Ja Freunde, wenn es denn nur um einen Banküberfall ginge. Mit dem Weltuntergang geht ein Prozeß einher. Doch ich habe den Eindruck, dass viele Menschen sich zu einseitig beschäftigen. Z.B. war B. Brecht beim Theatermachen, als es den Arbeiteraufstand in Berlin gab. Davon wollte er nichts wissen. Oder das, wovon er wußte, reichte ihm. B. Brecht hatte auch Selbstbeschränkungen, die er sich genüßlich auferlegte. Und in seinen Lehrstücken wurde er sehr ausführlich. Aber, lieber wüstenvogel, niemand sollte Dich hier zum Alleslesenmüssen animieren.
Am gestrigen nachmittag In diesem dorfsammelsorium, Das später einmal hauptstadt wurde- Hier ist die rede von der kulturmetropole- Wurde eine filiale Einer bedeutenden bank überfallen.
Ein mann nimmt sich eine geißel, Eine geißel, Eine geißel wird genommen: Die unrechtmäßige wegnahme Einer fremden beweglichen sache, Aus fremden gewahrsam, In der absicht der Rechtswidrigen zueignung Ist ein diebstahl, Steht im stafrecht geschrieben. Oho!
Jedoch: eine geißel ist keine sache, Aber solange beweglich, Solange sie lebt. Doch tot längst keine sache. Die geißel wurde also nicht gestohlen.
Ein verbrechen am kapital aber Ist ein gewaltverbrechen, Was ist eine bank, Die einlagen ihrer sparer In hedge - fonds verheizt? Da haben die Untermindestlöhner Rein garnichts zu befürchten.
Doch seien wir nicht kleinlich: Mögliche gründe für dererlei verbrechen Sind nur: Persönliche bereicherung, Armut, Machtvermehrung, Kolonialisierung einer objektgesellschaft. Aha! Was denn aha? Es gab doch eine aufklärung! Richtig, bis hin in die krematorien.
Die engel über dem multikultihimmel Von Wim Wenders, Sie sind doch ihren Schutzbefohlenen längst verloren.
Immerhin, in einem diesen kiezbezirke An der panke, Dürfen ab sofort keine Fußbodenheizungen mehr Eingebaut werden: Hört hört! Da weiß jemand Gentrifizierung zu buchstabieren.
Rührend auch: Ein sänger spendiert An diesem weihnachtsfest Wie immer, ein gänseessen Für die hartz 4 empfänger. Das wahrlich ist Maria empfängnis. Hm, ein hoch den konventionen!
Gestern nacht hörte einer schüsse, 14 zählte er, und Am nächsten morgen war ihm bewußt, Wegen der an der spree Gefundenen flaschenpost, Daß der bankräuber und Die geißel, überlebt hatten. Keine bewegliche sache also, Denn die schüsse, Die er gehört hatte, Galten ja den wildschweinen im Bürgerpark hinter den vorgärten. Es gibt eben inzwischen Zuviele schweine.
Und dies auch: was er geträumt habe? Nein, er habe schließlich traumlos Glücklich geschlafen. Das habe er schon immer geschätzt.
Jemand meinte, Der banküberfall sei zwar nichts Leichtes gewesen, aber Möglicherweise nur eine übung gewesen. Keine gewalt also, Die wer gegen die Sozialen verwerfungen eingesetzt habe. Eine vergeudung also? Wie bitte? Wem hätte sie denn gedient?
Neulich habe einer öffentlich geäußert, Daß nach seiner meinung Europa vor einer revolution stehe. Das aber wäre nun wirklich übertriebene Meinungsmache. Denn, die zukunft ist doch keine meinungssache, Die man stehlen kann.
Vielleicht fehlt hier die gelassene betrachtung Von Franz Kafka: Jemand wird am morgen verhaftet. Diesen bankräuber traf es Erst am nächsten tag. Das war ein zeitgewinn, Rein sachlich betrachtet.
Ja, lieber chip: die Schlußakkorde kommen flach nach jedem Höhepunkt. Es ging mir um die Unverhältnismäßigkeit. Also um die Unverhältnismäßigkeit im Maßvollen. Da geht es zuweilen nicht auf. Aber Ungleichungen können auch reizvoll sein. Nur, sie kommen nicht nur im Mathematischen vor. Gefühle und Körper, Geist und Seele, bei mancher Begegnung ist das Ausweichen angezeigt. Danke für die starken Abschlußzeilen. Es ist ja nicht leicht abzuschließen.
Bist du ein floh, der hinterrücks besticht? Schon juckt es mich, ich kratze, und du spürst, Das pieken wirkt befremdlich, doch verführt. Pardon, kratz ich dir in dein flohgesicht? Wie dem auch sei: du stichst in meinem bett, Und hälst mich wach, du stachelst meinen sinn. Wärst du nur größer, wär es teuflisch nett. Doch immerhin, du meinst es ehrlich. Ach, Mit deinem stich, das reicht mir nicht. Bedenk, Dass ich die rose andrer rose schenk: Dir gilt das stechen, mich macht weiches schwach.
Liebt nicht ein jeder seine eigne art? Schenk deinen schoß, reiz deinen flohmann hart.
Da schmecken welche so gut und fressen das uns nicht Eßbare. Ja wir erleben immer mehr die Wiedergeburten aus der gesellschaftlichen Mitte. Der Trommler darf nicht aufhören, es sammelt sich längst wieder im Geschmeiß. Anwandlungen aus Wandlungen, lassen wir uns nicht wieder täuschen. Es sammelt sich an Biertischen. Aale sind glitschig und weichen solange aus, bis sie geräuchert sind. Braune schmecken nicht, sie schleimen populistisch, bleiben unverdaulich.
Oskar, ich bewundere solche wie Dich, Hannes, solche wie Dich.
Der Titel trifft großartig in eine Gesellschaft, die sich immer mehr dem " Anstatt" überantwortet. Und es nicht mitbekommt. Der Text rüttelt an der ankultivierten Angepasstheit. Wer fragt noch nach, warum sie/er keine Lust mehr findet ohne Krücken? Etwas dagegen einzuwenden verdient gelesen zu werden. Mehr noch, bedacht zu werden. Mehr und mehr leben wir im gekauften Ersatz, der uns Ersatzbefriedigung gegen den Frust verseprochen wird. Zeile für Zeile wird in diesem Text praktiziertes, verortnetes Verhalten durchdekliniert. Da bin ich dem Anrufer dankbar. Und der böse Lösungsschwenk, um wieder in die Reihe zu kommen: antidepressiva. Wir produzieren unsere Niedergänge in den Unsinn, in das Unsinnliche, in einen Abgang ins Gefühllose. Und das ist ja - mir- keinesfalls Satire, vielmehr schocktheraspeutischer Anruf! Nein, in der Tat, hier reimt sich alles ohne Reimwörter exellent inhaltlich. Und das - wie oft- perryfiziert. Ich finde die Motive zum Thema makellos in Kette gefädelt. Natürlich kann einer das auch als shakespearisches Sonett auf dem Forumstablett servieren. Aber so stört es den Denkstachel, der Singsang wünscht. Ich bin beeindruckt Perry.
Älter geworden Badet der mensch seine kindheit aus. Nicht deren traumata, Nur deren träume: Es war einmal, Dass ich unschuldig war.
Zurück bleibt das schwarze loch Verlorener heimat. Romantisch bleibt der mensch auf der suche: Sehnsucht die delikatesse, Das exotische gewürz Erwachsen geworden zu sein.
Das Echo ruft Dir zurück, dass Du erhört wurdest! Es ist mir eine besondere Freude, wenn sie einem anderen Poeten gilt. Glückwunsch aus Berlin, gute Tage um die Jahreswende herum, Kraft und Inspiration aus dem Leben für Dich. Ich fühle mich rundumelft, Du findest mich beim Flirten mit einer im Spiel.
Ist es nicht so, dass wir versucht werden, daß wir uns versuchen, suchen? Es ist so schmerzlich, unsäglich, was sich Menschen antun. Poesie reagiert. Unsere Seelen, reagieren, zeigen sich verwundet, einbezogen. Was, bitte sehr, können wir, wer denn sonst, verschweigen? Paradies und Ausscheidung. Wollten wir nicht wissen, sind nur Wissende und wollen nicht wahrhaben, was wir erkennen? Unsere Unzulänglichkeit ist auch Chance. Schreiben wir gegen. Gegen d a s, was uns ungerecht ist, Leid. Leid kann nicht schöpferische Absicht sein, das ist menschlicher Anspruch. Doch ist sie Absicht, dann will ich revoltieren. So will ich nicht derterminiert sein, doch bin als Mensch so. Ich glaube daran, dass ich lernen kann. M i ch zu ändern, nicht um zu missionieren, doch zu lieben. Doch wer ist der Lehrende? Ich bin mein Schicksal, das mich fragt. Ich sage ihm, so nicht. Ich suche Verständigung. Welche Sprache höre ich da? Wer übersetzt mir ins Verständliche?
Die Zustände, Wasser, Eis, Gas: Zwischenstände, Raumräuber, Deren Umzüge von Temperaturen organisiert. Die Meise: ertrunken, im würfel, luftig aufsteigend. Eine Feder noch unentschieden, Flußbootig, Packeisig, luftwirbelig, Kleine Endspiele der Agregatzustände.
Da war die kunde von dem fremden garten, Wo drachen wispern, sich die wunder träumen, Und beim vermählen silberflammen schäumen, Nie wußte man, daß sie auf menschen warten. Sie fürchten sich begafft bedrängt zu werden, Und wittern scheu mit ihren übersinnen Bewegungslos, doch finden kein entrinnen Von den verboten, die sie süß gefährden. Du willst nichts mehr von wunderrätseln wissen? Ihr zauber blüht in schützenswerten welten, Wo elfen ihr zuhause sich bestellten, Auf wiesen, diopsidengrünen kissen.
In hellen nächten schaust du stumme sterne, Sie grüßen dich, doch hüten ihre ferne. ................................................................................ Und als der krieg kam, der schon immer war, Da fiel ein schiefergrauer eisenstaub, Vom Tod kam er, vom morden, und vom raub, Und auch ein kind fiel, fremd und wunderbar. Ringsum verstreut, in städten und im feld, Soweit man sah, gewimmer, stiller schmerz, In einem netz mit kaltem herz Verspannte sich die trauerwelt. Vom himmel, hölleneleganz, Schweben die dronen ein, wie sterneschmuck, Dann birst die erde, und mit letztem zuck, Weint dieses kind, im letzten feuertanz.
Und Gott? Ach Gott, er schaut von hohem tron: " Oh dieses schauspiel Mensch! Ihm sei mein sohn!"
Die mitte wäre seicht, entbehrt der tiefe, Hat nichts gelernt, wo sich das alte sammelt? Schon wieder zeigt sichs dumpf im gesternmiefe, Zwar leise noch, verzögert, wo es gammelt.
Es drängt zu zeigen sich aus niederlagen: Die kräfte bündeln, stramme richtung finden, Als wollte es das gestern neu verkünden, Für dich und mich, für uns, nach eintopf fragen.
Kehre zurück, wir halten uns, zusammen, Zulange haben wir den tag gelassen, Sei jetzt bereit, uns als ein stamm zu fassen, Verwurzelt unsrer erde, der wir stammen.
Der flug der vögel sei uns flügges zeichen, Sie mußten fort, doch wollten niemals weichen.
Formal hast Du richtig gelesen, was ich geschrieben habe. Allerdings hast Du mir kein feedback zu Inhalt gegeben. Ich weiß also nicht, ob Du den Text verstanden hast.
Dort zwischen strand, uraltem meer im goldnen schnitt Der seichten wellen, schrieb ein alter, der sich ritt Mit wildem eifer. Ich schau die hand, von ihm beredt. Und wie er tief gebeugt im flachentiefen steht. Dem unergründlich, vertikalen domeblau, Dem strand, unendlich lang, am berg, gesteinestau, Herr-raus schreit seine seele, die sein leben maß, Und sieht, wo ikarus beinah die sonne fraß, Den augenblick sich so, vom traum genarrt gebar, Da schreibt der alte bitterleben, das ihm war, Weil er dem vater nicht die kluge drohung glaubt, Ihm seine mutter wachs und flügelfedern raubt.
Und als ich las, befiel mich angst, da war mir bang, Wo aus der tiefe einst der eltern lied mir sang.
In der ersten Strophe, 2. Zeile, ist der Bezug zum Titel mit dem Begriff " meisterverse" vorgegeben. Zeile 3 und 4 sind der Vergleich zu van Gogh, der das Gelb für seine Bilder wählte, wie der Poet die Farbe des Lichtes für das Helle und Posetive. In der 2. Strophe ist dann " die Schwärze" angeführt; dies für das Negative, Zerstörerische, für das Leid.