oh, das ist ein feines., chip. so kann man etwas integrieren, sozusagen impressionistisches und ein weißbild miteinander paaren, der schein unsrer dualität oder vielmehr die dreisamkeit der zeit bringen dem schein unsrer existenz eine tiefe, man ahnt ein höheres bewusstsein kann allen schattierungen menschlicher wahrnehmung und existenz etwas beruhigendes entgegensetzen. die seele, so meint dieses höhere betrachten, ist unversehrtbar, kann sich immer nur selbst weh tun und selbst heilen. der wimpernschlag der gegenwart und schnee, sind dann das perfekte design, mit flimmern und dem weißen gazelicht des schnees, so scheint gegenwart real, jede bildstörung ist keine bzw. verschwindet ...
hallöle chip, besten dank für dein reinlesen. "wie es uns passt!" ja, jede noch so illusionäre wahrnehmung, die hilft, niemanden schadet, der eigenen weiterexistenz ein halt und ein aushalten gibt, kann nichts verwerfliches sein. je weiter zeit voranschreitet, umsomehr fernt sich die gegenwart als ebenfalls nicht zu haltende zeit, ihr ist schon im moment ihrer wahrnehmung vergängliches, gewesenes eigen. es mischen sich die zeiten und die existenzen darin. die emotionen verstoffwechseln sich, bauen einen text, eine immer vollere erinnerung, so werden auch legenden gebildet, die wiederum das weiterleben mit schmerz und narben ermöglicht, wenn man es schafft, sich den dingen und den verbliebenen menschen zu stellen ....
lg munk
p.s. ... so nehme ich den akkusativ, nach vielem hin- und herüberlegen. es ist eine schwäche, die mich immer wieder begleitet, solang ich von grammatikalischem traktiert werde, zum leidwesen meiner deutschlehrerin, die mir ansonsten, im rahmen des durchschnittlichen, sehr gute kenntnisse bescheinigte, aber das schulbankdrücken ist schon nicht mehr wahr.
lieber mcberry, es ist seltsam, wenn man seinen in die welt losgelassenen text nochmal liest. er selbständig geworden. manchmal denk mir, wie konnte ich das so schreiben. aber es sind immer stimmungen, die diese texte entstehen lassen.
durchbrennen, ja, noch einmal können, diese sehnsucht bleibt wohl immer bei zurückgelassenen.
wenn man bloß noch weitergehn könnte. manch einer kann es nicht mehr oder höchstens in der fantasie. lebenskreise, je älter man wird, werden immer kleiner. ich erlebe das, erschüttert, an meinem vater. ach sollte man nicht zu oft verwenden, aber die ohnmacht zusehn zu müssen, dass ein gehen immer schwerer wird, zusätzlich alles angreift, was zivilisatorisch möglich ist, wie krebs, dann verschlägt es einem die sprache erneut und anders und man denkt, hört das nie auf, dieses zusehn müssen und sich zu gestehn, dass man sich doch ins gestern sehnt.
vielen lieben dank chip für deine aufmerksamkeit gegenüber diesem text.
du schilderst "gestern war unter des weges sand." ja besser kann man es nimmer beschreiben. wir beschreiten alle diesen weg irgendwann als vergangene. leider gehen immer mehr von uns diesen weg. es werden weniger und weniger. man kann es nicht aufhalten. man erschrickt und letzendlich hat man keine worte dafür.
entschuldigt bitte mein schweigen, vielen dank mcberry & chip, für solch positive rückmeldung. random ist wirklich spontan aufgeschriebenes.
ich grüße euch zurück.
corona hat mich arbeitsmäßig leider fest im griff. so schreib ich texte so zwischendurch, stell sie auch hier hinein, versäume aber stets die gebührende und dem leser zustehende antwort zu geben.
Bilder von Menschen, solche, die man Vorfahren nennt, Wesenszüge und Gesten, die man im Sich zu finden glaubt
Abstände, die keine mehr sind, wenn man auftaucht, aus Hoffnungen und Sehnsüchten, wenn Schrift einen nicht loslässt, entschlüsselbar wird, als Bangen und Übermut
Nachfahren, Zeile für Zeile verschlingen, Wortvariationen entdecken, die einen in Erstaunen versetzen, Tochter, Mutter, Oma verwendeten die gleichen Worte, über Verlust, Blumenfeldtanz, mit der Triebfeder Zeit das Kurzfassen lassen
Wenn Abstand zur Nähe wird, die Fluchten in den Wolken, eine Flucht in Gesichtern, eine Notation vom Du, weitergetragen, wie Einsamkeit auf Bildern, nichts mehr hinzufügt
Schwerschnee und Sehnsucht drückten das Schilf nieder. Meine Beine schnellt es zum alten Steg. Am Boot begrüßt mich Fließwind und frierend eine Zizibe.
Hier schnappen wir uns Frühling und Sommer, jeden Zentimeter vom Du des andern. Unsre Blicke finden sich im großen Kajütenspiegel. Was wir sehen gefällt uns.
Der Himmel ist noch nicht zweigeteilt. Das Wasser ringsherum lebt und zeichnet ab. Im Wolkengeäst darüber flirtet ein Eichelhäherpärchen; mit ihren blauen Spiegeln auf den Flügeln, verscheucht es die Nebel des Herbstes und jede Kälte.
II Ein Gespräch kurz oder lang halten. Nicht vorbeigehen an deinem Wortwitz und Tod, am Dröhnen der Pauken und Trompeten.
Wieder Zeit von der Uhr ablesen. Einerdinge zähmen und zulassen. Das eine Gesicht im Spiegel aushalten.
moin lieber mac, schon halb im sattel eines pferdes zum start in die arbeit.
assoziiere bei mir dazu den nachhauseweg aus der schule mit dreißig ddr-pfennige von "mutter" in der hosentasche auf dem heimweg an der mosterei vorbei, wo es für zehn pfennige eine kugel wassereis gab. im nacken die drückende sonne und endlich freizeit ... an braunkohlehaufen und neubauwohnungen entlang wartete schon mutter`s pack die badehose ein, deine zwei schwestern wollen baden fahren...
oder es gab sogar für zehn pfennige beim bäcker die berühmten zuckerstangen, die zigarettenähnlich gestaltet waren. für zehn pfennige gab es auch hefe und ich glaube für dreißig, wenn ich mich recht entsinne in einem packen durchsichtigen papier sauerkraut ...
gern darüber assoziiert
grüße munkel
büdchen klingt nach vertrauter nähe, gemütlichkeit, heimat, etwas gegebenes. ein zauber, wohnt dem wörtchen inne. eine zeitbrücke schlägt sie auf .... bei uns steppkes genannte wählen zwischen auswählbaren und überschaubaren. es ist fast wie eine heile welt, die uns lesern hier entgegen kommt. fern von dem überfrachteten angeboten der discounter, eine szenarie, der man sich als älterer hngeben kann. es ist die alte sehnsucht, die das büdchen als einen ort zeigt, wo alles noch seinen gewohnten gang geht, konsum ist beschränkt auf kleine bedürfnisse, die man mit wenig münzgeld befriedigen kann.
ach mcberry, vielen dank fürs lob und verzeih, mein wie immer zu spätes und sparsames antworten, aber immerhin ein lebenszeichen auf melancholische grüsse
und an Bäumen, die sich gegen den Tod stemmen, wachsen, nicht aufgeben, Wigwam, Luftschiff, U-Boot, das Licht über den weißen Felsen, die Reise mit Freunden zum Mittelpunkt der Erde
hi imothek, hi mcberry; vielen lieben dank für die rückmeldungen, jederzeit wird man interpretieren und vielleicht seiten aufschlagen, die vom autor nicht unbedingt beabsichtigt waren. sobald ein text hinausgelassen wird, ist es an den betrachtern es zu beäugen und in sich wirken zu lassen. jeder hat eine andre wahrnehmung, die herausfiltert und/oder hineinliest. oft liegt es an den eigenen erlebnissen und lebenserfahrungen wie man mit text oder kunstobjekt oder x-oder xn beliebigen dingen umgeht. was rauskommt, muss durch einen hindurchgehen, ganz nach joseph beuys botschaften ...
und imothek ja, wehmut steckt drin und nach precht ist es legitim und im menschen immanent angelegt größtenteils nicht im hier und jetzt zu sein, sondern im "vergangenem", in "erinnerungen" und in "zukunftsprojektionen", also in vorstellungen und in "dingen,die es gar nicht gibt" oder eben nicht mehr gibt. aber das hilft uns menschen, vielleicht mit dem allen, was uns bevorsteht, was uns zugemutet wird, was enorm existentiell ist, mehr oder minder zurechtzukommen ...
@ mc, der abstand der wolkenschiffe, räusp, ich muss zugegebenermaßen über diese zeile nachdenken, hier hat sich sicherlich der zeitgeist mit hineingeschlichen. die wolkenschiffe, die einen abstand halten, als ob sie noch einen oder zwei passagiere aufnehmen könnten oder schon an bord genommen haben, präsentieren eher die ohnmacht, keine versöhnende verbindung zwischen jenseitigem und diesseitigem herstellen zu können. vielleicht ist es der schwebezustand, das imaginäre, zwischen schneebedecktem namenszug und abstandswolken, etwas von leben und tod zu spüren, was noch nicht überbrückt werden soll, weil die zeit dazu noch nicht gekommen ist oder noch offenkundiger ferne und nähe des existentiellen und nicht-mehr-existentiellen zu akzeptieren nicht gelingen soll. Schneebild und Wolkenschiffe sind unzertrennlich, dazwischen passt das ewig Imaginäre, so hoffnungslos Leben genommen wird, so sehnsuchtsvoll bleiben die Zurückgebliebenen "fiktionsbedürftig". Das scheint existentiell und macht Sinn. Darin hat die Liebe einen verlängerten, unbedrohten Zeithorizont. Doch selbst das ist wohl nur eine schöne Illusion, eine Hilfskonstruktion.
Nach ungezählten Jahren den Lieblingschlitten aus der Garage geholt, entstaubt, gewachst,geseilt, am Jasmin vorbei durch Januarpappschnee geschoben; wie alte Zeiten mit uns vom Mondberg rodeln und einen Weg nach Hause finden
Was als Maien auflebt, vielfarbige Rosenblüten, die weithin duften und ihr Schneekleid nicht abschütteln, die dein uns ansteckendes Lachen in die Welt hinaustragen und Schritte zu viert ermöglichen; ein dreifacher Blick nach vorn, der jeden Blick zurück gestattet, den Dingen, die es noch nicht gibt, einen Sinn geben
Wieder auf stillgelegten und zugewachsen Bahnschienen zur Wasserscheide trampen, eintauchen in ihre Blickwinkel, sie nicht an die Fluten und Dammbrüche verlieren; nachdenken über Wolkenschiffe, die einen Abstand halten, den Schnee, der deinen Namenszug bedeckt unberührt lassen
in und um branitz scheint die sonne wie ein frühlingbote, möge sie uns einen versöhnlichen zweiten weihnachtsfeiertag bescheren; es ist mehr als ein kuss der zeit, was uns wohl noch antreibt zu leben und zu lieben ...
allen e-literaten eine besinnliche weihnacht und einen friedvollen übergang ins neue jahr. mögen wir die kraft und das durchhaltevermögen haben, allem kommenden und gehenden eine angemessene antwort zu geben.