#1

Vorbote

in Natur 22.10.2005 11:36
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte


    Vorbote


    Noch eine Rose rankt am Gartenzaun, so
    zart und filigran – vorbei der Farben Prunk.
    Der Herbstwind lädt zum Tanz das Buchenblatt
    und in den grauen Gassen weilt inkognito
    bereits der nahe Frost. Um jeden Leib
    schlingt sich ein Hauch von Apathie;
    Vergänglichkeit als allerletzte Zier.



    (c) Margot S. Baumann

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#2

Vorbote

in Natur 22.10.2005 21:28
von Olaf Piecho (gelöscht)
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solche Zeilen einer Meisterin darf man getrost bestaunen. Ach.

Grüße von Olaf

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#3

Vorbote

in Natur 23.10.2005 17:27
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Hi Marg,
ja Jahreszeiten in Korrelation zur Vergänglichkeit. Ein "evergreen". gekonnt und meisterlich präsentiert. (wenn es noch einen Reim hätte, würde es mir noch besser gefallen) Gern gelesen.
Gruss
Knud

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#4

Vorbote

in Natur 23.10.2005 18:23
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Knud

Freut mich, wenn es dir gefällt. Ich hatte echt Mühe, es einigermassen hinzukriegen. Deshalb gibt's hier auch keine Reime.

Gruss
Margot

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#5

Vorbote

in Natur 25.10.2005 10:31
von kein Name angegeben • ( Gast )
Hi Margot,

mir ging es ähnlich wie Knud. Im Grunde ein sehr schön durchdachtes Gedicht und wie so oft kann ich nix Kritisches erwähnen (mir fehlt wohl die Erkenntnis der Lyrik!).
Allerdings hätte mir eine Reimform, die das Lesen noch mehr zum Singen bringt, in besonderem Maße gefallen ...

Liebe Grüße

Süßchen

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#6

Vorbote

in Natur 25.10.2005 10:56
von Mattes | 1.141 Beiträge | 1141 Punkte
Wunderbar gelungen, keine Frage, aber wo ist Strophe 2?
Ansonsten ist da doch ein Reim, Süßchen, wenn auch das dazu führende Enjambement etwas schwierig ist. Viel mehr klingen, als deine Zeilen es tun, geht nach meiner Empfindung allerdings auch nicht mehr.

Es gefällt mir, aber es wirkt wie ein Gedankenfetzen. Sicher unterstützt das den Vergänglichkeitsgedanken aber ich purzele aus dem Gedicht unbefriedigt heraus. Mir fehlt da etwas. Ich kann es dir nicht genauer erklären, also entschuldige bitte.

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#7

Vorbote

in Natur 25.10.2005 11:09
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Süsschen, hi Mattes

Danke, freut mich, wenn man "so etwas" auch mal (von mir) mag.

Nun, weshalb keine Reime und keine 2. Strophe .... es war ein kleines Experiment. Ich habe mir da eine strenge Vorgabe gegeben und versuchte die zu lösen, ohne dass es (zu stark) nach Aufzählung aussieht, und doch etwas Sinniges ergibt.

Ich will jetzt auch nicht, dass ihr zu lange daran rumrätselt, lest einfach die letzten Buchstaben in den Zeilen von oben nach unten. ..... Wenn jemand weiss, ob diese Form einen Namen hat, wäre ich froh, wenn man ihn mir mitteilt. Ich will ja nicht dumm sterben. (Kenne nur das Akrostichon, Mesostichon, Chronostichon)

Danke für die Kommentar und nächstes Mal reime ich auch wieder, versprochen!

Beste Grüsse
Margot

P.S. Noch ne Zweifelsfrage, soll ich den Titel in die Einzahl setzen, so als Hinweis? Aber ich glaube, das würde einem auch nicht auf die Spur bringen.... *g .... egal.

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#8

Vorbote

in Natur 25.10.2005 12:24
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Das kommt davon, wenn man die Anleitungen der Autorin nicht genau liest.
"Aha, die letzten Buchstaben der Zeilen von unten nach oben Lesen:
rebokto. Rebokto? Hä?"

Während Du in den ungeraden Zeilen konsequent beim 5-hebigen Jambus bleibst, variierst Du die geraden, wobei mich eigentlich nur die Trochäen der 2. Zeile verwundern. Dennoch liest es sich angenehm und flüssig. Die Reime fehlen mir gar nicht so sehr, ich befürchte bei Deinem Vorhaben, hätten Reime die Gefahr arger Verdrehungen des Satzbaus gehabt. Abgesehen davon merkt man Deinen Zeilen deutlich an, wieviel lyrisches Geschick Dir innewohnt, denn ich finde die Worte ebenfalls sehr schön gewählt. Allerdings hatte auch ich das "Mehr!"-Gefühl nach dem lesen, aber Du hast den Hintergrund ja erläutert. Du hättest natürlich einen "goldenen Oktober" draus machen können . Ach ja, Telestichon heißt das Teil übrigens^^...

Etwas zum Mäkeln habe ich glückerlicherweise aber auch gefunden: das Komma (juchee!) nach inkognito ist falsch gesetzt, so lautet der Satz verkürzt: in den Gassen weilt inkognito, der Frost. Ich muss meinem Ruf ja gerecht werden, also weg mit dem Beistrich!

Schön und gern gelesen, vielleicht kommt ja auch noch was über den November. Würde mich freuen,


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#9

Vorbote

in Natur 25.10.2005 12:28
von Mattes | 1.141 Beiträge | 1141 Punkte
Wow, ein Telestichon und wieder einmal könnte ich mir in den Arsch beißen, dass ich mich nicht länger fragte, warum du so dichtetest. Nicht, dass der fehlende Reim mich schon auf die Spur hätte bringen müssen, aber das etwas mutwillige oder besser auffällige "inkognito" mindestens wegen dieses einen Reimes auf jeden Fall.

Nun ists erklärt und ich auch mit der Kürze versöhnt. Das ändert alles, vor allem, weil mir ein Telestichon deutlichst schwerer scheint, als diese anderen -stichons.


edit: Da drängelt sich doch glatt dieser Pate unbemerkt vor.

Noch ein edit: Ich würde in diesem Fall glatt die Zeilenenden etwas ornamentieren, damit es auffällt. Wie wir alle wissen, sind die diesbezüglichen Beschwerden ohnehin Kappes, weil wir alle daran vorbeilaufen. Und das ist schade.

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#10

Vorbote

in Natur 25.10.2005 13:22
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Don, hi Mattes

Oh, so heisst das Teil also - danke - und ich wollte es schon Margotichon nennen!

Aha - unser Kommafetischist schlägt wieder zu - danke dir, werds gleich ändern.

Sollte ich es wirklich in Blocksatz setzen? Das schaut dann aber so gewollt aus, nicht? Ich probiers mal aus, mal sehen, wie das so wirkt.

Vielen Dank fürs Kommentieren.

Margot

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#11

Vorbote

in Natur 25.10.2005 14:07
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Margotichon? Gerne doch, da gehe ich mit^^...


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#12

Vorbote

in Natur 25.10.2005 15:42
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte


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