#1

Brandopfer

in Düsteres und Trübsinniges 20.01.2006 15:40
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Brandopfer

Das Leben gewürfelt wie Käse zu Tagen,
mit Schwarz überstrichen
und, ohne mal sinnvoll zu fragen,
mit leidvoll Verkohltem verglichen.

Ein Urwald gerodet vom Feuer
des eigens errichteten Scheiterhaufens.
Die Luft wird bald knapp und dann teuer
im Zuge beschwerlichen Weiterlaufens.

Die Flammen jedoch sind nicht echt.
Wir selbst wollten letzlich so enden.
Zwar kranken wir wirklich und fühlen uns schlecht,
doch haben wir Pinsel voll Schwarz in den Händen.

nach oben

#2

Brandopfer

in Düsteres und Trübsinniges 29.01.2006 23:00
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
xXxxXxxXxxXx
xXXxXx
xXxxXxxXx
xXxxXxxXx

xXxxXxxXx
xXxxXxxXxXx
xXxXxXxXx
xXxxXxxXxXx

xXxxXxxXxxX
xXxxXxxXxxXx
xXxxXxxX
xXxxXxxXxxXx

xXxxXxxX
xXXxXxxXx
xXxxXxXxxX
xXxxXxxXxxXx

Hi GW

Ich verstehe da vieles nicht, vor allem, worum’s eigentlich geht. Käse zu Tagen gewürfelt? Rasen atmen? Atmende Steine? Da möchte ich ein lautes ‚hä?’ in den Raum werfen. Natürlich tue ich das nicht.... Was ich – um diese Uhrzeit – noch herauslesen kann, ist eine Beziehung, die krankt. Die man zwar zu heilen versucht, aber – trotz gutem Willen – nicht über die Runden kriegt. Die Kreuzchen sind meist mehr für mich, wenn ich beim Lesen stolpere. Das tat ich dann auch .... na ja, ich schrieb schon bessere Rückmeldungen – sorry.

Gruss
Margot


nach oben

#3

Brandopfer

in Düsteres und Trübsinniges 30.01.2006 17:22
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Margot,

danke, dass Du diese Zeilen aus den Nebeln des drohenden Vergessens gezogen und kommentiert hast.
Kurz zu meiner Intention. Es geht im Prinzip um Pessimismus, Schwarzmalerei - hier offen verbildlicht - bezogen auf eine Beziehung. Die Handelnden sehen im Leben schwarz und spüren sogar hautnah die Auswirkungen. Man sieht sie leiden. Sie sehen verbrannt aus, auch von aussen. Aber sie haben es eigenhändig geschwärzt. Es sind keine echten Brandwunden. Sie sehen nur von aussen so aus und da sie daran glauben, fühlt es sich für sie so an. Es sind halt Pessimisten. Klarer? Macht das in der Darstellung Sinn?

Schöne Grüße,
GW

P.S. Die Xe würde ich in S2Z3 übrigens so setzen xXxxXxxXx und in der vorletzten Zeile hatte ich ein "und" vergessen. Sonst lese ich es genauso. Leider kriegte ich den "Scheiterhaufen partout nicht in den Daktylus.

nach oben

#4

Brandopfer

in Düsteres und Trübsinniges 01.02.2006 13:02
von Mattes | 1.141 Beiträge | 1141 Punkte
Hallo GW!

Formal habe ich auch so meine Problemchen aber inhaltlich bin ich voll bei dir und empfinde das als gute Idee und als gut in Worte gefasst. Vielleicht sind die Holperer und Stolperer gar nicht mal schlecht, da bin ich noch unentschieden. Die Formulierungen und Sinnbilder gefallen mir durchweg gut (insbesondere der Auftakt ist einfach klasse!), mit Ausnahme der Strophe 3. Die wiederum finde ich so bescheuert, unverständlich und schlecht, dass ich sie schlicht überlese. Dann aber lese ich mit großem Vergnügen.

DG
Mattes

nach oben

#5

Brandopfer

in Düsteres und Trübsinniges 01.02.2006 16:54
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Mattes,

auf Deinen Kommentar hin habe ich die 3. Strophe nochmal ins Visier genommen und festgestellt, dass sie wirklich irgendwie ungelungen ist, aber glücklicherweise auch inhaltlich völlig überflüssig. Daher habe ich beschlossen sie aus dem Gedicht zu eliminieren und hier als Mahnmal zu archivieren:

Wir atmen den Rasen, der spärlich noch lebt,
leis sinkend versagen uns beiden die Beine
der Ruß, der so fest an uns klebt
lässt liegend uns aussehn wie atmende Steine.


Wie atmet man eigentlich Rasen? Wie kam ich darauf?
Hast mich wieder mal überzeugt. Ich gebe sie kampflos auf.
Vielen Dank!

Grüße,
GerateWohl

nach oben

#6

Brandopfer

in Düsteres und Trübsinniges 01.02.2006 17:20
von Mattes | 1.141 Beiträge | 1141 Punkte
Sehr stark. Ich habe hohen Respekt, GW und wünschte, ich könnte auch so konsequent auf fremden Rat hören. Tatsächlich ist aber mein Blick auf das eigene Werk häufig (immer) verstellt und ich selbst übertrieben ehrgeizig, so dass ich immer meine, meinen Rotz verteidigen zu müssen. Ich werde mir dein Beispiel zu Herzen nehmen und Besserung versuchen.

Denn diese Strophe war wirklich überflüssig und die verbliebenen drei sind in meinen Augen so stark und hintersinnig, dass sie jetzt vollends (kohlrabenschwarz) erstrahlen können. Das Gedicht gefällt mir zunehmend besser.

DG
Mattes

nach oben


Besucher
0 Mitglieder und 84 Gäste sind Online

Wir begrüßen unser neuestes Mitglied: Christian87655
Forum Statistiken
Das Forum hat 8220 Themen und 61619 Beiträge.

Heute waren 0 Mitglieder Online:

Besucherrekord: 420 Benutzer (07.01.2011 19:53).