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Babylon ist überall
„He, Sie da können Sie mir bitte sagen wie ich nach ...?“ „Meint der mir? Icke fühl mir nicht anjesprochen, schon jarnich von son feine Pinkel“.“Jo, mei, Saupreiss elender!“
Die Vielfalt der Sprachen lässt uns mitunter gegen Wände laufen. Meinen wir eine dieser tückischen Verbalkommunikationmittel zu beherrschen, kommt sicher einer der uns eines Besseren belehrt. Schon gesprochen ist es problematisch und erst das geschriebene Wort.
Eine falsche Betonung, ein unbedachtes Satzzeichen, lösen Kriege aus. Ist es schon im Alltagsleben fast unmöglich nicht missverstanden zu werden, dann garantiert in der Politik.
Hier herrscht die Kunst der Fragenbedarfssteuerung. „Also, wenn ich Sie recht verstanden habe, dann......... (vorsicht sofort unterbrechen denn nun lenkt er/sie nach Bedarf von der Frage ab und ergeht sich stundenlang in eigenbedarfstützender Verbalerotik)
Dann die Sonderformen für bestimmte Berufsgruppen. Hier gibt es so etwas wie eine chiffrierte Geheimsprache. So können sich Beamte und Juristen stundenlang unterhalten ohne das ihr nichteingeweihtes Umfeld nur ein Wort versteht.Nur nicht ein so verfasstes Schriftstück unterschreiben, dann wird es für den Normalo eng. Zu dieser Gruppe gehört auch die schreibende Zunft. Lyriker freuen sich diebisch, wenn niemand nicht nur ein Wort, geschweige denn den Inhalt, versteht. Und dann die Neuwortschöpfungen. Nein, die bestehende Sprache genügt nicht. Jeder fühlt sich aufgerufen neuen Wortsalat zu produzieren.
Bekannte Begriffe werden neu gestaltet. Aus dem Auto wird ein vierrädriges, maschinengetriebenes Transportfahrzeug für den Personenverkehr, aus der Liebe eine hormonell gesteuerte Bewusstseinstrübung zur Begünstigung der Fortpflanzung. Unzählig sind die Toten und Verwundeten solcher Kriege, ganz zu schweigen von den Krüppeln.
Ja Babylon ist überall.
Thema von Knud_Knudsen im Forum Düsteres und Trübsinniges
Trennung
Schwere Ketten nehmen mich gefangen,
hinter hohem Blau ein ferner Stern,
und das Herz zerrissen von den Zangen,
du bist nah, und doch so endlos fern.
Grau und mächtig sind die Klagemauern,
und dumpf hüllen sie dich jetzt nun ein,
schwarze Vögel auf der Krone kauern,
tief im Herzen glänzt ein grauer Schein.
Wo sind sie, die einstmals bunten Jahre?
Mit den Möwen flogen wir im Wind,
Unverständnis liegt heut auf der Bahre,
und dort zwischen Gräbern spielt ein Kind.
Rote Zungen küssen herzlich goldene Roben,
und Blitzgewitter spenden heiligen Schein,
im Vorbau nisten schon versteckt die Mikroben,
ein scharfes Messer lullt hier alle doch ein.
Alles nur Schein,
und falsches Sein,
alles nur Lug,
und Selbstbetrug,
reißt dich hinweg,
wie ein rollender Stein.
Ganz tief im Herzen, Fräulein Mauerblümchen,
ist meist verschüchtert, farblos und sehr klein,
stolziert durch Nächte wie ein fesches Hühnchen,
von Zeit zu Zeit wirft sie dann Kapseln ein.
Alles nur Schein,
und falsches Sein,
es ist genug,
kein Selbstbetrug,
es reißt dich klein,
wie ein rollender Stein.
Mister Unbeugsam schreitet furchtlos über Treppen,
seine Nüstern beben feurig unterm Adlerblick,
und seine Profession, ist Trug und Neppen,
zu Haus bei Mama, einen Schlag ins Genick.
Alles nur Schein,
und falsches Sein,
Daseinsbezug,
ist Selbstbetrug,
fällt ohne Ziel,
wie ein rollender Stein.
Die Zeit steht still in grauen Nebelwänden,
am Bretterzaun ergrünt das erste Moos,
blattlose Zweige greifen Watte, wie mit Händen,
aus feuchten Augen fallen Tränen in den Schoss.
So blutleer schimmern einstmals rote Wangen,
der Lebenszyklus hält kurz an den Kreis,
wir lassen los, vergessen das Verlangen,
und unsre Seelen sind so kalt wie Eis.
Fahl scheint das Licht, in diesen Zwischenwelten,
der Himmel taub, es fehlt der Vögel Klang,
und über Totentüchern in den Himmelzelten,
versteckt sich Wärme, Farbe und Gesang.
Frühes Jahr, in Russlands Weiten,
blutig rot glänzt dumpf der Fluss,
im Schulterschluss die Massen schreiten,
und plötzlich fällt der erste Schuss.
Die Menschen tot am Boden liegen,
und Fahnen wehen froh im Wind,
doch Freiheit kann man nicht besiegen,
so wie die Mutter und ihr Kind.
„Den Pöbel soll der Teufel holen“,
der Großfürst streichelt sanft sein Schwert,
„dem werden wir den Arsch versohlen“,
denn Volkeszorn ist uns nichts wert.
Da geht ein Sturmwind durch die Gassen,
der Burg die Peter einst gebaut,
und fegt hinweg den alle hassen,
der nie nach vorne hat geschaut.
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Aufreger der Woche
1. Mehdorn und das Haus der Scherben
2. Führsorgepflicht der Staatsregierungen
3. Ballermann ist überall
1. Mehdorn und das Haus der Scherben.
Ach wie waren wir alle glücklich, als nach endloser Bauzeit das im Staatsbesitz (also unser Eigentum) sich befindliche Unternehmen Deutsche Bahn ihren Berliner Bahnhof
„Protz Blitz“ ,Kosten 1 Mrd. Euro also 2 Mrd altes Geld, einweihte. Jeder war ergriffen und gerührt. Vor lauter Entzückung flitzte ein Messerstecher durch die Reihen der geladenen Gäste und piekte mal hier, mal dort. Eine tolle Fete.
Was seinerzeit wohl keiner ahnte war die desingermäßige raffinierte Fassade. Tonnenschwere Stahlträger, ungesichert leicht und flockig, zierten das Glashaus.
Wie schön. Jetzt nach dem, von Medien als Monstersturm, angekündigten Wintersturm purzelten die possierlichen Dinger miernichts, diernichts aus großer Höhe flatternd auf den Gehsteig. Das war ein Gaudi. Hätte man das vorher gewusst, hätte man Rentner, über 75, und Langzeitarbeitslose hier zum Spazierengehen verpflichten können. Ja, eine verpasste Chance. Alle sind ratlos. Der Designer voran. Eigentlich hat unsere Bahn doch immer viel preiswerter und stabiler bauen lassen. So stehen heute noch Bahnhöfe aus dem vorletzten Jahrhundert. Ja, dass war einmal.
2. Führsorgepflicht der Staaten
Ein türkischer Staatsbürger, zuletzt wohnhaft auf Kuba, als Gast der US-Regierung,
seine Familie ist in Bremen angesiedelt, geht gegen die deutsche Regierung vor. Grund.?
Die Deutschen hätten sich mehr bemühen müssen ihn aus dem Zwangsasyl der Amis zu
befreien. Auf einer privaten Ferienreise, in Pakistan bei seinen Glaubensbrüdern wurde
er verschleppt und als Terrorist verdächtig. Eine ungeheuere Annahme, wo doch jeder
weiß, dass gerade dort niemand solches im Sinn hat. Da fragt man sich ein Türke und die
deutsche Regierung ist für ihn zuständig? Vielleicht wurde er in Deutschland entführt?
Ach nein. Hm. Verstehen würde ich wenn ein Deutscher etwas angestellt hätte, oder
Ihm etwas zugestossen wäre. Nein, dass geht auch nicht, denn dann müssten die Saudis
für ihren Staatbürger Osama die Wiedergutmachung an den Terroropfern in NY
übernehmen. Nein, dass geht ja auch nicht. (grübel)
3. Ballermann ist überall
Mein Sohn ist gerade aus Thailand zurückgekommen. Ein herrliches Land.
Er hat etwas berichtet, dass mich Betroffen machte. An eingen Pensionen
War ein Schild angebracht „Israelis unerwünscht“ Auch er war betroffen
und hat das sofort zu klären versucht. Man sagte ihm, dass reiche israelische Familien
ihre Söhne, um den Wehrdienst zu umgehen, diese zwei Jahre in die Welt
schicken. Und da beginnt das Problem, wie er hörte. Die könnten sich z.T. nicht
benehmen. Fielen auf durch Arroganz, Drogen, Alkohol und seien recht ungezogen
und nicht diszipliniert. Ich war geschockt, aber warum eigentlich? Reisen doch auch
junge Engländer, Deutsche, Schweden usw. auf die Balearen und benehmen sich
ähnlich. Blöde Sache. Hier müssen wohl alle Eltern erziehungsmässig noch nachlegen.
Ich würde gerne den Dickfisch und infolge vielleicht auch den Tümpel aufwerten, soweit das überhaupt noch möglich ist.
Das Einverständis der Modmins vorausgesetzt hielte ich es für eine gute Sache, wenn mit der Auszeichnung zum Gedicht des Monats eine Buchprämie verbunden wäre. So stelle ich mir derzeit vor, dass zu Beginn eines neuen Jahres die vergangenen 12 Dickfische in einem Bändchen versammelt würden. Zusammen mit dem Gedicht wird ein Porträt der jeweiligen Dichter darin erscheinen und natürlich eine Art Tagebuch des Tümpelgeschehens des abgelaufenen Jahres. Meinetwegen könnten auch noch zwei, drei andere Gedichte außer Konkurrenz darin erscheinen, so dass man auf ca. 40 Seiten kommt.
Jeder der monatlichen Gewinner bekäme ein Bändchen als Geschenk. Gleichzeitig hofft der Tümpel darauf, ein paar weitere Exemplare verticken zu können, um wenige Euros wieder hereinzuholen und vielleicht (noch) bekannter zu werden.
Die Teilnahmevoraussetzung am Dickfisch wäre dann natürlich die Bereitschaft, unentgeltlich und ohne weitere Rechte in diesem Bändchen zu erscheinen (Copyright bliebe natürlich gewahrt, nur Tantieme gäbe es keine). Wer das nicht zusagen kann, ist vertraglich anderweitig gebunden und hat dann auch diese Art der Werbung vielleicht nicht mehr nötig.
Der Haken bei der Geschichte ist natürlich, dass ich ca. 20 € je Band benötige, im Jahr also 240 € finanzieren müsste. Vielleicht finden sich aber ein paar Verrückte, die mich unterstützen. Das erste Vierteljahr würde ich sponsern, danach wäre mir das zuviel Geld für ein so nutzloses Hobby.
Falls wir so etwas machten, müssten wir sicher auch noch kurz über die Regularien des Votens reden. Für meine Begriffe kann es nicht ausreichend sein, schlicht angemeldet zu sein, um abstimmen zu können. Vielmehr würde ich eine gewisse Tümpelverweildauer und auch -frequenz zur Voraussetzung machen wollen.
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Grün ist die Angst
Wer sich in den letzten Jahren noch vor Radio, Zeitung oder Fernseher wagte,
wurde täglich mit Horrormeldungen über menschgemachten Klimawandel
und dem Höllenfeuer der Apokalypse überschüttet.
Winter und Herbststürme waren nicht mehr normal, sondern klar von uns angezettelt.
Extreme Kälte oder jahreszeitlich ungewöhnliche Wettermilde ebenfalls und auch warme Sommer. Die hatten hier nass und kalt zu sein, und waren sie das, dann war das auch der Mensch mit seinen großen Autos, Flugreisen, dem warmen Ofen im Winter und dem Stromverbrauch. Klar. Wir fühlten uns, egal was wettermäßig passierte, im Dauerschuldstress.
Manche überlegten schon ob ein vorzeitiges Ableben nicht ein kleiner Beitrag zu
besserem Klima sei.
Heute habe ich mich, angesichts des „Jahrhundertsturmes“, von denen habe ich, in den 70er Jahren, bereits einige in Norddeutschland erlebt und zwar mit Windgeschwindigkeiten über 200km/h, getraut wieder eine Zeitung aufzuschlagen. Die „Weinheimer Nachrichten“ mein kleines Provinzblatt. Ich war überrascht, von dem Mut eines Schreibers, der folgendes zu Papier brachte:
„Warme Winter gab es schon früher“. „Hups“, dass interessierte mich. So stand dort:
Kein geringerer als Johann Peter Hebel hatte 1808 in der Postille „Rheinischer Hausfreund“ geschrieben.
Er hatte in Chroniken seinerzeit recherchiert, dass,
1289 „die Jungfrauen am Dreikönigstag Kränze von Veilchen
und Kornblumen getragen haben.
1420 Winter und Frühjahr so gelind waren, dass im März schon
alle Bäume verblüht waren und es im April bereits Kirschen gab.
1538 Dass um Weihnachten alle Blumen blühten.
1572 In den ersten Monaten des Jahres schlugen die Bäume aus
und im Februar brüteten die Vögel.
1585 Stand Ostern schon das Korn in den Ähren.
1617 und
1659 Brüteten die Vögel schon im Januar.
1722 hörten die Bürger schon im Januar auf zu heizen, da es . schon warm war.
Das machte mir Mut. Kann es sein, dass die Natur auch ohne unser Zutun macht was sie will?