Aproposprosemitismus
Zwecks Erläuterung eines Begriffes. Das Suffix -ismus ist für sich schon problematitsch, denn es wird an nahezu alles angehängt und macht aus dem Angehängten plötzlich ein Glaubensproblem, oder eine Ideologie.
Erinnert sei in dem Zusammenhang an den verheerenden Rheumatismus oder die Verständigungsprobleme, die aus dem Alphabetismus entstanden sind.
Das Präfix Anti- dagegen bedarf immer einer Contraposition im Pro-
So entsteht zum Beispiel die Glaubensrichtung des Protestantismus, die dann logischerweise auch zum leider untergangenenen Antistantismus führte. Und wenn der Mann sich mit seiner Prostata herumquält, gibt es bei der Frau natürlich die Entsprechung in der Antistata.
"Semit", den es als solchen nicht gibt, beschreibt ein Volkskonglomerat von Persien bis nach Ägypten, mit dem sich die tatsächlichen Völker dort niemals identifizieren würden.
Verbindet man dann diesen Semiten noch mit einem -ismus entsteht der Semitismus. Das müsste, wenn es ihn gäbe, der Stein der Weisen sein, der diese bis an die Zähne bewaffneten Semiten in einer Ideologie verbinden würde, ähnlich wie der Rheumatimus alle Menschen vereint, die unter ihm leiden.
Mischt man zu dieser Mixtur aus Sem und -ismus noch ein Anti-, entsteht der berühmte und allseits benutzte Antisemitismus. Nimmt man den Begriff auseinander, kommt die Seltsamkeit zutage, dass das eine Ideologie sein muss, die sich gegen die Gemeinsamkeit aller Völker des Orients richtet.
Komischerwiese wird aber der Begriff als Ideologiekritik gegen alle die angewandt, die ein Problem mit dem Staat Israel und seiner Staatskunst haben. Da das nahezu die ganze Welt ist, kann man sagen, dass, bis auf sehr wenige Ausnahmen hauptsächlich in Israel, die Welt sehr leicht dem Antisemitismus zugeschlagen wird, keine Ahnung von wem, und aus dieser Falle nicht mehr entkommen kann.
Also jetzt weiß ich aber dann auch nicht mehr weiter. Ich bin bekennender Prosemit.