#1

Befreiung

in Gesellschaft 25.01.2007 11:25
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Befreiung

Frühes Jahr, in Russlands Weiten,
blutig rot glänzt dumpf der Fluss,
im Schulterschluss die Massen schreiten,
und plötzlich fällt der erste Schuss.

Die Menschen tot am Boden liegen,
und Fahnen wehen froh im Wind,
doch Freiheit kann man nicht besiegen,
so wie die Mutter und ihr Kind.

„Den Pöbel soll der Teufel holen“,
der Großfürst streichelt sanft sein Schwert,
„dem werden wir den Arsch versohlen“,
denn Volkeszorn ist uns nichts wert.

Da geht ein Sturmwind durch die Gassen,
der Burg die Peter einst gebaut,
und fegt hinweg den alle hassen,
der nie nach vorne hat geschaut.

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#2

Befreiung

in Gesellschaft 25.01.2007 14:46
von Fabian Probst (gelöscht)
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gefällt mir gut.

Schön rund geschrieben und gut zu lesen, die Reime sind stimmig und der Inhalt klar.

Einzig sie zweite Strophe fällt in meinen Augen etwas ab.
Hier finde ich die Satzstellungen etwas ungelenk ("die Menschen tot am Boden liegen"), und die letzte Zeile passt formal für meinen Gechmack nicht wirklich. Mir ist zwar klar, dass es um Mütterchen Russland und das Volk als ihr Kind geht, auch die Verbindung zur Liebe zwischen Mutter und Kind ist logisch, aber mir mag die Formulierung ("so wie") so einfach nicht richtig gefallen. Könnte man etwas runder gestalten.

Insgesamt ein gelungenes Gedicht, das mich anspricht.

Gruß, Fabian

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#3

Befreiung

in Gesellschaft 25.01.2007 14:51
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
danke Fab für Dein Lob. Klar man kann alles besser machen aber mir ist auf die Schnelle nichts Besseres eingefallen Mmal sehen,
Gruss
Knud

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#4

Befreiung

in Gesellschaft 26.01.2007 00:43
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Guten Tag, Knud!

Auch mir gefällt Deine Beschreibung.

Zur erwähnten Stelle

Zitat:

Die Menschen tot am Boden liegen,
und Fahnen wehen froh im Wind,


könnte ich mir vorstellen:

Wo sie tot am Boden liegen,
wehen Fahnen froh im Wind

(Ist allerdings nur eine ganz rasche Überlegung.)
Soll ich überhaupt die fehlenden Kommas nach Burg
und nach fegt hinweg erwähnen?

Zitat:

„den werden wir den Arsch versohlen“,


Wenn hier der Pöbel gemeint ist, dann sollte der Fall
beachtet werden und entsprechenderweise mit
dem werden wir den ... begonnen werden.

Zitat:

doch Freiheit kann man nicht besiegen,
so wie die Mutter und ihr Kind.


Auch für diese Passage hätte ich nichts Besseres, als nur einen raschen Vorschlag:
doch Freiheit kann man nicht besiegen,
der Mutter Liebe nicht zum Kind.


Ob und wie immer Du es machen wirst, Knud - es ist gud .

Gruß von Joame

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#5

Befreiung

in Gesellschaft 26.01.2007 13:32
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
danke Joame, es freut mich, dass es bei Dir angekommen ist. Übrigens Mutter und Kind sind Methaphern
Gruss
Knud

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#6

Befreiung

in Gesellschaft 29.01.2007 13:54
von kein Name angegeben • ( Gast )
Hallo Knud,

Mir fehlt in deinem Gedicht die epische Weite, denn grundsätzlich hebt es einen balladesken Ton an, der nicht konsequent ist. Neben einiger grammatikalischer Mängel - reim- und metrikbedingt, kommt es hier stattdessen nicht selten zu zusammenhanglosen Passagen, die die Spannung deckeln:

Zitat:

und plötzlich fällt der erste Schuss.

Die Menschen tot am Boden liegen,


Dieser Übergang von "ein Schuß" zu "die Menschen (tot)" ist ein sehr großer Bruch.

Zitat:

... im Wind,
doch Freiheit kann man nicht besiegen,
so wie die Mutter und ihr Kind.


Hier ist die Aussage unklar und "Mutter und ihr Kind" ist einerseits pathetisch und wirkt auf mich zusätlich wie eine Reimfloskel.

Ebenso verhält es sich in meinen Augen mit dem zweiten Teil der dritten Strophe, was schon mit der Elision "den" anfängt.

Der letzte Satz ist eine inversive Schlusskeule, die mir endgültig Schwierigkeiten bereitet.
Mich kann der Text daher leider nicht zufriedenstellen. Die "Zeit, es besser zu machen", hättest Du dir meiner Ansicht für das gewählte Thema nehmen sollen.

Es grüßt

Kajn

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#7

Befreiung

in Gesellschaft 29.01.2007 14:30
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
hi Kaijn,
schadem dass Dich der Text nicht anspricht.Das "den" sollte ein Übergang zu den Menschen sein, die hier als Pöbel bezeichnet werden. Ist wohl nicht von mir richtig überlegt. Werde das in "dem" ändern, dann haben wir den Bezug zu Pöbel.Mutter und Kind sind nur vordergründige Gestalten beherbergen jedoch den Sinn Mütterchen Russland und ihr Kind das Volk.Also keine Floskel.Sie "Schlusskeule" ist gewollt. Dieses Stilmittel ist zwar nicht jedermanns Geschmack aber zulässig.
Danke für Dein ausführliches Post.
Gruss
Knud

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