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  • Der alte SeemannDatum10.05.1970 07:37
    Thema von Knud_Knudsen im Forum Düsteres und Trübsinniges
    Der alte Seemann

    Altersgebeugt, müde und schwer,
    steht er am Fluss der Zeit.
    Vom Poller schaut hinaus auf das Meer,
    zum Abschied ist er nun bereit.

    Die Kappe hockt auf greisem Haar,
    zerfurchte Landschaft im Gesicht.
    Vergangenes, schon nicht mehr wahr,
    heut plagt ihn nur die alte Gicht.

    Das Glas vor sich, trocken und leer,
    den letzten Zug hat er getrunken.
    Der Weg, nun ohne Wiederkehr,
    Klabautermann hat ihm gewunken.

  • Thema von Knud_Knudsen im Forum Humor und Fröhliches
    Bacchiade

    Das Leben kurz, zum Gram zu schade,
    kommt Brüder, lasst uns einen trinken.
    Heut` feiern wir, orgiastich die Bacchiade,
    noch schnell, dem Wirtstöchterlein winken.

    Es leben hoch, das Meer, die Frauen und der Wein,
    gefährlich wild, feurig verzehrend , wie das Blut so rot.
    Giesst aus das Leben, dieses wundervolle,warme Sein,
    vielleicht sind morgen wir schon kalt und alle tot.

    Drum hebt die Becher,küsst den roten Mund,
    lasst fallen euch in Rauscheswellen Lust.
    Trinkt aus den Becher, bis zum Grund,
    geh hin oh Alltag, Stress und Frust.
  • Kap Horn 1845Datum10.05.1970 07:33
    Thema von Knud_Knudsen im Forum Natur
    Kap Horn 1845

    Wolken segeln eilig am Mond vorbei.
    Novembernacht , stürmisch und nass.
    Das Barometer fällt ,
    Turmhohe Seen ,
    eilig sichert die Crew Kisten und Fass.
    Jetzt gilt es ,keiner hat mehr frei.

    In schwerem Wetterzeug und angeleint.
    Seen über den Bug schlagen,
    Masten knarren,
    Segel zum Bersten unter Druck,
    jetzt heisst es durchhalten ,ohne Verzagen.
    Im Kampf gegen die Gewalten sind alle geeint

    Am Achterdeck drei Mann halten das Steuer.
    Der Skipper grimmig den Kurs bestimmt.
    Giganten heulen,
    Blitze teilen den Himmel,
    ist der Kahn auch richtig getrimmt?
    Grünblaues Licht ,umhüllt Segel und Masten , es ist nicht geheuer.

    Wir müssen hier durch ,die Gewalten besiegen.
    Die Prämie ist hoch ,das Risiko auch.
    Das Boot schlingert und stampft,
    schiesst Wellen hinunter,
    und schleppt sich hinauf.
    War da ein Rumoren, im hölzernen Bauch?
    Da Ein Knall, Segel zereissen und ins Unendliche fliegen.

    Matrosen in die Wanten hetzen.
    In schwindelnder Höhe, in eisigem Wind.
    Wolkenfetzen nach ihnen greifen,
    Schnee und Kälte lähmen,
    manch einer denkt nur noch an die Frau und das Kind.
    Beherzt bergen sie die restlichen Fetzen.

    Nach hartem Kampf, über unendliche Stunden.
    Der Himmel reisst auf, der Sturm lässt nach.
    Die See wird flacher,
    Sonne flackert,
    alle sind erleichtert , müde und schwach.
    Neptuns Rösser sind in der Tiefe verschwunden

  • FrühlingswanderungDatum10.05.1970 07:33
    Thema von Knud_Knudsen im Forum Liebe und Leidenschaft
    Frühlingswanderung
    (aventure du printemps)

    Zartrosa Blitze, grossäugiger Schönen,
    treffen flammend in Schluchten sich.
    Leises Zittern, sanftes Stöhnen,
    gefunden Venus hab ich Dich.

    Wallendes, glut- stürmisch zerissen.
    Hände, wandernd über Hügel,
    Träume drücken feucht in Kissen.
    Braunpralle Knospen haben Flügel.

    Sanftes Vibrieren ,braunstarker Lenden.
    Himbeertal ich finde dich.
    Seliger Tod , sollst niemals enden.
    Rosa Amor, ich liebe Dich.
  • LiebestragödieDatum10.05.1970 07:26
    Thema von Knud_Knudsen im Forum Liebe und Leidenschaft
    Liebestragödie

    Träume ,leidenschaftlich, nur Asche.
    Ströme fallen düster von Wangen hinab.
    Alles Trugbilder, oder nur Masche?
    Tränen benetzen, gemeinsames Grab.

    Wo sie einst, zweisame Wonne.
    Schweigen oder heller Streit.
    Wo ist sie denn, unsere Sonne.
    Nur zum Kampf sind wir bereit.

    Schwarze Winde uns zerstreuen.
    Die Windrose den Weg uns weist.
    Das Ende wir innig,tief bereuen.
    Die Hoffnung unsre Seele speist.

    Doch, wo die Tränen das Grab genetzt.
    Zeit,oh Freundin und letzte Vertraute.
    Wir haben den Samen hier neu gesetzt.
    Suchen wieder, wo vorher ängstlich uns graute.
  • Ode an die ZeitDatum10.05.1970 07:25
    Thema von Knud_Knudsen im Forum Philosophisches und Gr...
    Zeit , Feind und Freundin mir.
    Feilchenblau, und dunkelgrau.
    Warst mir Trauer und Plaisir.
    Vater,Mutter,Kind und Frau.

    Oft zu schnell, dann aber ewig.
    Schreitest Du voran dem ich.
    Mal voll Grauen, manchmal selig.
    Ich liebe und ich hasse dich.

    Meistens gerade, mal gebogen.
    Wie die Wissenschaft es lehrt.
    Lass` mich treiben, werd` gezogen.
    Schätze nachher deinen Wert.
  • JungfrauenträumeDatum10.05.1970 07:25
    Thema von Knud_Knudsen im Forum Humor und Fröhliches
    Jungfrauenträume

    Cinderella , schluchzt auf ihrer Matte.
    Träume, wolkenweich und dunkelgrau.
    Musikfetzen, wabern wie durch Watte.
    Nicht mehr Kind, noch keine Frau.

    Weltschmerz treibt sie , trüb und bitter.
    Nur Frösche kennt sie, grün und klein.
    Wo ist er nur ,der weisse Ritter?
    Mit seinem Ross, so stolz und fein?

    Sie kennt ihn lange, kann ihn malen.
    Des Nachts ,steht er an ihrem Bett.
    Wo bleibt er nur, ach welche Qualen.
    Er ist so schön und auch so nett.

    Da , stürmisch läutet es an ihrem Tore,
    sie springt schnell auf und lässt ihn ein.
    Gott Amor singt mit seinem Chore.
    Er hat ein Moped und ist klein.

  • Lago Maggiore (oder die Diva)Datum10.05.1970 07:20
    Thema von Knud_Knudsen im Forum Natur
    Lago Maggiore (oder die Diva)

    Schön und sanft wie hingemalt,
    es kräuseln sich die Wellen.
    Über ihr die Sonne strahlt.
    Schwalben gleitend ,schnellen.

    Sie ist eine Schönheit in den Bergen.
    das Klima mild und fein.
    Wie das Schneewittchen bei den Zwergen,
    doch dann wird sie gemein.

    Plötzlich wird sie schwarz und grau,
    Feuerblitze zucken, es donnern die Posaunen.
    Sie ist wie eine schöne Frau,
    auch die hat ihre Launen.

    Dann tobt sie wild und wirkungsvoll,
    stürzt Wasser über Hänge.
    Entwickelt Kräfte unheilvoll,
    zwingt Menschen in die Enge.

    Danach ist sie nur wieder toll,
    als wäre nicht`s gewesen.
    Ihr Temprament ist eindrucksvoll,
    an ihr kann man genesen.

  • Alltagspoesi was ist das?Datum10.05.1970 07:20
    Thema von Knud_Knudsen im Forum Arbeitshügel
    Alltagspoesie,was ist das?

    Dieser Begriff ist eine Erfindung von Knud Knudsen. Ich habe jedoch nur das Wort kreiert. Vielmehr setze ich eine Tradition fort, die von literarischen Altmeistern schon gepflegt wurde. Hier zwei Beispiele:

    In Jena saß J.W.v.Goethe gelegentlich im Gasthaus "TANNE",bei einer Flasche Wein,den er üblicherweise mit Wasser mischte.
    Eines Abends kamen Studenten in den Gasthof und setzten sich in seine Nähe .Sie erkannten den Altmeister nicht. Sein Verhalten fanden sie äusserst witzig und machten darüber ihre Scherze. Goethe nahm das eine Weile hin,dann trat er zu ihnen an den Tisch und sagte:

    "Das Wasser allein macht stumm,
    das beweisen im Wasser die Fische.
    Der Wein allein macht dumm,
    das beweisen die Herren am Tische.
    Daher,um keines von beiden zu sein,
    gieß ich in den Wein Wasser hinein."


    Auch andere Dichter verstanden sich auf Alltagspoesie.
    Hier ein Beispiel von Herder,Schiller und Goethe in einem Gedicht:

    Auch zu Zeiten o.g. Dichter gab es schon Autogrammjäger. Einer von ihnen war ein Charles Gore.
    Eines Tages hatte dieser die Idee,die Handschriften der drei bedeutendsten Männer,die er kannte,auf einem einzigen Blatt Papier zu vereinen.
    Zuerst ging er zu. J.G. Herder und bat um einen Vers. Herder schrieb:

    "Die Erde ist ein Jammertal".

    Beglückt ging Gore damit zu Schiller und bat ihn ebenfalls. Schiller schrieb:

    "Voller Narren und Toren"

    Erfreut eilte Gore zu Goethe und dieser komplettierte:

    "Wo Sie der Allergrößte sind,
    mein lieber Herr von Goren"

    *gefunden in "die besten Anekdoten"by Lechner Publishing Ltd.1998

  • Die Welle und ihre KinderDatum10.05.1970 07:07
    Thema von Knud_Knudsen im Forum Natur
    Die Welle und ihre Kinder

    Sie war im Herzen des Ozeans geboren,
    ihre Mutter die Kreuzsee, der Vater Orkan.
    Begegnete man ihr, so war man verloren,
    wuchs mächtig und stolz so zur Schönheit heran.

    Viele Meilen zog sie durch endloses Weit,
    ihr Donnern stetig und unheilvoll,
    auch führte sie heftig mit anderen Streit,
    doch blieb sie einsam ,von Sehnsucht so voll.

    Ihr Wunsch nach Kindern , vielleicht gleich zwei,
    die machtvoll die Welt mit ihr teilten,
    doch mit wem sie auch spielte, es brach entzwei,
    Begegnungen ,die sinkend zum Grunde enteilten.

    Plötzlich sah sie in der Ferne ein liebliches Land,
    am Strand standen, umgeben von Pflanzen,
    zwei Kinderlein, grossäugig, Hand in der Hand,
    sahen staunend auf die Wellen die tanzen.

    Gefühle, eine Erregung die sie fast verbannt,
    leise schlich sie heran und verbarg ihre Macht,
    diese Sehnsucht, im Herzen, die sie verbrannt,
    jetzt war sie da und zum Sturme entfacht.

    Ihre schaumweichen Finger so unendlich an Zahl,
    umschlossen die Kleinen schäumend sofort,
    ihre Sehnsucht erfüllt vorbei nun die Qual,
    sie bettet sie zärtlich und nimmt sie mit fort.


  • Der MuseDatum10.05.1970 07:06
    Thema von Knud_Knudsen im Forum Humor und Fröhliches
    Der Muse

    Euterpe, Du herrlichste der Musen,
    bestäubst den Sinn mit Frohgesang.
    Lässt Herzen schlagen unter Blusen,
    Dein Zauber ist wie Vogelsang.

    Umarme mich Du göttlich Schöne.
    Küss, streichl`e und verführe mich.
    Schenk Worte mir und sanfte Töne.
    Lass mich beim Dichten nicht im Stich
  • Der SurferDatum10.05.1970 06:57
    Thema von Knud_Knudsen im Forum Natur
    Der Surfer

    Er steht am Strand, die Augen blau,
    athletisch, braun gebrannt.
    Die Haare lang, wie eine Frau,
    sein Blick aufs Meer gewandt.

    Wenn Neptuns Rösser bäumen auf,
    sein Blitzen in den Augen.
    Gefahren nimmt er gern in Kauf,
    nur Können kann hier taugen.

    Das Brett im Arm, stürzt er hinaus,
    in höllisch' wild` Natur.
    Die Wellen höher als ein Haus,
    „wo ist die EINE nur?“.

    Dort kommt schon dieses Ungetüm,
    weiss schäumend rollt heran.
    Springt auf das Brett, steht äusserst kühn,
    lässt tragen sich vom Kamm.

    Schiesst vor ihr nieder und hinab,
    in tödlich blaue Schlucht.
    Sie schliesst sich nach ihm, wie ein Grab,
    die Pipe hat er gesucht.

    Hat es verschluckt, es ist nicht mehr,
    das kleine Menschenkind.
    Der Ritt, heut` ohne Wiederkehr?
    Nur tosend' Gischt und Wind.

    Da rast er aus dem Berg heraus,
    steht stolz und elegant.
    Der stürzt dann tosend mit Gebraus,
    hat ihn nicht in der Hand.

    Bricht sich in donnerndem Gewitter,
    wird flacher und läuft aus.
    Ja Surfer sind die letzten Ritter,
    am Strand da tobt Applaus.
  • SchattenengelDatum10.05.1970 06:57
    Thema von Knud_Knudsen im Forum Düsteres und Trübsinniges
    Schattenengel

    Ich sehe schwarzschillernden Blasen,
    schnell treibend dem Horizont zu,
    bedecken den modrigen Rasen,
    bald Seele, hast du deine Ruh.

    Die Sturmsonne, blassmatt und rot
    die Wellenberge ins Endlose türmen,
    auch Mitreisende, alle schon tot,
    sie liegen bei feuchten Gewürmen.

    „Schattenengel, dunkel und gross,
    breite aus deine Schwingen“.
    Ich bin bereit, lass endlich loss,
    du kannst mich gerne bezwingen.
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