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#1
von Motte (gelöscht)
Akropolis
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 21.06.2006 18:32von Motte (gelöscht)
Ich konnte mich auf nichts anderes als auf meinen Bauch konzentrieren und verspürte immer wieder das Verlangen, ihn mit behutsamen Kreisbewegungen zu streicheln. Es musste wie bei einer Schwangerschaft sein, ich mich um ihn kümmern. Der Bauch war jetzt der wichtigste Teil meines Körpers und brauchte Zuwendung. Eigentlich hatte ich die Befriedigung meines Gaumens übersprungen. Ich hatte das fetttriefende Gyros mit der mickrigen Reisbeilage wie immer zu genießen versucht, doch trat das Völlegefühl gleich am Anfang vor jedes Geschmacksempfinden. Das ist griechisches Essen.
Wir gehen immer in dasselbe Restaurant und tun so, als ob es etwas zu feiern gäbe. Es ist wie eine Zeremonie von der niemand wirklich mehr weiß, warum sie durchgeführt wird. Früher hatte dieser Ort mal eine Rolle gespielt und Kosta, Inhaber und Aushängeschild des Restaurant, hatte die Geschichte unserer Familie bis zu einem gewissen Punkt mitverfolgt. Jedesmal empfängt er uns im Eingangsbereich, als hätte er nach monatelanger Abwesenheit nur wieder unseren Besuch erwartet. Dann drückt er Karin, meiner Tante, fest die Hand, lässt seine Augen funkeln und murmelt auf Griechischdeutsch ein “Wie geht es dir”. Karin strahlt dann jedes mal übers ganze Gesicht, weil sie ihre Geschichte in seinen Augen widerspiegeln sieht und und all die Dinge an die sie denkt. Es ist jedes mal die gleiche Prozedur. Kosta kennt solche Gäste.
Vor Jahren war sie hier oft mit ihrem späteren Ehemann Essen gegangen, der Großteil ihrer Kennenlerngeschichte hatte sich hier abgespielt. Ich erinnere mich an häufige Besuche und die feierlichen Momente, wenn wir uns zum Ausgehen bereit machten, verschwörerisch vor ihrem Schlafzimmerspiegel standen und sie mir in hektischen Bewegungen Lidschatten und Lippenstift auftrug oder mir eine Brosche, die ich minutenlang angestarrt hatte, mit einem überschwenglichen Vorfreudelächeln an die Bluse heftete. Ihr Gesicht schien im Gegenlicht der Zimmerlampe wie rougefarbenes Glas. Es war glatt und gespannt und ich fürchtete, dass es zerspringen würde, wenn sie die Mundwinkel noch weiter hochzog oder wenn sie sie entspannte. Kam sie nah an mich heran und wich ich etwas verschüchtert vor ihrer Ausstrahlung zurück, wurde ihr Gesichtsausdruck milder und es war, als wenn für einen Augenblick ihr innerer Aufruhr innehielt. Als wenn eine Wasserwelle plötzlich in der Luft stehengebleibt und man immernoch die Fließbewegung darin sehen kann. Ich würde heute sagen: ihr ganzer Körper hatte verliebt ausgesehen.
Kosta hatte uns an diesem Abend nun an einen Tisch geführt, den ionische Keramiksäulen vom übrigen Raum abgrenzten und so eine kleine Nische bildeten. Das Schild mit der Reservierung hatte gefehlt, obwohl ich drei Stunden zuvor um eine gebeten hatte. Aber da ohnehin ein Wochentag war und das Restaurant nicht einmal bis zur Hälfe belegt, war es wohl nicht nötig gewesen.
Die Inneneinrichtung schien mit den Jahren immer mehr zu verfallen. Oder mein eigenes Alter war daran Schuld und ich sah durch Augen, die Verfall sehen wollten. In jedem Kronleuchter war mindestens eine der orange flackernden Glühbirnen kaputt. Die goldene Farbe an den Rahmen der großen Wandspiegel blätterte und die Spiegelflächen waren blind und verzerrten mein Bild, wenn ich beim Kauen eines Fleischstücks, das nicht nachgeben wollte, hineinschaute. Es hingen immernoch Ikonen an den Wänden, die von öligen Essensdämpfen gefirnist waren und so dunkel, dass nur das Augenweiß von Maria und ihrem Christuskind daraus hervorstach. Ich fragte mich, was die hier eigentlich herverschlagen hat. Sie hingen hier so einträchtig und sattglänzend neben den Göttern des Olymps mit Augen, hell wie die Salatsoße, deren Rezept wir nie in Erfahrung bringen konnten und für ein unlösbares Geheimnis griechischer Esskultur hielten. Auch jetzt, da ich weiß, wo es weiße Bohnen zu kaufen gibt: Dieses steht in keinem Kochbuch. Und solche Wandbilder bietet kein Antiquar zum Verkauf.
Der junge Kellner mit den behaarten Oberarmen und den blitzenden Augen, der früher immer mit mir geflirtet hatte, brachte uns die Weinkaraffen. Es war schon lange her, dass er die Teller doppelt schwungvoll zum Tisch balanciert, mich dabei spitzbübisch angeblickt und ich freudig und bewegungsunfähig dagesessen hatte, während mir das Gyros ins Gesicht dampfte und ich nicht wusste, wie ich es durch meine zugeschnürte Kehle würgen sollte. Das hörte erst auf, als ich anfing mit Haarfarben zu experimentieren und auch heute blickte er kaum auf. Ich wusste nichteinmal, ob er sich erinnerte und stellte mir sein Leben in diesen vergangenen Jahren vor, wie es sein musste, hier allabendlich die Gäste zu bewirten. Ich bedauerte fast, dass er mich nicht wahrnahm. Ich hätte ein Zeichen dafür gebraucht, dass Vergangenheit nicht immer besser sein musste als die Gegenwart und wir nicht nur ihretwegen hier waren. Früher hätte der Kellner mich ausgesucht. Heute würde er das nicht mehr tun.
Nach dem Essen zündete ich mir eine Zigarette an, blies den Rauch schräg nach oben und sah zu, wie er sich schwerlich unter der recht niedrigen Decke verteilte, ein grauer Galaxiennebel, der nur verschwand, weil er nach und nach mit der Farbe der Decke verschmolz. Die Luft war eben so dick wie der Rauch. “Du solltest bald aufhören”, meinte Karin. Ich sah sie für einen Augenblick vor mir sitzen so wie früher, kokett die lackierten Finger spreizen zwischen denen eine Zigarettenspitze wippte. Und wie ich darauf wartete, die Asche beim nächsten Gelächter, das ihren Körper schüttelte würde, auf das weiße Tischtuch fallen zu sehen. Es entging mir immer.
Karin hat diesen Mann nicht lange nach jener Zeit geheiratet und war mit ihm fortgezogen in die Stadt, in der er arbeitete und lebte. In der ganzen Zeit habe ich sie nicht besonders häufig gesehen. Jedenfalls habe ich sie nie ohne dieses Lächeln gesehen, das ihr wie ins Gesicht geklebt schien und keine noch so umwerfende Nachricht ihr hätte austreiben können. Als sei sie gegen Überraschungen jeglicher Art gefeit. So ließ ihr Anblick mir kaum einen Unterschied zu vorherigen Begegnungen auffallen. Es kam kaum darauf an wie oft ich sie sah, denn sie blieb mir immer gleich. Sie schien eine unveränderliche Person zu sein.
An meiner Konfirmation nahm sie großen Anteil und fing unmittelbar darauf an mir Briefe zu schreiben, recht regelmäßig sogar. Solche, in denen sie mich nach der Schule, nach meinem Freundeskreis befragte und sehr allgemein darüber sinnierte, was das Leben noch für mich bereithalten würde. Kurz nach meinem Abschluss hörten die Briefe auf. Zwei Jahre später lebte sie in Scheidung. Irgendwann ist sie wieder zurück in ihre Heimatstadt gezogen und alle Viertel Jahre überrascht sie mich seitdem mit einer Einladung zu solch einem Essen, wenn ich sie besuche.
Wir nippten weiter an dem trockenen Weißwein, der mich an Gipsminaturen der Akropolis denken ließ und an Etikettenschwindel bei Lidl. Und Mokka, der wie süßes, braunes Zuckerwasser schmeckte. Ich genoss den feinen, nassen Staub von Kaffeesatz auf meiner Zunge, rieb sie am Gaumen, als wollte ich meine Zunge massieren und auf ein Gespräch vorbereiten, eine hitzige Diskussion vielleicht bei der sie schnell und flink sein musste.
Aber nichts dergleichen. Ich sah Karin an. Ihre Augen glänzten trübe, glänzten in ihr Inneres hinein. Sie waren wie diese blinden Spiegel, die nicht mehr so viel Aufmerksamkeit für die äußere Welt aufzubringen vermochten. Karin war eigentlich nicht schweigsam. Sie wusste nur, dass ich ihre Geschichten nicht schon wieder hören wollte und ich wusste genau, dass sie eben diese wieder erzählen würde, wenn ich sie ließ. Das Ende von Kommunikation tritt nicht erst ein, wenn man nicht mehr miteinander spricht, meistens geschieht das schon viel früher. Man kann nicht so genau sagen wann. Die Wiederholungen fangen irgendwann an, einem den Blick zu verschleiern.
Wir sahen Kosta an diesem Abend nicht mehr. Höchstpersönlich die Gäste abzukassieren und zu verabschieden war nicht mehr sein besonderes Privileg - und wohl auch nicht mehr das unsrige.
Als wir unsere Mäntel genommen und vor die Tür getreten waren, wandte sich Karin mir zu. Sie atmete einmal tief aus, zog die kühle Nachtluft der Stadt in ihre Lungen und sah aus, als wollte sie mit der schlechten Luft noch etwas anderes ausstoßen, brachte es aber nicht heraus. Mein Blick fiel auf das Firmenschild über der Eingangstür: Akropolis. “Das Problem, das wir mit solchen Orten haben”, dachte ich laut, “liegt irgendwie darin, dass die Geister, die sie einst so bedeutungsvoll gemacht haben immer dieselben bleiben. Und wir nicht. Auch wenn wir es wollen.” Sie vergaß zu lächeln, hakte sich bei mir unter und sagte: “Das nächste mal gehen wir zum Chinesen.”
Wir gehen immer in dasselbe Restaurant und tun so, als ob es etwas zu feiern gäbe. Es ist wie eine Zeremonie von der niemand wirklich mehr weiß, warum sie durchgeführt wird. Früher hatte dieser Ort mal eine Rolle gespielt und Kosta, Inhaber und Aushängeschild des Restaurant, hatte die Geschichte unserer Familie bis zu einem gewissen Punkt mitverfolgt. Jedesmal empfängt er uns im Eingangsbereich, als hätte er nach monatelanger Abwesenheit nur wieder unseren Besuch erwartet. Dann drückt er Karin, meiner Tante, fest die Hand, lässt seine Augen funkeln und murmelt auf Griechischdeutsch ein “Wie geht es dir”. Karin strahlt dann jedes mal übers ganze Gesicht, weil sie ihre Geschichte in seinen Augen widerspiegeln sieht und und all die Dinge an die sie denkt. Es ist jedes mal die gleiche Prozedur. Kosta kennt solche Gäste.
Vor Jahren war sie hier oft mit ihrem späteren Ehemann Essen gegangen, der Großteil ihrer Kennenlerngeschichte hatte sich hier abgespielt. Ich erinnere mich an häufige Besuche und die feierlichen Momente, wenn wir uns zum Ausgehen bereit machten, verschwörerisch vor ihrem Schlafzimmerspiegel standen und sie mir in hektischen Bewegungen Lidschatten und Lippenstift auftrug oder mir eine Brosche, die ich minutenlang angestarrt hatte, mit einem überschwenglichen Vorfreudelächeln an die Bluse heftete. Ihr Gesicht schien im Gegenlicht der Zimmerlampe wie rougefarbenes Glas. Es war glatt und gespannt und ich fürchtete, dass es zerspringen würde, wenn sie die Mundwinkel noch weiter hochzog oder wenn sie sie entspannte. Kam sie nah an mich heran und wich ich etwas verschüchtert vor ihrer Ausstrahlung zurück, wurde ihr Gesichtsausdruck milder und es war, als wenn für einen Augenblick ihr innerer Aufruhr innehielt. Als wenn eine Wasserwelle plötzlich in der Luft stehengebleibt und man immernoch die Fließbewegung darin sehen kann. Ich würde heute sagen: ihr ganzer Körper hatte verliebt ausgesehen.
Kosta hatte uns an diesem Abend nun an einen Tisch geführt, den ionische Keramiksäulen vom übrigen Raum abgrenzten und so eine kleine Nische bildeten. Das Schild mit der Reservierung hatte gefehlt, obwohl ich drei Stunden zuvor um eine gebeten hatte. Aber da ohnehin ein Wochentag war und das Restaurant nicht einmal bis zur Hälfe belegt, war es wohl nicht nötig gewesen.
Die Inneneinrichtung schien mit den Jahren immer mehr zu verfallen. Oder mein eigenes Alter war daran Schuld und ich sah durch Augen, die Verfall sehen wollten. In jedem Kronleuchter war mindestens eine der orange flackernden Glühbirnen kaputt. Die goldene Farbe an den Rahmen der großen Wandspiegel blätterte und die Spiegelflächen waren blind und verzerrten mein Bild, wenn ich beim Kauen eines Fleischstücks, das nicht nachgeben wollte, hineinschaute. Es hingen immernoch Ikonen an den Wänden, die von öligen Essensdämpfen gefirnist waren und so dunkel, dass nur das Augenweiß von Maria und ihrem Christuskind daraus hervorstach. Ich fragte mich, was die hier eigentlich herverschlagen hat. Sie hingen hier so einträchtig und sattglänzend neben den Göttern des Olymps mit Augen, hell wie die Salatsoße, deren Rezept wir nie in Erfahrung bringen konnten und für ein unlösbares Geheimnis griechischer Esskultur hielten. Auch jetzt, da ich weiß, wo es weiße Bohnen zu kaufen gibt: Dieses steht in keinem Kochbuch. Und solche Wandbilder bietet kein Antiquar zum Verkauf.
Der junge Kellner mit den behaarten Oberarmen und den blitzenden Augen, der früher immer mit mir geflirtet hatte, brachte uns die Weinkaraffen. Es war schon lange her, dass er die Teller doppelt schwungvoll zum Tisch balanciert, mich dabei spitzbübisch angeblickt und ich freudig und bewegungsunfähig dagesessen hatte, während mir das Gyros ins Gesicht dampfte und ich nicht wusste, wie ich es durch meine zugeschnürte Kehle würgen sollte. Das hörte erst auf, als ich anfing mit Haarfarben zu experimentieren und auch heute blickte er kaum auf. Ich wusste nichteinmal, ob er sich erinnerte und stellte mir sein Leben in diesen vergangenen Jahren vor, wie es sein musste, hier allabendlich die Gäste zu bewirten. Ich bedauerte fast, dass er mich nicht wahrnahm. Ich hätte ein Zeichen dafür gebraucht, dass Vergangenheit nicht immer besser sein musste als die Gegenwart und wir nicht nur ihretwegen hier waren. Früher hätte der Kellner mich ausgesucht. Heute würde er das nicht mehr tun.
Nach dem Essen zündete ich mir eine Zigarette an, blies den Rauch schräg nach oben und sah zu, wie er sich schwerlich unter der recht niedrigen Decke verteilte, ein grauer Galaxiennebel, der nur verschwand, weil er nach und nach mit der Farbe der Decke verschmolz. Die Luft war eben so dick wie der Rauch. “Du solltest bald aufhören”, meinte Karin. Ich sah sie für einen Augenblick vor mir sitzen so wie früher, kokett die lackierten Finger spreizen zwischen denen eine Zigarettenspitze wippte. Und wie ich darauf wartete, die Asche beim nächsten Gelächter, das ihren Körper schüttelte würde, auf das weiße Tischtuch fallen zu sehen. Es entging mir immer.
Karin hat diesen Mann nicht lange nach jener Zeit geheiratet und war mit ihm fortgezogen in die Stadt, in der er arbeitete und lebte. In der ganzen Zeit habe ich sie nicht besonders häufig gesehen. Jedenfalls habe ich sie nie ohne dieses Lächeln gesehen, das ihr wie ins Gesicht geklebt schien und keine noch so umwerfende Nachricht ihr hätte austreiben können. Als sei sie gegen Überraschungen jeglicher Art gefeit. So ließ ihr Anblick mir kaum einen Unterschied zu vorherigen Begegnungen auffallen. Es kam kaum darauf an wie oft ich sie sah, denn sie blieb mir immer gleich. Sie schien eine unveränderliche Person zu sein.
An meiner Konfirmation nahm sie großen Anteil und fing unmittelbar darauf an mir Briefe zu schreiben, recht regelmäßig sogar. Solche, in denen sie mich nach der Schule, nach meinem Freundeskreis befragte und sehr allgemein darüber sinnierte, was das Leben noch für mich bereithalten würde. Kurz nach meinem Abschluss hörten die Briefe auf. Zwei Jahre später lebte sie in Scheidung. Irgendwann ist sie wieder zurück in ihre Heimatstadt gezogen und alle Viertel Jahre überrascht sie mich seitdem mit einer Einladung zu solch einem Essen, wenn ich sie besuche.
Wir nippten weiter an dem trockenen Weißwein, der mich an Gipsminaturen der Akropolis denken ließ und an Etikettenschwindel bei Lidl. Und Mokka, der wie süßes, braunes Zuckerwasser schmeckte. Ich genoss den feinen, nassen Staub von Kaffeesatz auf meiner Zunge, rieb sie am Gaumen, als wollte ich meine Zunge massieren und auf ein Gespräch vorbereiten, eine hitzige Diskussion vielleicht bei der sie schnell und flink sein musste.
Aber nichts dergleichen. Ich sah Karin an. Ihre Augen glänzten trübe, glänzten in ihr Inneres hinein. Sie waren wie diese blinden Spiegel, die nicht mehr so viel Aufmerksamkeit für die äußere Welt aufzubringen vermochten. Karin war eigentlich nicht schweigsam. Sie wusste nur, dass ich ihre Geschichten nicht schon wieder hören wollte und ich wusste genau, dass sie eben diese wieder erzählen würde, wenn ich sie ließ. Das Ende von Kommunikation tritt nicht erst ein, wenn man nicht mehr miteinander spricht, meistens geschieht das schon viel früher. Man kann nicht so genau sagen wann. Die Wiederholungen fangen irgendwann an, einem den Blick zu verschleiern.
Wir sahen Kosta an diesem Abend nicht mehr. Höchstpersönlich die Gäste abzukassieren und zu verabschieden war nicht mehr sein besonderes Privileg - und wohl auch nicht mehr das unsrige.
Als wir unsere Mäntel genommen und vor die Tür getreten waren, wandte sich Karin mir zu. Sie atmete einmal tief aus, zog die kühle Nachtluft der Stadt in ihre Lungen und sah aus, als wollte sie mit der schlechten Luft noch etwas anderes ausstoßen, brachte es aber nicht heraus. Mein Blick fiel auf das Firmenschild über der Eingangstür: Akropolis. “Das Problem, das wir mit solchen Orten haben”, dachte ich laut, “liegt irgendwie darin, dass die Geister, die sie einst so bedeutungsvoll gemacht haben immer dieselben bleiben. Und wir nicht. Auch wenn wir es wollen.” Sie vergaß zu lächeln, hakte sich bei mir unter und sagte: “Das nächste mal gehen wir zum Chinesen.”
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