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Bedrohung aus der Finsternis! Die Zweite

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 16.07.2008 17:59
von Simulant (gelöscht)
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Gorg Reinhardt von simulant


Schon als Kong diese verdammte, wie er meinte ungerechte Strafe aufgebrummt bekam, hatte er es sich eingeredet, dass er alles tun musste um hier schnellstens herauszukommen.
Alles würde er tun um diese Scheisse zu überstehen.
Bisher hatte er es kaum mit den Bullen zu tun bekommen.
Naja, da war mal ne kleine Jugendsache, wegen `ner Party, bei der`s hoch herging und auch ein paar nicht ganz legale Dinger rumlagen und die natürlich auch zur allgemeinen Unterhaltung beitrugen. Sehr dazu beitrugen, oh yea!
Die Jugendstrafe, viel mehr gesagt, die paar Sozialstunden? Kaum der Rede wert.
Nun allerdings hatte er ein paar vorlauten kleinen Kerlen ein "Paar eingeschüttet", was ihm nun von der Staatsmacht als gefährliche Körperverletzung nachgetragen wurde.
Dabei hatte er diese Wichte lediglich von ihren eigenen Vorurteilen überzeugt und ihnen klargemacht, dass man sich nicht ungestraft mit einem "Gorilla" anlegen sollte, beziehungsweise, wenn man jemandem Gorilla nachbrüllt, sich nicht wundern sollte, dass dieser sich wie ein solcher Gorilla benimmt.
Und Gorilla wurde er so weit er sich zurückerinnerte, sehr oft genannt von kleinen, "schmächtigen Wichten".
Zurückblickend zu oft !
Naja er war ja eins von diesen "Heimkindern", die zumindest stolz sein konnten, hier auf der Erde geboren zu sein, wie es ihm immer vorgekommen war.
Mutter oder Vater, wie sie die anderen in seiner Schulzeit stolz vorführten, hatte er nicht kennen gelernt.
Jedenfalls konnte er sich nicht erinnern.
Seine früheste Erinnerung war deshalb nicht durch eine reale Familie geprägt.
Wenn er sich erinnern wollte und er wollte sich eigentlich gar nicht so oft erinnern, tauchte immer das Gesicht dieses Professors auf, den er für sich „Dad“ nannte, ohne zunächst genau zu wissen, was dieses Wort eigentlich bedeutete.
Er hatte diesen Begriff irgendwann wohl mal aufgeschnappt.
Später hatte Dad ihn mal erklärt, dass er etwas ganz Besonderes sein sollte, irgendein weltbewegendes Experiment, wie Dad es nannte. Dieses hatte ihn aber nicht sonderlich berührt.
Ich ein Experiment,… hoffentlich ein gelungenes, wie er später immer zynisch zu sich selber sagte.
Nun aber schien sich seine Situaton grundsätzlich zu bessern.
So schien es.

Dieser blonde Engel schien die Rettung aus seiner Misere zu sein.
Zumindest war die Erscheinung engelsgleich, die ihn im Besucherraum interessiert musterte.
"Man hat mir nicht zuviel versprochen, mein Lieber."
Der Engel konnte sprechen!
„Sie sind ja wohl die Persönlichkeit um die ich mich schon ewig bemüht habe, mein Lieber."
Mein Lieber, Persönlichkeit ? Die Worte waren klar, doch bisher hatte ihn noch kein Mensch so genannt, nicht dass er wusste.
„Sie schauen mich so erstaunt an, ich hoffe Sie sind reisefertig, mein Lieber!"
„Reisen, wohin ?" fragte Kong vorsichtig und hatte schon ein wenig Angst vor der Antwort. „Zum Mond natürlich, Terroristen jagen! Sie mögen doch die Terroristenjagd, mein Lieber? Übrigens ich heiße van de Ruyter und bin Ihre neue Chefin, natürlich nur wenn sie bei uns einsteigen wollen. Wollen Sie?"
„Terroristen jagen ist sicherlich besser als hier im Karzer zu vergammeln, obwohl zum Mond? Heisst das, dass ich in einen Gleiter steigen muss?"
„Wenn Sie keine bessere Reisemöglichkeit haben, düsen wir zum Mond mit `nem Gleiter und zwar schon morgen früh."
Kong hatte ein Gefühl, dass er sich noch lange an dieses Gespräch erinnern würde, er ahnte nicht wie Recht er damit behalten würde.
„Na gut Chefin, bringen wir`s hinter uns, schlimmer als der Fraß hier dürfte die Bordverpflegung auch nicht sein."
„Gut, hoffte ich sehr. Sie sind genau so wie ihr Vater Sie mir geschildert hatte. Wir fahren jetzt gleich zum Innenministerium und dort werden Sie von meinen Mitarbeitern eingewiesen und morgen geht`s auf die Reise und ich hoffe dass es nicht unsere Letzte bleibt."
„Haben Sie Vater gesagt? Sie kennen meinen Vater, woher kennen Sie meinen Vater?"
Kong glaubte dass ihn ein Elefant zertrampelte und fühlte sich total hundeelend.
„Na gut Vater ist vielleicht zuviel gesagt. Ich meine den Prof., der Sie erschaffen hatte bei diesem Humanoiden-Experiment, damals als Sie als fast Einziger übrig geblieben sind, sozusagen als Belegexemplar."
Kong war ziemlich platt, nicht von dem Elefantentritt, sondern von diesen Worten von diesem Wesen, das ihm nun gar nicht mehr wie ein Engel vorkam.
„Ich sehe schon, dass wir zwei uns erstmal ausführlich über Ihre Geschichte unterhalten sollten und was ich davon weiß."
Der Engel gab dem Justiz- Beamten ein Zeichen und sagte zu diesem:
„Mister Kong begleitet mich, wir haben noch ein Treffen mit dem Anstaltsleiter, bitte rufen Sie dort an und sagen Sie ihm, dass wir jetzt kommen!"
Kong hätte den Engel umarmen können, traute sich aber nicht es zu tun.
Irgendetwas stimmt hier nicht, das ist alles viel zu schön um wahr zu sein, schoss es ihm durch den Kopf.
Er ahnte nicht, wie viel Recht er damit hatte


© A. S. 2006

Wird fortgesetzt.
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