#1

Cassiopeia

in Mythologisches und Religiöses 18.12.2005 12:36
von Roderich (gelöscht)
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Cassiopeia


Blick hinauf und lausche,
was die Sterne
in den Himmel flüstern.

Und zieh mit dem Finger
die Linien bis nach Äthiopien,
wo Eitelkeit einst
Töchter an Felsen schmiedete

und Helden eben jene
Ketten wieder sprengten,
um sich ihren Platz
hinter der Zeit zu sichern.

So blick hinauf und begreife,
was den Menschen
an die Sterne schmiedet.

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#2

Cassiopeia

in Mythologisches und Religiöses 22.12.2005 10:48
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Hallo Roderich,

was mir gefällt ist die Erkenntnis, dass mit und durch den Sternenhimmel Geschichten erzählt werden. Ob nun aber dies der Grund dafür ist, dass die Menschen vom Nachthimmel fasziniert werden oder ob nicht eher dessen Faszination dazu führte, dass man Sagen in ihn projeziert, mag dahingestellt sein. Zumal es für Deine Zeilen keine Relevanz entfaltet, denn der Aufbau funktioniert sehr gut: der Blick in den Himmel, kurze mythische Erläuterung und dann wieder der Blick in den Himmel, in dem die conclusio des Gedichtes präsentiert wird.

Nach anfänglichem Widerwillen finde ich es nun auch gelungen, von Helden und Töchtern zu sprechen. Zunächst fragte ich mich, warum Du es nicht mit Andromeda und Perseus auf den Punkt bringst oder zumindest im Singular bleibst. Aber letztlich dient die Geschichte von Kepheus und Cassiopeia nur als Beispiel, denn letztlich erzählt ja jedes Sternbild irgendwie von Helden, Ungeheuern und geretteten Töchtern.

So richtiges Gefallen finde ich jedoch an Deinen Zeilen noch nicht, obwohl meine Zustimmung mit jedem Lesen wächst. Dabei kann ich gar nicht genau erläutern, was es ist... vielleicht sollte ich es einfach noch ein paar Mal lesen.

Ach ja: zwei Punkte am Ende der 3. Strophe? Vermutlich vertippt, oder? Und nach "Äthiopien" und "sprengten" würde ich jeweils ein Komma setzen.

Don

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#3

Cassiopeia

in Mythologisches und Religiöses 23.12.2005 10:47
von Roderich (gelöscht)
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Hallo Don,

vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar zu meinem kleinen Gedichtchen hier.

Wie du richtig erkannt hast: Die Geschichte von Cassiopeia steht hier stellvertretend für alle Sagen und Mythen, die als Sternbild verewigt wurden. Deshalb auch die Töchter. Natürlich war es nur Andromeda, die als Opfer dargebracht hätte werden sollen, aber ich wollte bewusst machen, dass es sich hierbei nur um eine von vielen Geschichten handelt.

Übrigens ein großes Danke, dass du mich auf die beiden Punkte aufmerksam gemacht hast - war tatsächlich ein Tippfehler. Auch bei den Kommata bin ich ein wenig zu sparsam umgegangen, aber mit denen stehe ich spätestens seit der Rechtschreibreform ohnehin auf Kriegsfuß.

Tja, und wenn deine Zustimmung mit jedem Mal lesen wächst, dann hoffe ich, dass mein Gedicht bei dir zur Dauerlektüre wird. Es freut mich jedenfalls, dass eine Grundportion Zustimmung bei dir zu finden ist. Das ist doch schon mal was.

Grüße

Thomas

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