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  • UnsDatum15.03.2013 07:41
    Thema von otto im Forum Düsteres und Trübsinniges


    Sag noch ein wort, nicht so dahin.
    Eins nur für mich, an mich verschenkt.
    Ein liebes, liedgefülltem sinn.
    Noch warte ich, dass dich das lenkt,

    Was du aus dir verschenken willst,
    So ganz und gar mich fühlen läßt,
    Mit einem wort die sehnsucht stillst.
    Dann sag es mir. Und halt mich fest.

    So könnt ich sein und wär zuhaus.
    Und stillte ruhe mich, zu sein.
    Ich blieb bei dir, zög nie mehr aus,
    Wär endlich ich, könnt selbst uns sein.

  • Langsam auslaufendDatum15.03.2013 07:34
    Thema von otto im Forum Düsteres und Trübsinniges


    Noch gehst du deine wege. Jeder schritt
    Kann bald dein letzter sein.
    So gehst du, bein vor bein,
    Wächst müde hin zur schräge. Wer kommt mit?

    Du gehst allein, die wege schmälern zeit,
    Und bleibst du manchmal stehn
    Kannst du den vor dir sehn,
    Den... halt dich für diesen, ab jetzt bereit.

    Er winkt dir, schon entschieden, lächelnd zu.
    Noch zögerst du, weil so
    Verspricht er nirgendwo:
    Im nirgendwo erwartet dich kein du.

  • AbrechnungDatum08.03.2013 10:30
    Foren-Beitrag von otto im Thema Abrechnung

    Liebe Kommentatoren!

    Das Gedicht sprich für sich selbst. Dennoch füge ich hinzu, dass ich als Atheist nicht an ein Leben nach dem Tode glaube, denn ich weiß von keinem. Wohl aber von den Triebkräften, die ständig das erlernte Gewissen belagern.

    Ich bedanke mich bei allen Kommentatoren.

    Gruß otto.

  • AbrechnungDatum07.03.2013 17:42
    Foren-Beitrag von otto im Thema Abrechnung

    Den inhaltlichen Bezug zu meinem Gedicht finde ich gelungen. Auch, dass Du das Gedicht eher nicht gut findest. Und das mit dem " Irgendwie lustlos hingeschissen" zeigt doch Deine Empathie. Endlich einmal ein gelungener, mit sich selbst identifizierter, infizierter Kommentar, der von Intoleranz und triebgesteuerter Energie zeugt. Da kann sich das unkontrollierte Triebleben so richtig austoben, lieber Musenfreund.

    Herzlichst, Dein otto ohne " b".

  • AbrechnungDatum06.03.2013 07:39
    Thema von otto im Forum Mythologisches und Rel...


    Naht da dein licht,
    Noch fern? Da wächst, aus kaltem sonnenbrand
    Geformt, als eispallast hervor,
    Dort stehn die warten - schwarzer chor.
    Kommt das gericht?
    Dann greift dich hart die überhand.

    Welch ein gesicht!
    Ein blick der blendet, sündenrein,
    Es fragt, als suche es den grund
    An deiner seele starrem mund,
    Fordert bericht,
    Von deinem abgelebten jammersein.

    Was weiß es denn?
    Du warst dir immer rätsel für
    Den letzten sinn, rangst nächte lang,
    Aus denen dir verheißung sang.
    Was aber wenn?
    Ga es da eine hintertür?

  • MannromantischDatum25.02.2013 10:12
    Thema von otto im Forum Liebe und Leidenschaft


    Es war, weißt du noch wie es war?
    Das jahr zerran, und immer quält die frage
    Seitdem, wo blieben all die jahre
    Des schweigens, angefüllte zeit der leere?

    Was wäre wenn noch hielt, noch wäre,
    Der eine blick aus der orphelia augen,
    Ihr mund und ihre keuschen hände?
    Da war sie dein in ihrer wasserwelt.

    Und war viel mehr, der reinen schönheit maß
    Im todesblau des lapislazuli,
    War sie der ungeheure kalte berg,
    Der flußgetrieben deine sehnsucht faßte.

    Und warst ihr ring, den spielte sie verloren,
    Dann, einem winter, legte sich die bleiche zu,
    Jetzt trägt sie nichts mehr, niemals werdest
    Schmuck du noch einmal, nur bodenlaich.

  • Der erbe des symbolismusDatum10.02.2013 13:19
    Foren-Beitrag von otto im Thema Der erbe des symbolismus

    Natürlich kannst Du ihn nicht verstehen, liebe yaya. Das ist es ja, was viele Leser den Symbolisten vorwarfen: diese scheinbar beliebige Ausdeutbarkeit. Und dem habe ich versucht etwas Eindeutiges gegenüberzustellen, indem ich die vier Bezugspersonen des Textes in einen klaren Zusammenhang stellte, der keinerlei Mehrdeutigkeit bedarf, um ihn zu verstehen. Im gewissen Sinne verstellen die Hinweise auf den Symbolismus dieses Verständnis, indem damit drauf hingewiesen wird, dass dem kleinen, nur subjektiv bedeutsamen Report zu kleinen Ereignissen eine scheinbar mehrdeutige Besonderheit zugerechnet wird, die es ja nicht geben soll. Ebenso der Karneval, der den Blick auf das Alltägliche durch seine Ablenkungen verfremdet. Insofern ist mein Text als eine Satire auf das Unverständliche zu verstehen, denn in meinem Text ist alles eindeutig, bis auf das Überflüssige zum Symbolismus und dem Karneval. Denn es geht ja um die Gefühle, die sich zwischen Menschen einstellen, wenn sie füreinander und ihre Bedürfnisse Zeit und Empathie aufbringen:

    Leni liebt es von Opa vorgelesen zu bekommen, Opa liest Leni gerne vor, weil sie sich darüber freut, die Oma bekommt ihr geliebte Tasche wieder repariert zurück, die Schusterin weiß mit ihren Fähigkeiten und Kenntnissen die Oma zu erfreuen. D.h., dass man sich nicht den Blick verstellen lassen sollte, wenn etwas eindeutig ist. Im Grunde ist es ein " gestörter" Text, dem der Leser nicht d o r t h i n folgen sollte, wo er ihm unklar bleibt. Beim Schreiben kam mir der Umstand zugute, dass gerade Karnevalszeit ist. Ich habe mich nie darum bemüht dieses Treiben emotional mit zu tragen. Und die Symbolisten? Sie blieben mir stets mystisch, kryptisch, ja religiös ( der Katholizismus bei Baudelaire beispielsweise oder Marlarmé mit dem Diktat alles der subjektiven Auslegung zu überlassen). Der Titel meines Textes weist darauf hin, dass mir diese Betrachtungen als Erbe überlassen wurden ( Erbe des Symbolismus) .

    Danke für das Lesen,

    Gruß otto.

  • Der erbe des symbolismusDatum10.02.2013 08:17
    Thema von otto im Forum Diverse

    Helau!
    OK: Baudelaire war der erste,
    Der den wert,
    Die Bedeutsamkeit der Symbole gepriesen hat.

    Aber heute kam klein Leni.
    Opa las vor.
    Als sie ging,
    Immer noch dreieinhalbjährig,
    Lagen die Bilderbücher platt,
    Verteilt auf dem Fußboden.
    Und außerdem war da noch die leere Tüte.

    Opa hatte die ledertasche
    Von oma zur schusterin gebracht.
    Die hatte den reißverschluß repariert,
    Was oma erfreute.

    Diese gefühle,
    Die zu zeiten von Marlamé
    Instinktiv zu einem
    Metaphysischen system errichtet wurden,
    Literarische erinnerung längst.

    Was sollte opa denn
    Mit seinen gefühlen machen?
    Er war einfach glücklich.
    Kein glaubensbekenntnis der literatur
    Hielt ihn davon ab.
    Nicht einmal ein gelungener sonnabend.
    Alaaf!

  • DuettDatum04.02.2013 19:14
    Thema von otto im Forum Natur

    An einem maientag voll wiesenpracht,
    Noch keusch der morgen, grün mit blau bestückt,
    Hat eine elfin, keck und unbedacht gelacht,
    Ein schmetterling vertaumelt sich verrückt.

    Da wandert leicht ein sonnbeküßter hirt
    Mit seiner herde, lockend pfeifend her,
    Und achtet, dass kein lämmchen sich verirrt,
    Sein herz ist bang, von irgend etwas schwer.

    Dem pfeifchen schwillt manch zarter, süßer ton,
    Den seine muse ihm durchs löchlein winkt,
    Säum nur im schatten, schöner hirtensohn...
    Schnell eilt die elfin, legt sich zu - und singt.

    All seine schafe, selbst das lämmchen, ruhn,
    Aus liebe hat der schäfer viel zu tun.

  • LeiseDatum01.02.2013 08:53
    Thema von otto im Forum Minimallyrik

    War das mein vogelruf?
    Da kam ein sehnen mir
    Vor langer zeit,
    Und lockt mich immer wieder.

    Was ist es, das es schuf
    Versteckt im schwarzen kleid?
    Die amsel freit
    Im duft von wildem flieder.

  • TodgefreiterDatum22.01.2013 13:48
    Thema von otto im Forum Düsteres und Trübsinniges


    Dem fiel der herzmohn ein,
    Der kränzte wilden wein
    Auf seinem janushaupt,
    Goldsonnenstaubbelaubt.
    Dir laß das welken sein.

    Wäscht süßes holzharz aus,
    Das fing manch kecke laus
    In sein verdrußverließ,
    Das langes leiden hieß,
    Ein einsam, stolzes haus.

    Bleibt nur das wundersam,
    Das ihm vom leben kam
    In seine kammerwelt,
    Vom schicksal vorgestellt,
    So geistreich, seelengram.

  • Kleine UNTERSCHIEDEDatum16.01.2013 20:53
    Foren-Beitrag von otto im Thema Kleine UNTERSCHIEDE

    Ein gutes Rhythmusgefühl schwingt hier mit, liebe Joame. Das wird noch durch die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Tiere, Konsonanten und Vokale verstärkt. Liest sich für mich wie eine Sprechübung im Theater. Artikulation ist ja keine Spielerei, vielmehr eine sinnvolle Übung für einen schwierigen Textvortrag.

    Der Text setzt für mich überwirkliche Bilder frei.

    Gruß otto

  • KerzenscheinDatum16.01.2013 20:44
    Foren-Beitrag von otto im Thema Kerzenschein

    Lieber Timo!

    Das Wort " wabern" scheint mir die Wirkung der Bilder zur Schönheit abzuschwächen. Natürlich verstehe ich es schon so, dass das Wort etwas von dieser Wirkung bewußt relativieren will. Dennoch paßt das Wort für mich nicht zum Text. Da kann ich mir vorstellen das Wort "trotz" in den letzten Zeile mit dem Wort " wegen" zu ersetzen. Dann bekäme das Wort " wabern" eine logische Aussagekraft zu den " zwielichtigen Schatten". Ansonsten würden mir die Aussagen holpern. Das hier der Abend dunkel ist, das ist anzunehmen. Z.B. könnte das Bild mit den Begriffen " verschatteter Abend" von der Lichtführung genauer werden.

    Kerzenschein irrlichtert
    in den verschatteten Abend,
    Farben zehrend.
    Dein Gesicht schön,
    trotzig leuchtend.

    Dies natürlich ein anderes Gedicht, kein Vorschlag.

    Gruß otto.

  • NachrufDatum13.01.2013 19:42
    Thema von otto im Forum Liebe und Leidenschaft

    Er war so anspruchsvoll, doch so, bescheiden,
    Das leben lieh ihm wunderbare gaben,
    Und alles trug er, eingeschweißt im leiden,
    Sein kerker, streng bewacht von weißen raben.

    Er gab nie halb, sein credo: immer streben
    Und lernen, lehren, sich gemäß zu fassen,
    So schuf er reichlich, um sich auszugeben,
    Nie konnte er das halbe liegen lassen.

    Die form war inhalt ihm, mehr mensch zu werden,
    Sozialsein war sein menschliches verhalten,
    Einsamer wolf, nie riß er in den herden,
    War stets bemüht mit andern zu gestalten.

    Ein großer mensch, den schweres leid nie beugte,
    Poet und lehrer, der aus liebe zeugte.

    ..................................................................................

    Ich werde im Forum bleiben. Ich trauere um einen Freund, der am 04.01.2012 nach langem Leiden verstarb.

    otto.

  • WarteschleifeDatum08.01.2013 19:14
    Foren-Beitrag von otto im Thema Warteschleife

    Lieber chip!

    Dein freundlicher Kommentar erleichtert mir das Warten auf den Frühling. Zuweilen befürchte ich mit der alten Gedichtform zu langweilen. Deshalb hat es mich erfreut, dass mein Gedicht gefallen hat.

    Liebe Grüße,

    otto.

  • WarteschleifeDatum07.01.2013 12:03
    Thema von otto im Forum Natur

    Weit noch zum frühling, silberblattaufschlagen,
    So nieselt winter, nicht beweißt in ruhe,
    Alles bleibt zaudern, halbbeherztes wagen,
    Schau, in der ecke dösen nasse schuhe.

    Die filigranen regenvertikalen
    Verfallen senkrecht reihend perlenklängen,
    Befüllen voll seit wochen erdenschalen,
    Die traumlosschleifen schlafen in gesängen.

    Wie geht es dir, fragt man vorübergehend,
    Wer will vom andern unbequemes wissen?
    Man setzt sich nicht, und regelt müde stehend
    Oder alleine, auf verrotztem kissen.

    Bis irgendwann ein Mai singt sonnenlieder,
    Tschüss jetzt, bis dann, vielleicht trifft man sich wieder.

  • PrinznordDatum30.12.2012 14:15
    Foren-Beitrag von otto im Thema Prinznord

    Ja mc, der Ton ist der des Lyrik. Und die Saiten, auf die er gespannt ist, sie sind nicht nur subjektiv zum Zerreißen gespannt. Wer aber ist mein Spieler?
    " Dem Schweigen" ist gemeint.

    Mich begeistert der Hamlet wegen seiner mir so aktuellen Bedeutung. Rundum eine scheinbar lähmende Entscheidungsschwäche zu handeln. Dabei geht es bei vielen Fragen um das Sein oder das nicht Sein.
    Ist denn der Rest nur Schweigen?

    Wünsch Dir was vom Unbezahbaren.

    Gruß und danke,

    otto.

  • PrinznordDatum29.12.2012 21:46
    Foren-Beitrag von otto im Thema Prinznord

    Liebe alba!

    Es ist Hamlet, der mich bewegte. Hamlet in seiner Zerissenheit, Hamlet der die Liebe von Orphelia nicht erträgt, weil
    er den Mörder seines Vaters erkennt, sich über seine Mutter entsetzt zeigt, die sich zu dem Mörder seines Vaters ins Bett legt. Der Rest ist Schweigen. Der Hof Dänemarks eine Schlangengrube: Soweit die Zeilen 1 und 2. Lese nach bei Hamlet.

    Gruß otto,.

    Gruß otto.

  • PrinznordDatum29.12.2012 19:24
    Thema von otto im Forum Gesellschaft


    Es scheint nur still. Unhörbar trägt der ton
    Dein lied in mir, verwortet weiße zeit.
    Er weiß vom nichts, das wußte immer schon
    Von deinem schweigen, schweigem wurzelt streit.

    Vergessen in die gegenwart, versteckt
    Die fastenleere nie durchmessen, nie
    War da ein lächeln, hände ausgestreckt.
    Doch eines war, du warst mir immer die,

    Der ein versprechen log, noch hoffnung dann,
    Wenn ich im nebel irrte anderswo.
    Doch selbst im dunkel zauber, irgendwann.
    So such ich immer, bin mal so, mal so.

    Im nirgendwo vergeudet starker fluß
    Sich abgrundtief, den ich jetzt finden muß.

  • LaichDatum28.12.2012 14:18
    Foren-Beitrag von otto im Thema Laich

    Lieber Mc!

    Du hast es erkannt, es geht - nicht nur- um die Orphelia im Hamlet und die Präraffaeliten, um die Verwendung der Farbe weiß. Und nein: ich dachte an die Orphelias der Zeit des Krieges bis 1945 und danach.Die geschundenen Frauen, vergewaltigt, ermordet, vertrieben, entwürdigt, im wahrsten Sinne des Wortes zertrümmerte Frauen, die späteren Trümmerfrauen. Sie kamen ja nach den Salonfrauen des 19. Jahrhunderts, wo insbesondere jüdische Frauen die Salons anführten ( Vorphase der Frauenemanzipation). Ich dachte auch an die Lysistrata von Aristrophanes, die sich den Männern tapfer verwehrte. Je nach Zeitgeist vermochten die Frauen sich zu wehren, häufig in dem sie sich durch den Freitod entzogen. Ich dachte auch an die immer noch nicht erreichte Gleichstellung der Frau in unserer Zeit. Die Beispiele für das Heroische in der Frau bleiben ungezählt. Ich hätte mir gewünscht, dass wir im Forum darüber diskutiert hätten. Nun ja...

    Danke für Deinen Kommentar, einen guten Jahreswechsel wünsche ich Dir,

    Liebe Grüße
    otto.

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