So'n Fehler passiert jedem Hexer der friert, spätabends nach Haus will beizeit. Ein Lapsus, recht klein, schon standen – gemein - mir Richter nebst Richtblock bereit. Weh! Alles ging schief, ich traf Lady Grieve beim Flaniern, sie wollte dass wächst jeder Zahn ihr im Mund perlweiß und gesund (ich hab ihr vier Hauer gehext.)
Durch die Nacht hallt mein Schrei "das richt‘ ich wie neu" was halfs in Justizias Sumpf? Der Henker verlor -im Kerker!- der Tor den Wetzstahl, die Richtaxt blieb stumpf. Der Morgen kam grau, der Pfaffe sprach „Schau, dass du mitkommst, ohne Geschrei, zeig Größe, zeig Mut, - und lass liegen den Hut" - Mir schwante, „mit mir ist‘s vorbei“.
Der Henker, maskiert, der bald schon barbiert, haarscharf zwischen Hals mir und Kopf, sprach „Nick, auf die Knie, zeig statt Rückgrat Genick“ so tat ichs, ich kläglicher Tropf. „Kann sein, dass das zwackt“ sprach der Hornochse, packt das Beil, schwingts zum blutigen Fest - Mein Pech, dass sein Blatt nicht Schliff noch Schnitt hat, mein Kopf hielt eisern am Rest.
Der Schlächter, er ackert und rackert, „gleich hab ich‘s“ versichert er mir, gelogen wars, bliebs, fünfundvierzigmal hiebs Beil nach mir, das schwöre ich hier!. Zwar starb ich dabei, doch mein Kopf hielt getreu am Rumpf, an nem Haar ohne Scherz, Das hält, wird nicht müd, hier endet mein Lied, nun klatscht, sonst verschlimmerts den Schmerz.
das ist eine Übersetzung von einem Gedicht von Tolkien aus dem Herrn der Ringe. Ich habe das Original nicht miteingestellt, weil noch nicht freigegeben vom Urheberrechtsschutz. Ich kann aber den Link raussuchen und dann in den Ausgangstext einstellen.
das wirkt heiter und lebensfroh, kann man gut gebrauchen bei der derzeit grassierenden Coronadepression.
In S 1 finde ich die Kranichechos etwas abstrakt im Verhältnis zu den sehr "fühlbaren" Krokusküssen an den Wurzeln und dem Takt der Spitzmausherzen. Aber das ist mein persönliches Empfinden. Bin gespannt, wie das die anderen sehen.
Gimli rezitiert es, als die Gefährten durch Moria reisen
Die Welt war jung, die Berge grün, als unbefleckt der Mond noch schien. Kein Wort benannte Strom und Stein und Durin wanderte allein, gab Namen dem, was keinen trug, trank jeder Quelle ersten Zug. Beim Abwärtsblick zum Spiegelsee, bekränzte aus des Himmels Höh’ ein Reif des fernen Sterngefilds den Schatten seines Spiegelbilds.
Die Welt wuchs grün, hehr war der Wall der Berge einst, tief war der Fall von Nargothrond und Gondolin - ihr Fürstenhaus ging lang dahin, wohl übers Meer, nach Westen, weit- Die Welt war schön zu Durins Zeit.
Zum Säulengang im Bergpalast hoch unter goldner Decken Last, auf Silberflur zum Thron aus Stein, trat man zum Tor der Runen ein. Kristall’ne Leuchten gaben sacht ein Licht wie Mond- und Sternennacht gemischt mit Sonnengold von sich das keine Düsternis verblich.
Am Amboss schollen Hieb auf Hieb, der Meißel schnitt, der Stichel trieb Gravuren ein in Heft und Knauf. Die Binge wuchs, man barg zuhauf Beryll und Perlen, Erz, Opal. Fischschuppenpanzer ohne Zahl, gelegt zu Helmen, Axt und Speer, der Hort wuchs stetig, mehr und mehr.
Denn Durins Volk war noch nicht müd, zur Harfe tönte Lied um Lied, der Torwächter Trompetenschall erklang im Berg mit Widerhall.
Die Welt ist grau, die Berge alt, des Schmiedefeuers Asche kalt, die Harfe still, der Hammer stumm, in Durins Haus geht Schatten um. Sein Grab liegt nun im Dunkel da in Khazad-Dum, in Moria. Das Sternenlicht der Krone streift den Spiegelsee, der nach ihr greift zum Grund sie zieht und dort versenkt, solange Durin Schlaf umfängt.
Und da "dawn" im Englischen die Morgendämmerung ist, wieso sollte die nicht in den Tag übergehen können? Ist ja per se was graduelles, vom ersten Licht bis es wirklich hell ist, also ein fließender Prozess.
dein unwirklich nehme ich gern, ich hatte unirdisch wegen dem Wachstumsbezug gewählt, aber unwirklich finde ich näher dran, danke.
Z7 ist im Original /"die Morgendämmerung ergibt sich /wandelt sich dem Tag" . Die Dämmerung, die sich ins Land senkt ist "dusk".
Das "Gold" der Schlusszeile finde ich im Prinzip schwierig, weil Gold per se unverwüstlich ist. Was hältst du von "nichts Strahlendes" ? Daran kaue ich schon eine Weile.
Thema von Sneaker im Forum Übersetzungen/Übertrag...
Nature’s first green is gold, Her hardest hue to hold. Her early leaf’s a flower; But only so an hour. Then leaf subsides to leaf. So Eden sank to grief, So dawn goes down to day. Nothing gold can stay.
Gleich Gold glänzt erstes Flurengrün - fast unwirklich in seinem Glühn - wie eine Blüte, prangend pur, jedoch kaum eine Stunde nur, denn Blatt für Blatt verwandelt sich, Eden besteht nicht ewiglich. Kein Morgenglanz schmückt tags das Land, nichts Goldenes hat je Bestand.
als ein Liebesgedicht habe ich es wohl versöhnlicher ausklingen lassen, als das Original sich darbietet. Ich lass deine Anmerkung mal sacken und versuche mich an einer weiteren Version, die ich darunter setzen werde.
Thema von Sneaker im Forum Übersetzungen/Übertrag...
Like as the waves make towards the pebbled shore, So do our minutes hasten to their end; Each changing place with that which goes before, In sequent toil all forwards do contend. Nativity, once in the main of light, Crawls to maturity, wherewith being crown'd, Crooked elipses 'gainst his glory fight, And Time that gave doth now his gift confound. Time doth transfix the flourish set on youth And delves the parallels in beauty's brow, Feeds on the rarities of nature's truth, And nothing stands but for his scythe to mow: And yet to times in hope my verse shall stand, Praising thy worth, despite his cruel hand.
Wie Wellen, die zum Saum der Küste treiben, verlandet uns die Zeit minutenweise, und jede wird denselben Sand beschreiben gleich anderen zuvor auf ihrer Reise. Bist du in diese Welt hineingeboren, geht‘s mühsam Richtung Reife, doch Erreichen bedeutet nur, du hast schon halb verloren. Was Zeit uns gibt wird durch die Zeit verbleichen. Der erste Biss der Jugend kommt abhanden, die schönste Haut wird tiefe Falten zeugen, die Wunder dieser Welt in allen Landen sich im Zerfall der Zeitenwende beugen. Sei`s drum. Ich will trotzdem voll Hoffnung schreiben wie wert du bist, für immer Du zu bleiben.
Thema von Sneaker im Forum Übersetzungen/Übertrag...
Dame la mano y danzaremos; dame la mano y me amaras. Come una sola flor seremos, come una flor, y nada mas...
El mismo verso cantaremos, al mismo paso bailaras. Como una espiga ondularemos, como una espiga, y nada mas.
Te llama Rosa y yo Esperanza: pero tu nombre olvidaras, porque seremos una danza en la colina, y nada mas...
Reich mir die Hand und lass uns tanzen, reich mir die Hand und liebe mich, lass uns erblühen zu einem Ganzen, wie eine Blume, und weiter nichts...
Die gleichen Lieder lass uns finden, zu gleichen Schritten geleite mich, lass Ähre uns werden, gewiegt von Winden, wie eine Ähre und weiter nichts...
Nenne dich Rose und ich mich Hoffen, doch deinen Namen, vergiss ihn für mich, wir wollen nur Tanz sein, völlig offen Tanz auf den Hügeln und weiter nichts...
schön, dass euch die Übertragung im Großen und Ganzen gefallen hat.
@McBerry
Den Zwergfink hab ich genommen, weil ich nicht so recht wusste, welchen Vogel ich da setzen sollte. Spatz habe ich kurz angedacht, aber verworfen, weil das ein "m,ost common Bird" wäre, also ein 08/15 Piepmatz. Dein Zaunkönig gefällt mir aber auch sehr, vielleicht sogar einen Tacken mehr, weil der Bekanntheitsgrad höher ist.
Bei dem Mond, naja Yeats hat ein Reimschema vorgegeben, das ich mit "Spiel" begonnen habe, danach ergab sich das Reimwort zwanglos, und den Mond wollte ich nicht unbedingt "zerfallen" lassen, zumindest nicht im Moment der Übertragung. Es war eine einfache Lösung, aber die muss ja nicht zwangsläufig bestehen bleiben. Ich mach mir einen Kopf über eine weitere / andere Version. Auch in Bezug auf die Schlusszeile.
schön, dass dir die Übertragung zusagt. Die Verdichtung am Schluss hat sich mehr oder weniger so ergeben, sie schien mir im damaligen Zeitpunkt naheliegend und so habe ich sie halt übertragen.
Thema von Sneaker im Forum Übersetzungen/Übertrag...
Anthem For Doomed Youth
What passing-bells for these who die as cattle? Only the monstrous anger of the guns. Only the stuttering rifles' rapid rattle Can patter out their hasty orisons.
No mockeries now for them; no prayers nor bells, Nor any voice of mourning save the choirs,-- The shrill, demented choirs of wailing shells; And bugles calling for them from sad shires.
What candles may be held to speed them all? Not in the hands of boys, but in their eyes Shall shine the holy glimmers of good-byes. The pallor of girls' brows shall be their pall;
Their flowers the tenderness of patient minds, And each slow dusk a drawing-down of blinds.
Hymne auf eine verlorene Generation
Mit welcher Glocke soll man Schlachtvieh ehren? Nur der geballte Zorn von Trommelfeuern, nur das Stakkatostammeln aus Gewehren kann Ihnen schnelle Paternoster leiern.
Bonmots, Gebete, Glocken gibt es nicht, nur irren Orgelklang, er pfeift getragen ein Lied, das mit dem Einschlag jäh zerbricht; und Hörnerechos, die von weither tragen.
Was hilft als letztes Licht für so ein Ende? nicht das von Kerzen, nur in Kinderaugen scheint „Herr in deine Hände“ recht geschrieben, nur Trauer kann als Leichentuch hier taugen, Erinnerung anstatt der Blumenspende, den Vorhang zu, hat sich der Tag zerrieben.
Thema von Sneaker im Forum Übersetzungen/Übertrag...
Love and the Bird
The moments passed as at a play, I had the wisdom love can bring, I had my share of mother wit; And yet for all that I could say, And though I had her praise for it, And she seemed happy as a king, Love’s moon was withering away.
Believing every word I said I praised her body and her mind, Till pride had made her eyes grow bright, And pleasure made her cheeks grow red, And vanity her footfall light; Yet we, for all that praise, could find Nothing but darkness overhead.
I sat as silent as a stone And knew, though she’d not said a word, That even the best of love must die, And had been savagely undone Were it not that love, upon the cry Of a most ridiculous little bird, Threw up in the air his marvellous moon.
Die Zeit verging wohl wie im Spiel, der Liebe Weisheit hatte ich und Mutterwitz vollauf genug, doch sagte ich auch noch so viel, fand sie auch alles gut und klug erschien ihr Glück wie königlich, kams, dass der Liebe Glanz zerfiel.
Ich glaubte jedes Wort davon als ich ihr Geist wie Formen pries bis Stolz den Augen Lohe lieh, den Wangen Freude Rosenton, den Füße eitlen Schwung - und wie kein Zeichen einen Weg uns wies, nur Dämmern uns beschlich voll Hohn.
Ich saß verstummt, fast wie ein Stein im Wissen, wo sie schwieg und schwieg, dass Liebe endet, todgeweiht, und wär verkommen, ganz allein, wenn nicht durch Liebe noch beizeit - auf eines Zwergfinks Tschilpen - stieg ein Märchenmond voll Silberschein.
Thema von Sneaker im Forum Übersetzungen/Übertrag...
The Madness of King Goll
I SAT on cushioned otter-skin: My word was law from Ith to Emain, And shook at Inver Amergin The hearts of the world-troubling seamen, And drove tumult and war away From girl and boy and man and beast; The fields grew fatter day by day, The wild fowl of the air increased; And every ancient Ollave said, While he bent down his fading head. “He drives away the Northern cold.”
They will not hush, the leaves a-flutter round me, the beech leaves old.
I sat and mused and drank sweet wine; A herdsman came from inland valleys, Crying, the pirates drove his swine To fill their dark-beaked hollow galleys. I called my battle-breaking men And my loud brazen battle-cars From rolling vale and rivery glen; And under the blinking of the stars Fell on the pirates by the deep, And hurled them in the gulph of sleep: These hands won many a torque of gold.
They will not hush, the leaves a-flutter round me, the beech leaves old.
But slowly, as I shouting slew And trampled in the bubbling mire, In my most secret spirit grew A whirling and a wandering fire: I stood: keen stars above me shone, Around me shone keen eyes of men: I laughed aloud and hurried on By rocky shore and rushy fen; I laughed because birds fluttered by, And starlight gleamed, and clouds flew high, And rushes waved and waters rolled.
They will not hush, the leaves a-flutter round me, the beech leaves old.
And now I wander in the woods When summer gluts the golden bees, Or in autumnal solitudes Arise the leopard-coloured trees; Or when along the wintry strands The cormorants shiver on their rocks; I wander on, and wave my hands, And sing, and shake my heavy locks. The grey wolf knows me; by one ear I lead along the woodland deer; The hares run by me growing bold.
They will not hush, the leaves a-flutter round me, the beech leaves old.
I came upon a little town That slumbered in the harvest moon, And passed a-tiptoe up and down, Murmuring, to a fitful tune, How I have followed, night and day, A tramping of tremendous feet, And saw where this old tympan lay Deserted on a doorway seat, And bore it to the woods with me; Of some inhuman misery Our married voices wildly trolled.
They will not hush, the leaves a-flutter round me, the beech leaves old.
I sang how, when day’s toil is done, Orchil shakes out her long dark hair That hides away the dying sun And sheds faint odours through the air: When my hand passed from wire to wire It quenched, with sound like falling dew The whirling and the wandering fire; But lift a mournful ulalu, For the kind wires are torn and still, And I must wander wood and hill Through summer’s heat and winter’s cold.
They will not hush, the leaves a-flutter round me, the beech leaves old
Ich ruhte auf Kissen aus Otterfell, mein Wort war Gesetz von Ith bis Emain und trieb selbst in Inver Amergin stahlhell, Furcht den Herzen der Seeräuber ein. Es schirmte vor Krieg und Gefahr, Jungen wie Mädchen, Männer wie Vieh, die Ernte war reicher von Jahr zu Jahr die Vögel des Himmels zahlreich wie nie. Die alten Knechte, sie beugten grausilberne Häupter, bezeugten: Er schirmt uns vor nördlicher Kälte.
Es schweigt nicht, das tanzende Laub um mich, das welkende Birkenlaub.
Sinnend trank ich von süßem Wein, als ein Hirt aus dem Kernland beklagt, es hätten in Drachenkopfschiffe hinein Seewölfe seine Herden gejagt. Ich rief die Huskarls, Männer der Schlacht, auf grollenden Bronzestreitwagen aus Tälern und Bergen und fiel in der Nacht, als sie schlafend im Sternenlicht lagen, am Strand über die Seeräuber her, und keiner entkam dem rächenden Speer. Viel goldene Spangen errang meine Hand.
Es schweigt nicht, das wispernde Laub um mich, das welkende Birkenlaub.
Doch mählich, während ich brüllend kämpfte auf blutigem Boden stand, erfasste ein Etwas mein innerstes Ich, ein tanzender, lodernder Brand. Am Himmel flammten grelle Sterne, die Augen der Männer glommen fahl, da lachte ich auf und lief in die Ferne quer über Kliffe, Heide und Tal. Ich jauchzte auf zum Vogelflug, im Sternenlicht, zum Wolkenzug, dem Rascheln im Schilf, dem Wellengesang.
Es schweigt nicht, das wispernde Laub um mich, das welkende Birkenlaub.
Nun bin ich im Wald zu jeder Zeit, ob Sommer die Bienen trunken macht, ob Herbst in stiller Einsamkeit, im Laub leopardene Lohe entfacht, ob im Winter an eisigen Stränden der Kormoran auf den Klippen friert. Ich wandere weiter, rede mit Händen, schüttle mein Lockenhaar ungerührt. Der Grauwolf kennt mich. Ich höre ihn gut, der Herzschlag des Hirsches durchpulst mein Blut. Die Hasen kommen mir furchtlos nah.
Es schweigt nicht, das wispernde Laub um mich, das welkende Birkenlaub.
Ich fand eine Siedlung, schlafend, stumm. Erntemond. Und wie Wind durch Ried ging ich lautlos hinein und sah mich um, murmelnd zu einem seltsamen Lied, „ ich folgte ihm durch Nacht und Tag dem Schall von gewaltigen Schritten“, und sah eine alte Harfe, sie lag auf der Bank, dem Sänger entglitten. Die nahm ich mit in die Einsamkeit des Waldes, und von seltsamem Leid sangen wir mit vermählten Stimmen.
Es schweigt nicht, das wispernde Laub um mich, das welkende Birkenlaub..
Ich sang wie nach dem langen Tag Orchil ihr dunkles Haar enthüllt, wie es den Sonnentod verdeckt den Wind mit leisem Duft erfüllt. Wenn meine Hand die Harfe rief, stillten die Töne frisch wie Tau den Durst in mir, der sonst nie schlief. Doch nun stimmt in die Klage ein, der Klang verging, die Saite sprang, mich ziehts durch Wald und Hügel bei Winterkälte, Sommersglut.
Es schweigt nicht, das wispernde Laub um mich, das welkende Birkenlaub.