
von Arno Boldt | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte

Weil wirs können und wollen. Lapidar, aber treffend.

Die Motivation dazu ist sicher unterschiedlich: Anerkennung/"Sinnsuche"/Profit/Dazugehörigkeitswille/Idealismus/Aufarbeitung/Geißelung..


http://arnoboldt.wordpress.com/
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#16

RE: Warum schaffen wir Kunst

in Literatur 23.03.2009 19:17
von Gedichtbandage • Mitglied | 531 Beiträge | 525 Punkte

Muss denn überall diese Frage nach dem WARUM auftauchen?

LAPIDAR ist gut - das mag ich, vor allem, wenn es schön kompliziert wird!


Was kann man bestenfalls erreichen mit diesen trickreichen Gebilden menschlichen Verstandes?

Denken? Vielleicht. Emotionen? Eventuell.

Ein Balanceakt "hoch" auf dem Drahtseil der irdischen Evolution und wozu wir das machen - na weil wir so schön einzig sind! -jeder in seinem Tunnel steckt und ein bisschen erhofft zu erahnen oder auch zu eröffnen, wie irgendetwas anders tickt oder Ge-/Verticktes sich anhört. Seinen Tick erhofft zu pflanzen, auf dass er sich vermehre. Voyeure allesamt und mal und sowieso irre, jeder für sich, ist doch ganz normal.

Und was man erwartet - kommt auf die Perspektive an.
Was gerade noch plausibel erscheint ist im nächsten Moment fadenscheinig oder monumental, aber meistens Schnee von gestern, zumindest irgendwann. Geschichtlich gesehen ein heißes Lüftchen im All, ein Haufen Primaten mit dem Anspruch der Unsterblichkeit=Göttlichkeit - WOZU??? Und ob der ewige Kreis ein Kreis ist oder die Summe der Tangenten oderoderoder...

Ein endlicher Chromosomenhaufen,
GB.
(mir war gerade so )


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>> Du verdammter Sadist:
Du versuchst deine Leser zum Denken zu zwingen.<< - E. E. Cummings zu Ezra Pound
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