Hallo Knud,
Mir fehlt in deinem Gedicht die epische Weite, denn grundsätzlich hebt es einen balladesken Ton an, der nicht konsequent ist. Neben einiger grammatikalischer Mängel - reim- und metrikbedingt, kommt es hier stattdessen nicht selten zu zusammenhanglosen Passagen, die die Spannung deckeln:
Zitat: |
und plötzlich fällt der erste Schuss.
Die Menschen tot am Boden liegen,
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Dieser Übergang von "ein Schuß" zu "die Menschen (tot)" ist ein sehr großer Bruch.
Zitat: |
... im Wind,
doch Freiheit kann man nicht besiegen,
so wie die Mutter und ihr Kind.
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Hier ist die Aussage unklar und "Mutter und ihr Kind" ist einerseits pathetisch und wirkt auf mich zusätlich wie eine Reim
floskel.
Ebenso verhält es sich in meinen Augen mit dem zweiten Teil der dritten Strophe, was schon mit der Elision "den" anfängt.
Der letzte Satz ist eine inversive Schlusskeule, die mir endgültig Schwierigkeiten bereitet.
Mich kann der Text daher leider nicht zufriedenstellen. Die "Zeit, es besser zu machen", hättest Du dir meiner Ansicht für das gewählte Thema nehmen sollen.
Es grüßt
Kajn