was eigentlich lustig ist, kaum einen kommentar hier abzugeben, aber heftig dafür zu stimmen. immerhin besser als umgekehrt. zur zeit drücken die zeilen auch unsere sommersehnsucht aus. ich finde spontan nix zu bemeckern, was so viel heißt: was gewinnt, wird verschoben. tschüs chip
wirkt aber irgendwie unfertig, wenn ich grübeln muß, was es heißen soll, und mehrere möglichkeiten bleiben offen, von denen keine überzeugt. lass' mich auch mal eine runde herumstolzen. tschüs chip
luftweit aufgebläht /kreist hochmut dreist im stolze / - die welt zu zieren
vortragbare volksdichtung, die jedem event entgegenkommt, von kindergeburtstag bis büttenrede. da nehmen wir es nicht so genau mit den versfüssen. (streng formal vermissen s3z2+4 eine silbe.)
in s4 würde ich auf "...nützt und steht" umtauschen, nicht nur des klangcharakters wegen. eitelkeit funzt als überraschungsmoment. ein veilchen verpasst wird nicht nur wegen zudringlichem glotzen, das gibt es auch auch für häßlichkeit. wie wahr, wie wahr! dichtung bringt' s doch wieder voll. tschüs chip
dann hätte der vers assoziativ eine silvesterrakete nahe gelegt. doch klingt diese startrampe etwas zu gewaltig für so ein kleines unternehmen. oder doch nicht so klein?
jedenfalls will ich auch einen: übern appen zeh /noch nachtaktiv unterwegs /schiebt morgens schon matsch
liebes lottchen, wer oder was ist denn ein weihe? wenn der milvus gemeint sein soll, dann bitte ein punkt vor dem Majuskel.
unter milvus verstehe ich ein weitwinkelobjektiv, oder segelflugbekleidung, oder diesen griffigen piepmatz.
weit zu fliegen möge weihevoll zugetraut werden aber ein blau zu gabeln? wer darf sich noch sicher fühlen? ins gold stürzt allzu viel. viel wogende ähren zum hochwürgen, meinetwegen beidläufig.
reduktion auf ergriffene betrachtung funktioniert schon lange nicht mehr. zeitgeister wandeln sich, liessen romantisierende erlebniswelten hinter sich. und die verse funzen nicht, wenigstens nicht bei mir. tschüs chip
Zitatkannst du dich erinnern /genau schon gar nicht /an das wichtige nur fetzen färben den raum /zwischen den lücken /deiner vergangenheit ab und zu huscht noch /ein lächeln über deine züge /doch nie verrätst du mir warum kaum noch möglich oder
hi hannes,
zerfetzte erinnerung versucht lücken auszufärben; füllung ging verloren. flüchtiges lächeln verhindert den kontakt mehr als es ihn versucht. eine letzte dämlichkeit vor dem unausweichlichen zerfall. denn nichts hat mehr bestand.
hier dient verknappung dem inhalt: der stil unterstreicht das thema. ein text nach meinem Geschmack. tschüs chip
etwas personifiziertes, könnte auch ein alien sein, zuckt zusammen, kennt also den schrecken. dann möchte es sich einer destruktiven aktion anschließen und zeigt stacheln, wechselt die seite. lieber hammer als amboß, nun ja, echt menschlich. - dennoch ist mir die sinnverhaftung zu lose.
formal: 5 - 8 - 6 geht für ein Haiku durch. interessant genug um gelesen zu werden. tschüs chip
hi hannes, der text könnte m. e. noch verdichtung vertragen. dopplungen hemmen die informationsverarbeitung. z. b. wiederbelebt/beatmet übermittelt, obwohl nicht identisch, dieselbe information. gelingt es nicht, damit sinnige innere bilder auszulösen, verzögert sich das ohnehin oberflächliche textverständnis der user. die aussage muß nachvollziehbar bleiben. chronisch irritierte zeitgenossen bedürfen der weisung.
das habe ich aber auch nicht wirklich hingekriegt. hier ein unvollkommener versuch:
zeitlos gefangen in ausgelöster stasis aus alten verläufen herausgewickelt ins pochende atmend wiederbelebt ein buntgefärbter kokon neuer ereignisse
orkangebläht der vorhang schicht um schicht fällt erinnerung mit lichtzerrissenen bildern ins auge zurückgespiegelt von der letzten mauer die vergessene freude
liefern das bier demnächst direkt vom feld ins faß, ja? macht selbst walküren sprachlos. und erklärt nebenbei impulsdurchbrüche in der assoziativ aufgelockerten textgestaltung. tschüs chip
und trage mit vergnügen mein quentchen zur allgemeinen benebelung bei ... verirrt sich nun doch noch jmd. auf ein neu geschaffenes siegerpodest, fällt der verdacht auf yaya, die selbst erklärt hat, bis jetzt nicht abgestimmt zu haben. und die initiatorin sollte unparteiisch um einen fairen wettkampf bemüht sein, oder nicht? tschüs chip
Bitte klärt noch die mögliche Verwendbarkeit von Begriffsvariationen durch Vor - und Endsilben, z. B. Festung oder befestigt und der zusammengesetzten Begriffe wie Richtfest und wasserfest.
dreht ein riese den tag zur lichtlosen leere wo schwarzschweigende finsternis ihre lippen öffnet kälte atmet und ihr gähnen sendet dich den weg der steine
vermutlich bist du peinlich berührt schon wieder zu gewinnen. leider unvermeidlich wegen mäßiger qualität der konkurrierenden beiträge - wegweiser last not least.
dann wollen wir uns deine strophen mal näher ansehen: s1 hat ein verwunschenes problem. ohne grammatikalische verzerrungen kommt gereimte dichtung nicht aus. das will ich nicht hochspielen.
aber es geht um den bezug: in zwischenräume verwünscht wurde hier nichts, das reimschema verhindert dergleichen. doch zwischenräume einer verwunschenen dämmerung kommen kaum in frage - denen fehlte eine silbe. folglich bleibt nur das verwunschene Erwachen. ein nachfolgend verfluchtes leben zu assoziieren läge nahe. - unwahrscheinlich, daß die dichterin das meinst.
grammatikalische bereinigung schafft austausch des adjektivs: geträumte schatten kämen korrekt, unter wahrung der assonanzen, wenn auch langweilig rüber. wie wäre: erwachen aus zerfransten säumen/ der dämmerung gelöste schatten. die fruchtkörper nehmen das ö wieder auf.
die lyrische sprache kommt durchaus bei mir an und das ungewöhnliche motiv, congratulatione! tschüs chip
die idee war ein letzter schwebezustand vor dem nicht mehr aufzuhaltenden fall. der punkt, der keinen zweifel mehr zuläßt, daß es jeden moment steil abwärts geht.
vielschichtiges thema, daß natürlich ohne schrottpresse ausgekommen wäre, doch gefiel die doppeldeutigkeit der vokabel. das könnte man noch mal anders aufgreifen. da denke ich gelegentlich drüber nach. tschüs chip
07.03.2016 18:21
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