#1

Gewittersturm

in Natur 29.05.2005 17:24
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Gewittersturm

Schwülheisse Luft auf flimmerndem Land.
Wolkentürme treiben die fliehende Sonne.
Schweiss rinnt in der nassschlaffen Hand.
So kann sie sein, des Maien liebende Wonne.

Vögel verstummen und fliehen nun hektisch.
Der Hund verkriecht sich unter dem Tisch.
Die ganze Welt um uns ,ist jetzt elektrisch.
Im Gartenteich, da springt noch ein Fisch.

Ein Donner, fern drohend unheilvoll grollt.
Der Horizont ist grellweiss und tintenblau.
Windbräute kommen nun heftig herangetollt.
Noch Wäsche birgt schnell die Nachbarsfrau.

Wild gleissend adrige Lichter dann zucken.
Der Himmel zerreisst, will sich zerteilen.
Ehrfurchtsvoll sich die Menschen nun ducken.
Mit gesenktem Kopf angstbeseelt vorübereilen.

Es knallt wie von vielen, schweren Kanonen.
In Sturzbächen öffnet sich nun der Himmel.
Blitze zeichnen feurige farbschöne Kronen.
Von fern der Feuerwehr stürmisches Gebimmel.

Nach unendlich langem furchtvollem Warten,
in feuchtschwefliger, höllischfeuriger Gruft.
Man geht hinaus in seinen dampfenden Garten,
saugt ein die gute und erdschwere Luft.

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#2

Gewittersturm

in Natur 29.05.2005 18:04
von DOCC (gelöscht)
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Hi Knud,
da hab mal wieder so ein Teil vor mir, bei dem ich mich immer so frage: warum kriegst du sowas nicht hin? Eine wirklich spannende Beschreibung eines Naturereignisses (iwe es hoffentlich heute abend hier noch passieren wird - schwitz!).
Gefällt mir als Stimmungsbild ausnehmend gut! Zur Metrik und so sag ich nüscht, da geibts Experten hier (ich finds stellenweise bissel holprig zu lesen - aber wer bin ich schon!)
Was mir an Deinem Gedicht gar nicht gefällt ist die Interpunktion. Du setzt Satzzeichen sehr willkürlich - oder besser: so, wie Du möchtest, dass man Deinen Text spricht. Ein ausgewiesener Satz wie "Des Maien lüsterne, liebende Wonne." ist eben kein Satz!
Als Beispiel nur mal Str. 3:
Donner, fern drohend, nun grollt.
Horizont grellweiss und tintenblau.
Windbräute kommen herangetollt.
Wäsche birgt schnell die Nachbarsfrau.
So jedenfalls würd ichs machen, da jede Zeile eine eigene Gedankeneinheit darstellt... und die Kommata nach "Windbräute" und "schnell" machen wirklich keinen grammatikalischen Sinn.

Gern gelesen!
Liebe Grüße von
DOCC

Achso: Tippfehler vorletzte Zeile?

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#3

Gewittersturm

in Natur 29.05.2005 21:01
von Loki (gelöscht)
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ich könnte mir vorstellen, dass mit der interpunktion die sekundenschnelle abfolge erreicht werden soll. eine art sekundenstil.

zum metrum: habs mal versucht, obwohl es an manchen stellen auch anders gedeutet werden könnte.

I. Strophe
XxxXXxxX
XxXxXxXxxXx
XXxXxxX
xXxXxxXxxXx

2.
XxxXxXxXx
XxXxXxX
xXxXxXxXx
xXxXxXxX

3.
XxxXxxX
xxXxXxXxX
XxxXxxXxX
XxxXxXxX

4.
xXxXxXxXx
XxxXxXxxXx
XxXxXxXx
xXxXxXxXxXx

5.
xXxxXxxXx
XxXxXxxXx
XxXxXxXxXx
xXxXxXxXx

6.
xXxXxXxXx
xXXxxXxX
XxxXxXxXx
XxXxXxXxX


Der Rhythmus ist ziemlich holprig. es gibt kein festes versmaß, schade.
liest sich ziemlich unmelodisch.
der inhalt dagegen gefällt mir gut. es hat etwas vom frühen Expressionismus.

Gruß, Loki

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#4

Gewittersturm

in Natur 30.05.2005 13:29
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Hi,
vielen Dank für Euer Interesse.
Ihr habt recht, dass die Metrik noch verbesserungswürdig ist. (wird nachgeholt) Zur Interpunktion, ja es soll die sich ,in Sekundenbruchteilen sich ändernde Wtterlage, noch unterstützen. Das Holpern im Rhytmus hat auch was mit Gewitter zu tun. Kommt aber wohl nicht so an wie es gedacht war. Also neue Version. (ich versuche es jedenfalls)
Liebe Grüsse
Knud

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