Monsun
Donnernd schlägt das gelbgraue Meer an den breiten, von Palmen gesäumten, Strand.
Der Horizont liegt graublau und wolkenverhangen auf der Zulusee. Nur zwei kleine
Inseln strecken sich naseweiss und steil dem Wintermonsum entgegen. Es regnet, nein
Wasser stürzt, warm wie aus einer überdimensionalen Brause, schnell breite Rinnsale bildend, vom Himmel. Monsun!
Die immergrünen , steilen Küstengebirge sind in schwere, weissflockige Wolken, die dampfend durch den Regenwald ziehen, eingehüllt. Die Zeit steht still.
Hier und da sieht man eine der schmalen, grazilen Gestalten, mit landestypischem Spitzhut bewehrt, vorübereilen. Die dumpfschwüle Luft treibt, wie von einem gewaltigen Föhn getrieben, gewaltige Regenschleier vor sich her, die knallend an die Fenster schlagen.
Monsun!
Wiederwillig streife ich meine Regenkleidung über und verlasse den angenehm, klimatisierten Raum.
Eine feuchtheisse Wand hüllt mich unvermittelt ein, treibt Schweiss in Strömen. Von Pfütze zu Pfütze hüpfe ich wie in Kindertagen. Warmer Regen spült mich ab.
„Geschafft“, denke ich, als ich das Hauptgebäude erreiche und kühle Luft mich empfängt. Monsun!