#1

Zeitlichtfluß

in Düsteres und Trübsinniges 02.05.2005 14:05
von MelenColia (gelöscht)
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Nun: hier noch eines. Einer kritischen Beleuchtung hält es nicht wirklich stand - schreiben mußte ich es trotzdem....
Nehme gerne Kritik jeglicher Art entgegen!


Zeitlichtfluß
(Endversion, 26.V.04)

Brauch ich Dich?
Was braucht mich?
Verlangsamung des Ich
Verirrungwirrung des Uns
Geht der Weg mit,
ist das Ziel ein
Wir –
Im temporären Strudel
zu den gehaßliebten Abgründen
hinauf oder hinab
Definitionslüstern
das Wesentliche zum Innen
Verwehen Zweifel
beschrittene Dünen
Zu erneuert neuen Ufern
Spiegelglatte Oberfläche –
es ist ruhig.

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#2

Zeitlichtfluß

in Düsteres und Trübsinniges 08.05.2005 09:03
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Hallo MelenColia,

ich möchte voranstellen, dass ich mich mit freien Gedichten grundsätzlich eher schwer tu. Manchmal macht es dennoch pling und mir sagen Zeilen nicht nur zu, ich habe sogar etwas dazu zu sagen... hier ist das leider nicht so, es spricht nicht wirklich an (und unwirklich auch nicht ).

"Gehaßliebte Abgründe" sagen mir, obwohl sie nicht übermäßig originell sind, durchaus zu. Die "Verirrungwirrung" gefällt mir vom Klang jedoch gar nicht. Mir fällt es übrigens schwer, das Gedicht sinnbringend zu lesen, meiner Leseschwäche würden vielleicht Satzzeichen helfen. So wird zuviel meiner Aufmerksamkeit dahingehend abgezogen, dass ich grübele, welches Wort zu welcher Zeile gehört, was letztlich zu Lasten des Inhalts geht.

Tut mir leid, dass ich eine vernünftige Kritik hierzu nicht hinbekomme...


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#3

Zeitlichtfluß

in Düsteres und Trübsinniges 20.05.2005 10:38
von MelenColia (gelöscht)
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Hallo Don,

wie schon gesagt, dass es nicht wirklich (und unwirklich auch nicht) ein akzeptables Gedicht ist, weiß ich ja , aber nichtdestotrotz war es nötig.
Die "Verirrungwirrung" ist irgendwie bei fast allen Lesern auf Unliebe gestoßen, manchmal ist es doch erstaunlich, wie einig sich die Menschenkinder sein können.
Ich danke dir trotzdem für die Antwort, es ist schön, Reaktion zu bekommen!
Habe eh den Eindruck, vor soviel Kompetenz, wie ich sie hier schon sah, deprimiert die Waffen strecken zu müssen... Aber vom Waffen strecken lernt man nichts.

Schönen Tag!

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#4

Zeitlichtfluß

in Düsteres und Trübsinniges 20.05.2005 11:05
von Nonverbal • Mitglied | 407 Beiträge | 407 Punkte

Zitat:

MelenColia schrieb am 02.05.2005 14:05 Uhr:
Nun: hier noch eines. Einer kritischen Beleuchtung hält es nicht wirklich stand - schreiben mußte ich es trotzdem....
Nehme gerne Kritik jeglicher Art entgegen!


Zeitlichtfluß
(Endversion, 26.V.04)

Brauch ich Dich?
Was braucht mich?
Verlangsamung des Ich
Verirrungwirrung des Uns
Geht der Weg mit,
ist das Ziel ein
Wir –
Im temporären Strudel
zu den gehaßliebten Abgründen
hinauf oder hinab
Definitionslüstern
das Wesentliche zum Innen
Verwehen Zweifel
beschrittene Dünen
Zu erneuert neuen Ufern
Spiegelglatte Oberfläche –
es ist ruhig.




Hallo MelenColia,
wirklich schade, denn du hast doch ein interessantes thema aufgeworfen, zumindest denke ich es verstanden zu haben, zwei menschen miteinander , zwischen steilen klippen und doch wieder schönen momenten, da spielgelt sich die oberfläche auch mal und es gibt wieder bessere zeiten ;o)

Was ich doch nicht verstehe ist der Titel,für mich klingt das nur nach 3 zusammengeschriebenen wörtern "Zeitlichtfluß" aber warscheinlich wolltest du damit sagen: kommt die zeit, kommt das Licht und hin und wieder auchmal die stürmischer Fluss...

Da du dein gedicht frei geschrieben hast, lässt es sich natürlich schwer lesen. was mir auch nicht zusagt sind die vielen verschiedenen bilder auf einmal,du redest von einem strudel, dann wieder von steilen abgründen, dann plötzlich von Sanddünen... usw. würdest du nur von einem bilde sprechen, hätte ich Bild im Kopf, so wird dem leser immerwieder das bild zerstört, und ein neues wird gebaut. so wirkt es auf mich...

also wie gesagt, aber ein interessantes thema, das ausbaufähig ist

Lieber gruß Nonverbal

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#5

Zeitlichtfluß

in Düsteres und Trübsinniges 20.05.2005 11:07
von Nonverbal • Mitglied | 407 Beiträge | 407 Punkte
*ufff* immer wieder meine hässlichen rechtschreibfehler, ich hoffe du kannst mir verzeihn

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#6

Zeitlichtfluß

in Düsteres und Trübsinniges 20.05.2005 11:40
von MelenColia (gelöscht)
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Hallo Nonverbal!

Klar doch, ist verziehen!

Der Titel findet sich eigentlich in den Bilder des Gedichtes wieder:
Zeit= temporärer Strudel: sie läuft davon, aber durch die chaotische innere und äußere Situation des lyr.Ich nicht gleichmäßig, linear sondern
sich bedrohlich in einem Strudel bindend, der das lyr. Ich und das lyr. Du hinabziehen könnte.
Licht= spiegelt sich auf der oberfläche des gewässers wieder, macht es unmöglich, auf den grund zu blicken, die "wahrheit" zu finden, wenn es eine solche geben sollte/könnte. Hier ist das Licht nicht im mindesten so positiv zu betrachten, wie es sonst gern benutzt wird, als spiritueller/wasauchimmer Wegweiser (undüberhauptundso)
Fluß= also für den Fluß/Gewässer finden sich einige Bilder: hier wieder der Strudel(gut das hinkt, ich weiß), Ufer, die spiegelglatte Oberfläche und nicht zuletzt, genau das was du sagtest, der tiefe Fluß, der Menschen trennen kann.

Das Chaos der verschiedenen Bilder die erzeugt werden, die fehlende Leitlinie in Motiv und Form ist im Endeffekt genau das, was im lyr. Ich vorgeht. "Definitionslüstern" ist das lyr. Ich, es will ja selbst aus den Fragmenten ein Ganzes machen, und kann nicht. "es ist ruhig" - die Oberfläche ist zu glatt, nichts dringt weit genug nach Innen (Ins lyr.Ich/Du, den Fluß der Gefühle, der Zeit=ungeduldige Suche, warten auf Entwicklung, bevor es zu spät ist...)

So ungefähr war das. Ja. Nicht das es wen überraschen würde, wenn ich behaupten würde das das lyr.ich ICH sein könnte. Würd ich auch nienicht tun.

Danke für dein Interesse und das Feedback!
Bei mir happerts allzuoft an der "Technik"...

Lieben Gruß,
MC

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#7

Zeitlichtfluß

in Düsteres und Trübsinniges 20.05.2005 11:51
von Nonverbal • Mitglied | 407 Beiträge | 407 Punkte
Na das klingt doch schonmal gut finde ich, deine definiton aber warum schreibst du nicht genau das was du mir eben sagtest? wie zb:

ich scheine definitionslüstern
schenke fragmenten ein leises flüstern

oder so ähnlich, das kingt doch verständlicher als "es ist ruhig" und auch besser nachvollziehbar... tuh dich doch nicht so schwer...

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#8

Zeitlichtfluß

in Düsteres und Trübsinniges 20.05.2005 19:49
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte

Zitat:

Habe eh den Eindruck, vor soviel Kompetenz, wie ich sie hier schon sah, deprimiert die Waffen strecken zu müssen... Aber vom Waffen strecken lernt man nichts.


Die Waffen strecken muss hier doch auch eh niemand, wir sind doch hier alles ein total pazifistischer Haufen...

Lass Dich nicht von unserem zeitweise etwas altklugem Gelaber verschrecken, wir sind schließlich doch alle total nett . Und letztlich kochen auch wir alle nur mit Wasser.


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#9

Zeitlichtfluß

in Düsteres und Trübsinniges 21.05.2005 00:17
von muh-q wahn (gelöscht)
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Ja, das ist schlimm an so einem Tümpel, der macht einen so ... nett.

Kompetenz ist anderswo, hier ist der Tümpel, ergo Konfluenz und daraus entstehen Ströme und nicht nur Rinnsale.

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#10

Zeitlichtfluß

in Düsteres und Trübsinniges 21.05.2005 00:31
von Genesis (gelöscht)
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Hey MelenColia,
du fällst meinem Mitternachts-Nicht-Schlafen-Können-Schreib-Wahn zum Opfer:
Dein Werk erinnert an eine wilde Brainstorming-Nacht aber um kein zusammenhängendes Werk. Du benutzt zu viele Füllwörter (z.B: Ich, uns, etc.) ohne in diesen Versen die Handlung fortschreiten zu lassen. Außerdem hab ich mit ein paar Wendungen doch arge Probleme:
"Verirrungwirrung" Beim Lesen dieses neologistischen Meisterwerkes bleibt einem die Zunge als Knoten stecken.
"gehaßliebten" Kontrast ist zwar gut, aber nicht so. Die zwei Teile ziehen in völlig verschiedene Richtung, dadurch ordnet man das Wort beim Lesen nur einem dieser Teile zu.
"Definitionslüstern" Erinnert mich an die EU-Komissare deren selbst Weihnachtsbaumnormen nicht zu übersponnen erscheinen. Aber wieder ziehst du einen Ausdruck zusammen den du schön durch einen Ausdruck auflösen könntest.
"erneuert neuen" hört sich ziemlich schräg an so wie "altert Alte". Vor allem müsste es mit "zu", erneuern heißen, aber auch dann hängt man an der Stelle.

Insgesamt konnte es leider nicht überzeugen, aber immer ranhalten.

P.S: Wie du siehst gehör ich nicht zu den "Netten" die muh erwähnt. Bin eher so die(der) Forumhexe(r) hier

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#11

Zeitlichtfluß

in Düsteres und Trübsinniges 25.05.2005 16:17
von MelenColia (gelöscht)
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Hallo Allerseits:

@Genesis: Wer will schon nett sein? *gg*
"verirrungwirrung" -> ich stolper nicht so arg, aber ich kenn´s ja auch ganz gut...
"definitionslüstern" -> manchmal möchte man einfach wissen woran man ist, eine bessere formulierung, die auch eine gewisse gegensätzlichkeit impliziert (wer "definiert" schon "lüstern"? ausser vielleicht EU-Komissare...
klar, könnte man das auflösen-aber in der situation des lyr.ich ist keine auflösung in sicht, wieso soll ich das nicht auch so darstellen?
Es ist gar nicht schlimm, dass es nicht überzeugen tut, was anderes habe ich auch nicht erwartet.
Ich hoffe, in Zukunft besseres abzuliefern... ;D
Vielleicht magst mein anderes besser leiden "Ohne Titel", hilft sehr, die angabe... sorry.

@muh: Tümpel kennzeichnen sich soweit ich weiß, dadurch, dass sie über keinen direkten frischwasserzugang (zb.Fluß/Bach)verfügen, sondern stehende kleingewässer sind, eine eigene abgeschloßene ökologische nische darstellen, die nur über die in ihr lebenden reinigenden bakterien etc nicht "kippen" und über diese spezialisierung überlebensfähig bleiben. also strenggenommen ist da nix mit konfluieren, weil nix zufließen kann...(außer grundwasserspiegel steigt so hoch,dass...usw.) *klugscheiß*
Also muh, wenn wir alle nur mit wasser kochen,wie der don sagt, hast du wohl besonders viel davon, der konfluenz sei dank... (nix für ungut)

So. klugscheißerei für heut genug. Kann ich damit der "Forumhexe", wie sich Genesis selbst betitelte, Konkurrenz machen? Wenn nicht übe ich gern noch...

Liebste Grüße,
MC

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