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Zitat Unachtsam der Piepmatz, frech, schleicht den Baum hinauf sein Pech. Kater Muck entzückt, verrückt, hat 'nen Vogel, schmaust beglückt.
Zu beginn erscheint mir ein Satz über vier Verse für ein Kind einfach zu lang. Von den zweien, die ich hier zitiere, ist einer so falsch, der andere zu verschachtelt. Wer schlecht denn nun den Baum hinauf der Piepmatz oder sein Pech? Beides geht. Das ist irreführend. Die Verben kommen in beiden Sätzen zu spät. Im ersten ist die Satzstellung falsch. Richtig wäre "Unachtsam schleicht der Piepmatz (sofern er schleicht). Ist er eigentlich jetzt frech oder unachtsam? Was ist der Kern des Satzes? Zu viel auf einmal, zu unkoordiniert für mein Gefühl.
Warum nicht einfach:
Doch der Piepmatz passt nicht auf. Schleicht da was den Baum hinauf? Plötzlich greifen ihn zwei Tatzen. Dann hört man die Katze schmatzen.
Na gut. Ich bin keine Frau, und daher wundert es wohl nicht, dass mich das dargestellte nicht anspricht. Das hat nichts mit dem grundsätzlichen Thema zu tun, das ja interessant erzählt sien kann. Mich stören zwei Dinge: 1. Die Figuren 2. Die Sprache Selbstverliebte Mütter hypochondrischer Kinder, unsensible Ärzte und böse Chefin. Da sind für mich als Leser die Figuren von vorn herein abgestempelt und somit uninteressant. Interessant ist so ein Buch für mich, wenn ich die Figuren so vorgeführt bekomme, dass es für mich interessant ist, sie als Leser kennenzulernen. Das ist aber nicht so, wenn ihr Charakter durch die Art der Darstellung zu sehr vorgezeichnet ist. Das sind dann Klischees oder Papkameraden. Klar wird hier aus der Sicht der beiden Frauen geschrieben. Wenn aber deshalb ständig in die Sprache deren Meinung über die Figuren einfließt, so dass ich keinen raum habe, mir eine eigene zu bilden, wird es wie gesagt, uninteressant, es sei denn die Beschreibung ist sprachlich so originell und witzig, dass ich es trotzdem gerne lese. damit wäre ich beim zweiten Punkt, Sprache. Klare Empfehlung meinerseits: Der Text ist eh aus der Sicht der Hauptfiguren geschrieben. Also sollte der Text am besten auch aus einer Ich-Perspektive geschrieben werden. Das gäbe dem Ganzen vielleicht noch etwas Drive. Dann stört auch das Parteiische des Erzählers nicht so. Sprachlich ist es mir sonst fast zu Kinderbuchartig. Ich weiß nicht, wie ich es sonst beschreiben soll. So... besorgt und die Hauptfigur umsorgend. Könnte frecher sein. Soll doch allerhand Lustiges und auch Tragisches enthalten.
Da steckt ja sicherlich eine Menge Inhalt drin. Problem für mich auch bei der Einleitung, dem Exposé, ich weiß letztlich immer noch nicht, worum es der Geschichte geht. Was eigentlich erzählt werden soll. Die Geschichte der Frauen? Die Geschichte der Schwangerschaft. Eine Geschichte über die Probleme in unserem Gesundheitswesen und unserer Gesellschaft im Bezug auf werdende Mütter? Ein, höchstens zwei Sätze auf den Punkt würden helfen.
also ich bin ein zugegebenermaßen großer Fan Deiner Naturdichtung und kann mit dem Wissenschaftlichen Touch sehr gut leben, führst Du doch immer wieder feine Wörter ins Feld von die ich entweder eine Ewigkeit nicht mehr oder noch nie gehört habe. Das einzige, was mir nicht gefällt ist die Verwendung von "Goldrausch". Das ist mir vor dem Hintergrund der ansonsten feinen Beschreibung zu kitschig.
Am besten gefällt mir übrigens der Anfangsteil bis zur unbeweglichen Eibe. Hätte das Gedicht danach geendet, wäre der Text ein gutes Stück stärker.
das Gedicht schwupst. Das gefällt mir. Das Du ist allgegenwärtig. Musste so ein misschen denken an "habe heute nichts versäumt, denn ich hab nur von dir geträumt" denken. Diese Kombination aus "ständig an dich denken" und "die Stadt beschimpfen" und wie Du das verbindest ist sehr charmant. Die kernlosen Tomaten sollen wohl eine besondere Delikatesse darstellen, wobei mir da strunklos besser gefallen hätte, denn der stört mich in der Regel bei den Dingern mehr als die Kerne. Den Titel sehe ich als Nachfrage bezogen auf das Schimpfen. Denn das lyrische ich schimpft, aber es geht ihm dabei gut mit den kernlosen Tomaten, der Marmelade und vor allem dem ständigen Du. Schönes Ding.
Der Schnabel auf. Sein Schnitt geht weit und teilt dein Leid in seinem Lauf. Von hinten setzt das Krähen ein, ein weites Schrei'n, und folgt vergrätzt nur einem Zweig in diesem Fluss, kein Siegergruß, nur Fingerzeig.
das Gedicht steht unter Liebe und Leidenschaft. Da in dem Gedicht von etwas, das bleibt, die Rede ist, nehme ich an, dass das lyrische Ich hier auf eine vergangene Liebe zurück blickt. Es befindet sich zu Beginn auf der überholspur. Die Sonne knallt ungewöhnlich stark für den späten März und daher wird es etwas geblendet auf seinen Überholspuren. Hier verstehe ich von der Symbolik die Mehrzahl nicht so ganz. Vielleicht soll das andeuten, dass das Ich mit mehreren Spuren das Gefühl hat, diverse Wege für sich offen zu haben. Das ein Vergessen vorauseilt, scheint das Ich diesem hinterher zu hetzen. Es will also vergessen? Was auch immer es jedenfalls überholt hat, plötzlich wird es eingeholt von etwas, nämlich von drei Dimensionen. Entweder soll sich die Dreidimensionalität auch etwas reales oder plastisches beziehen, oder es sind wirklich drei einzelne Dinge gemeint, die dem Ich auf seiner Verfolgungsjagt aus dem Blickfeld gerückt sind. Hierfür finde ich für mich aber keine rechte interpretation. "umarmen haut abschürfend nichts". Der Satz gefällt mir ehrlich gesagt nicht, weil er sich mir weder semantisch erschließt noch in seiner Formel irgendetwas in mir auszulösen vermag. Umarmen steht sicher für sich selbst. Hier ist eine Interaktion mit irgendjemandem, einer alten oder neuen Liebe? Die hat aber nichts, was auch immer das bedeuten mag. Da von dem Umarmen nichts abschürfend gehauen wird, wird vielleicht anderes gehauen, dafür micht abschürfend. Das Ich befindet sich ja gerade auf einer Überholspur, ist also voll in Bewegung. Die, der oder das Umarmende muss also die Bewegung mit machen, ist vielleicht das Einholende hier. Ja, so wird es sein. Das ich wird von den drei Dimensionen eingeholt umarmt. Dann kommt es zum "Unfall". Das Ich wird zum Stehen gebracht, tut sich aber nichts. Ist frei, da es nicht mehr seinem Vergessen hinterherjagt und neu seine Richtung und Bewegung wählen kann. Aber es fühlt sich doch gefangen, denn die Bewegung gab ihm ein Gefühl der Freiheit, zumal da ja mehrere Überholspuren wahlweise waren. Und es ist doch dieser warme Frühling. Nun wäre ja dennoch die Möglichkeit gegeben etwas neues zu beginnen. Da das Ich aber sagt, es hätte gerne noch einmal geliebt, scheint das nicht möglich zu sein. Warum, das erschließt sich mir nicht. Es ist zum Stehen gekommen, es hat seine drei Dimensionen bei sich, die es umarmen. Vielleicht sind die drei Dimensionen ja eine alte Liebe, vor der das Ich flieht und es sucht ja eigentlich eine neue, also etwas, das es von Anfang an lieben kann. Tja, Mist. Jetzt hängt es mit der alten da, die ihm zu unromantisch, da zu real und dreidimensional ist. Das wäre dann meine Interpretation: Ein lyrisches Ich, in einer Bezihung verhaftet, lässt sich von seinen Frühlingsgefühlen hinreißen und will seine alte aktuelle und reale Liebe vergessen, um sich in den Strudel seiner Hormone zu werfen, wird aber von seiner Liebe, vielleicht Mutter seiner zwei Kinder (die drei Dimensionen?), gestoppt, was das Ich sehr bedauert. Das ist jetzt meine, meiner Meinung nach schlüssige, aber nicht alzu schöne Interpretation. Das Problem, was ich nun mit dem Gedicht habe, ist, dass es bei dem Beschriebenen Szenario sehr um wallende Gefühle geht, um Verantwortung, Leidenschaft etc., ich davon aber nichts außer so einem verklausolierten Szenario, in dem Gedicht wieder finde. Auf emotionaler Ebene funktioniert der Text bei mir gar nicht. Und so ein Gedicht sollte ja im Idealfall auf mehreren Ebenen Funktionieren. So bleibt es für mich ein reines Sprachrätsel, das aus metaphorischen Hinweisen auf eine Geschichte besteht, ausgesprochen von einem lyrischen Ich, das seine untreue verklären und hinter rätselhaften Worten, vielleicht aus unbewusster Scham, verbergen will, da es sich vordergründig aufgrund seiner unbefriedigten Frühlingsgefühle bedauert.
Viele Jahre im Exil. Fest geklopft und los an fernen Türen, fremde Wörter, Noten, Nerven, Küchen. Neben meinen eignen Wünschen traf ich immer wieder andere, die alt und verbraucht aus der Erfüllung kamen, sich auf einen Stein im Park setzten und erzählend starben. Was für ein Schicksal, dachte ich bald, doch letztlich eins wie jedes andere auch.
So gesehen bin ich neu hier. Ich spiele sonst in einem anderen Handlungsstrang, der ist vielleicht länger, dafür nicht so eng gestrickt. Ab Morgen graut mein Leben in Farbe und Surround Sound, gesponsort und geliftet durch unser Erbe. Umstellt von der Stadt, die zwar nicht lebt, aber es doch in sich hat. Wege liegen, Mauern stehen, dazwischen krabbeln wir. Gestern gab's Pizza, heute gibt's uns. Morgen egal. Was für ein Fortschritt.
Ich bemale mir Hände und Augen, sammle Totes aus Gewässern, denn das hab ich früher nie gedurft. Muss man Dinge sehen, die man nicht mag? Immer. Ich sehe zum Beispiel ständig miese Dampfer, die gar nicht dampfen und rostige Räder im Fluss. Wasserleichen sind schlechte Taucher. Ich tauche aber ganz passabel. Wenn ich an Land bin, zerdrücke ich schon mal eine Spinne in einer Fuge zwischen Badezimmerfliesen. Das ist wie Fallschirmspringen ohne Fallschirm - und ohne Springen, dafür aber mit Spinnen und Fugen.
Also, Kinders, ich hatte das "wie" vergessen. Ich hab's jetzt nachgetragen, wodurch es nun verständlicher, aber dafür noch platter wirkt. Nur ich suche verzweifelt den von Simone angesprochenen Neologismus. Er enthielt mit oder ohne "wie" keine einzige eigene Wortschöpfung, soweit ich weiß. Ich bitte um Aufklärung.
danke für Deinen Kommentar. Eigentlich war das gar nicht als Beweis gemeint. Aber jetzt wo Du es sagst, verstehe ich, dass man es logischerweise so interpretieren kann oder wahrscheinlich wird. Der Beweis hebelt sich doch eigentlich selbst aus, denn kindisch können nur erwachsene sein, aber keine Kinder. Und es gibt einen feinen aber wichtigen Unterschied zwischen Kind-sein und dem Wie-ein-Kind-sein, was kindisch sein ja meint. Um es kurz zu machen, ich sah da Ebenen drin, úm die man sich schon sehr bemühen muss, um sie zu finden, wie Du mir treffend vor Augen geführt hast. Und so sollte das beim Aphorismus ja nicht sein. Naja, war ein Versuch.
ja, als ich den Titel einen Tag später wieder las, bekam ich auch einen Schrecken. Es ist Balsam für mein Dichterherz, wenn ich lese, dass meine freien Verse funktionieren, habe ich doch dabei oft Angst, den Eindruck zu erwecken, einfach den Mund voll Zuckersand zu nehmen.
Thema von GerateWohl im Forum Liebe und Leidenschaft
Tränenkanalisation
Ich beschwere mich, nehme den Mund voll Zuckersand, doch ein Sinken bis zum Grund vollzieht sich nicht, denn erstens verputze ich nicht mich selbst, sondern Strandreich und zweitens sind Frauenzimmer doch keine Aquarien, selbst bei gemeinsamem Wasserrohrbruch. Da weinen Raum wie Leitungen zusammen, und mein Bauch füllt sich mit Eierpampe. Der nasse Teppich, früher Auslegungssache, wird zur Beweislast, schwer und ruiniert. Da bleibt keiner drauf. Aber zieh ich wegen eines Wasserschadens um?
Ich habe bei Dir Casablanca, Voom Winde verweht, Basic Instinct, ja und ich muss zugeben, dass ich bei Oh Captain, mein Captain immer den Club der toten Dichter wittere. Aber da steck auch so vieles drin, was ich nicht kenne, dass ich tippen würde, dass Du in dem kurzen Ding mindestens 6-8 Filme verbraten hast. Immerhin reitet da auch jemand in den Sonnenuntergang.
Scarlett wollte nie wieder hungern. Darum erschuf sie eine Roboterarmee, halb Mensch, halb Maschine, um die Welt zu erobern, denn dann wäre alles Essen ihrs. Da sie das mit den Robotern aber nicht hinbekam, gab ihre Schwester ihr einen Tipp, die jahrelang den Weltraum durchforscht und dabei Aliens entdeckt hatte, die sich wegen ihrer Mordlust und ihres extremen Blut-pH-Wertes gut als biologische Waffen eigneten. Gerade als Scarlett starten wollte, sich die Viecher zu organisieren, erkannte sie, das sie nur in einer virtuellen Matrix lebte und ihr echter Körper in einer künstlichen Gebärmutter schwamm, welcher im gleichen Moment die Nährstoffzufuhr versiegte.