Die Welle und ihre Kinder
Sie war im Herzen des Ozeans geboren,
ihre Mutter die Kreuzsee, der Vater Orkan.
Begegnete man ihr, so war man verloren,
wuchs mächtig und stolz so zur Schönheit heran.
Viele Meilen zog sie durch endloses Weit,
ihr Donnern stetig und unheilvoll,
auch führte sie heftig mit anderen Streit,
doch blieb sie einsam ,von Sehnsucht so voll.
Ihr Wunsch nach Kindern , vielleicht gleich zwei,
die machtvoll die Welt mit ihr teilten,
doch mit wem sie auch spielte, es brach entzwei,
Begegnungen ,die sinkend zum Grunde enteilten.
Plötzlich sah sie in der Ferne ein liebliches Land,
am Strand standen, umgeben von Pflanzen,
zwei Kinderlein, grossäugig, Hand in der Hand,
sahen staunend auf die Wellen die tanzen.
Gefühle, eine Erregung die sie fast verbannt,
leise schlich sie heran und verbarg ihre Macht,
diese Sehnsucht, im Herzen, die sie verbrannt,
jetzt war sie da und zum Sturme entfacht.
Ihre schaumweichen Finger so unendlich an Zahl,
umschlossen die Kleinen schäumend sofort,
ihre Sehnsucht erfüllt vorbei nun die Qual,
sie bettet sie zärtlich und nimmt sie mit fort.