#1

Porträt

in Liebe und Leidenschaft 26.01.2006 10:54
von kein Name angegeben • ( Gast )
Ein scharfer Wind
Zieht durchs Zimmer
Ihre schwarzen Haare schlagen
Dichte dunkle Wellen

Blassbleiche Brüste ragen
Im tanzenden, hellen
Flackerschein der Kerze
Aus ihrem Kleid

Alles andere schwimmt still in Schwärze
Ich stehe nicht allzu weit entfernt
Und träume mich mit meiner Hand am Glied
Durchs Schlüsselloch

Ihr Blick schläft stumm im Fenster
Die Augen sind kohlebraun
Sie hebt den blauen Saum
Des Kleides, und weiße Füße schauen
Darunter hervor

Ich würde eindringen -gerne!
Ich denke drüber nach
Und bleibe in trüber Ferne
Dann doch vor der Tür

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#2

Porträt

in Liebe und Leidenschaft 27.01.2006 09:09
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Jean, willkommen im Tümpel.

Das lyr. Ich als Voyeur. Interessante Perspektive. Ein scharfer Wind und eine flackernde Kerze ... widerspricht sich das nicht? Für meinen Geschmack ist der Text zu beschreibend und zu prosaisch. Ich kann mir zwar die Szene gut vorstellen, aber weshalb der Protagonist aussen vor bleibt, ist nicht ersichtlich oder ich habe den "Hinweis" nicht bemerkt. Bei Farben in Gedichten suche ich dann auch immer nach einer weiteren Sinnebene: schwarz, braun, blau, weiss ..... ehm, auch da finde ich keinen Zusammenhang. Gibt's keinen oder stehe ich auf dem Schlauch?

Soweit von mir.
Gruss
Margot

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#3

Porträt

in Liebe und Leidenschaft 27.01.2006 09:39
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Jean,

hm, das lyr. Ich beschreibt eine sexuelle Fantasie, eine voyeuristische Masturbationsfantasie. Der Reiz entsteht durch die Distanz und das Unterdrücken des Wunsches sie zu überwinden. So bleibt alles im unklaren und geheimnisvollen.
Das Ich fühlt sich sogar in seiner Fantasie offensichtlich wohler als Voyeur als als stürmischer Liebhaber.
Der Titel wirft für mich die Frage auf, ob dies das Portät des lyrischen Ichs sein soll, oder, was für mich näher liegt, ob diese Fantasie des Ichs durch ein Porträt der beschreibenen Frau kreiert wurde, vielleicht ein Gemälde. Dann hätte ich nach der hier beschriebenen Szenerie eher einen Akt als ein Porträt erwartet. Hm. Also bzgl. des Titels bin ich wirklich eher verwirrt.
Trotzdem ganz interessant.

Willkommen im Tümpel.
GerateWohl


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#4

Porträt

in Liebe und Leidenschaft 27.01.2006 18:33
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Hallo Jean

welcome to the tümple!

Mir hat das Verfasste doch recht gut gefallen. Womit ich allerdings meine Probleme habe sind die Wörter "blassbleich" und "flackerschein" das wirkt immer etwas überlyrisiert und hochgeschraubt. Sonst finde ich das Gedicht aber doch gut. Eine schöne Umschreibung ist auch "ich träume mich durchs Schlüsselloch".
Warum ihr Blick aber im Fenster schläft, vermag ich nicht zu entschlüsseln.
Du hättest für meinen Geschmack noch etwas den Rotstift ansetzen können und ein paar unnötige Wörter streichen sollen.

Ein scharfer Wind,
zieht durch das Zimmer
Ihre schwarzen Haare schlagen,
dichte dunkle Wellen

Bleiche Brüste ragen,
Im flackernden hellen Schein, der Kerze,
aus ihrem Kleid

Alles andere schwimmt in Schwärze
Ich stehe nicht weit entfernt
Und träume mich durch´s Schlüsselloch
Mit einer Hand am Glied

Ihr Blick schläft stumm im Fenster ?
Die Augen kohlebraun
Sie hebt den Saum des Kleides
und weiße Füße,
kommen hervor

Ich würde eindringen -gerne!
Ich denke drüber nach
Und bleibe in trüber Ferne
Dann doch (noch) vor der Tür


So würde ich es besser finden. Wenn du willst, lösche ich meinen Beitrag wieder. Es sollte nur ein Vorschlag sein.

LG Gem

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