#1

Sie haben es alle verdient

in Gesellschaft 17.03.2009 10:19
von oliver64 • Mitglied | 352 Beiträge | 352 Punkte

Die fette Laus am Wohlstandssack,
die keinen Blick für ihren Nachbarn hat,
muss sich nicht wundern,
wenn sie eines schönen Tages
zertreten wird.

Ob Komasaufen, Amoklaufen,
Dum-dum gelaufen;
dieses Bisschen Blutzoll
ist kein zu hoher Preis
für Speck.

In dem Moment
deines Entsetzens
über diesen Text
sind wieder 11
verhungert.

Im nächsten auch.





Gedichte und Kommentare in allerbester Absicht

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#2

RE: Sie haben es alle verdient

in Gesellschaft 17.03.2009 18:57
von Gast 1 (gelöscht)
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Hallo, oliver64.

In Antwort auf:
Sie haben es alle verdient
Bist Du sicher?

In Antwort auf:
Die fette Laus am Wohlstandssack,
Meinst Du damit die überfressene, unsensible, unsentimentale Gesellschaft?

In Antwort auf:
Dum-dum
Sind das die Dinger, die so unansehnliche Löcher machen?

----

Geht es hier um Statistik?

----

Im ersten Weltkrieg sind mehr Menschen an Grippe gestorben, als im Krieg selbst;
machte das den Krieg besser?

Die Eltern der Schüler können über diesen Text sicher nicht lachen
genauso wenig wie die Eltern der 11, die gerade verhungert sind.

Was könnte ich hier sonst noch zum Inhalt schreiben?
Ich belasse es bei Stichpunkten - als Anregung für den Autor:

Relation - Negation - (schwachsinnige) Rechtfertigung - Rationalisierung .......


ce tout
Katerchen

.







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#3

RE: Sie haben es alle verdient

in Gesellschaft 17.03.2009 20:49
von oliver64 • Mitglied | 352 Beiträge | 352 Punkte

Hallo Katerchen!

Zitat von Katerchen
Bist Du sicher?


Ja. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob du weißt, wen oder was ich meine.

In Antwort auf:
Meinst Du damit die überfressene, unsensible, unsentimentale Gesellschaft?


Ich meine damit, was ich schrieb. Was du daraus liest, überlasse ich dir. Deine Lesart erscheint mir textnah und somit nachvollziehbar.

In Antwort auf:
Sind das die Dinger, die so unansehnliche Löcher machen?


Auch, ja.

In Antwort auf:
Geht es hier um Statistik?


Nein

In Antwort auf:
Im ersten Weltkrieg sind mehr Menschen an Grippe gestorben, als im Krieg selbst;


Im Krieg sind mehr Menschen gestorben, als im Krieg?

In Antwort auf:
machte das den Krieg besser?


Was hat diese Frage mit der Hypothese zu tun?

In Antwort auf:
Die Eltern der Schüler können über diesen Text sicher nicht lachen
genauso wenig wie die Eltern der 11, die gerade verhungert sind.


Da bin ich sicher.

In Antwort auf:
Was könnte ich hier sonst noch zum Inhalt schreiben?


Du könntest überhaupt erst einmal etwas zum Inhalt schreiben.

In Antwort auf:
Ich belasse es bei Stichpunkten - als Anregung für den Autor:
Relation - Negation - (schwachsinnige) Rechtfertigung - Rationalisierung .......


Verstehe ich nicht und regt mich auch nicht an. Schade, dass du dir so wenig Mühe machst, auf den Text einzugehen. Aber damit muss ich leben, wahrscheinlich ist er zu schwach.

Beste Grüße
Oliver





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#4

RE: Sie haben es alle verdient

in Gesellschaft 17.03.2009 21:37
von Gast 1 (gelöscht)
avatar

.

Hallo, oliver64.


In Antwort auf:
Ich meine damit, was ich schrieb


Das ist bitter!

In Antwort auf:
Du könntest überhaupt erst einmal etwas zum Inhalt schreiben.


Das ist bitter!

In Antwort auf:
Verstehe ich nicht und regt mich auch nicht an.

In Antwort auf:
Schade,



Genau das - eigentlich nur doof, der Text.



LG
Katerchen


.










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#5

RE: Sie haben es alle verdient

in Gesellschaft 17.03.2009 21:41
von Maya (gelöscht)
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Hallo Oliver,

die ersten beiden Strophen sind natürlich relativ mies, was der Autor ja beabsichtigte, wie es in der S3 dann offengelegt wird. Insofern ist jede Kritik an den ersten beiden Strophen sinnlos, da gewollt "entsetzlich" für den Leser. Für mich ist interessant, dass der Text nicht trotz, sondern wegen seiner "schlechten Machart" einen Moment meine Aufmerksamkeit erregte. Für mich kritisiert der Text die Medienlandschaft; die Berichterstattung über schlimme Ereignisse lenkt in Wirklichkeit von den Dramen ab, weil sie oberflächlich, manipulierend oder unangemessen aufgebauscht wird. S3 setzt sich von den anderen beiden "Bildzeitungsstrophen" ab, indem sie nüchtern klarstellt, was Sache ist. Im Moment des Lesens der ersten nach Aufmerksamkeit heischenden Strophen sind schon wieder 11 Menschen verhungert. Und erst an dieser Stelle fühle ich so etwas wie wirkliches Entsetzen, was mit der letzten Zeile noch einmal verstärkt wird. Die einfachen Worte berühren, nicht dieses aufgesetzte Publicity-Gehabe, das uns die Dramen in Wirklichkeit nicht näher bringt. So jedenfalls kam der Text bei mir an, der Bruch gefällt mir.

Gruß, Maya

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#6

RE: Sie haben es alle verdient

in Gesellschaft 18.03.2009 01:16
von oliver64 • Mitglied | 352 Beiträge | 352 Punkte

Hallo Maya,

ich bedanke mich für die Kritik, die im Gegensatz zu Katerchen dem Text wenigstens unterstellt, halbwegs seriöse Absichten zu verfolgen. Dass er trotzdem schlecht gemacht ist, liegt am mangelnden Können, nicht am Wollen. Plakativ ist er allemal und insofern beißt er sich mit seiner - korrekt analysierten - Medienschelte selbst in den selbstgerechten Allerwertesten.

Liebe Grüße
Oliver





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#7

RE: Sie haben es alle verdient

in Gesellschaft 18.03.2009 07:30
von Gast 1 (gelöscht)
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Hallo.

In Antwort auf:
die im Gegensatz zu Katerchen dem Text wenigstens unterstellt, halbwegs seriöse Absichten
zu verfolgen.


Seriöse Absichten? "korrekt analysierten" wirklich?

Du unterstellst mir fehlende Mühe - mag sein; zugegeben, ich bin nicht sonderlich 'strebsam',
neige aber andererseits auch nicht zum überflüssigen Quatschen. Aber Du sollst eine 'Analyse'
(unter Einbeziehung der Kommentare) in nächsten Tagen bekommen, obwohl sich das, wie bereits
erwähnt, nicht rentiert (für mich).


LG
Katerchen

.
zuletzt bearbeitet 18.03.2009 07:31 | nach oben

#8

RE: Sie haben es alle verdient

in Gesellschaft 18.03.2009 14:18
von Wortakrobatin (gelöscht)
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Lieber Oliver 64,

eine Gesellschaft, die sich selbst ihre Läuse in den Pelz setzt, sei es Gewalt (Amoklauf) oder Selbstzerstörung (Komasaufen)

dieses Bisschen Blutzoll
ist kein zu hoher Preis
für Speck.

Schon sehr bissige Ironie. Der Preis des Wohlstands? Das kommt mir ein bisschen zu pauschal vor.

Die Medienkritik sehe ich auch, denn genau diese Blüten der Gesellschaft werden als schockierend in die Öffentlichkeit gestellt, genau so, wie es Dein Gedicht vermag, die Menschen zu schocken. Insofern halte ich auch die ersten beiden Strophen für angemessen und gelungen.

Und genau dieses Schocken braucht es auch, damit der emotionale Pfeil der letzten Strophe trifft. Wie verhältnislos sind diese von uns als so wichtig empfundenen (auch Presse reagiert ja hier schlussendlich auf die Sensationslust der Menschen) zu den wirklichen, tagtäglichen Katastrophen des Weltgeschehens?

Ein interessanter Beitrag, den ich gerne gelesen habe.

Lieben Gruß,

Wortakrobatin

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#9

RE: Sie haben es alle verdient

in Gesellschaft 21.03.2009 13:10
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte

Hallo Oliver

Der Text an sich ist nicht übel. Allerdings fehlen mir hier ein paar Elemente. So zeigst du zwar mit dem Finger auf mich, aber du verwehrst dich gegen Selbstkritik.
Handwerklich mag ich den Text. Inhaltlich ist er für meine Begriffe auch richtig, wobei mir eben der Angriff auf meine Person fehlt.
Ich würde dir raten, einmal zwei Gedichte zu schreiben, und die zusammen zu führen. Es wäre ein Weg um zu lernen wie man Sinnebenen erstellt.
Bitte betrachte mein Kommentar nicht als herablassend oder anmaßend. Das soll es nicht sein.


Lieben Gruß

Gem


Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.

L.F Celine

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#10

RE: Sie haben es alle verdient

in Gesellschaft 22.03.2009 15:38
von Gast 1 (gelöscht)
avatar

.

Hallo.


Ich gehe davon aus, daß Du selbst am Wohlstandssack hängst und die weltweiten von
Dir bemängelten Hungertoten nicht Deine Welt sind. Die von Dir postulierte Relation ist
genauso unseriös/unglücklich wie die jährliche Statistik und Gegenüberstellung der
Rauschgift- und Verkehrstoten.

Amok hat mit Wohlstand nichts zu tun. Wenn es nämlich so einfach wäre, die Ursache in
unserem gesellschaftlichen Wohlstand zu suchen, dann könnte man dieses Problem
möglicherweise besser analysieren und verhindern, das geht gerade nicht.

Der BGH hat gerade entschieden, daß es keine Normfamilie gibt, sondern daß jede Familie
anders zu beurteilen ist, auch wenn Tims Eltern meinten, sie seien bis zu diesem Drama eine
normale Familie gewesen.

Resignierte gab/gibt es genug, die anschließend meinten, Amokdrohungen ausbringen
zu müssen - denke darüber nach, bevor Du solche Texte erfindest und hier einstellst.


Ach ja, zum Wollen und Können gilt: 'Klappe' halten o. Zurückhaltung - ganz einfach.



Katerchen

.

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#11

RE: Sie haben es alle verdient

in Gesellschaft 22.03.2009 18:14
von oliver64 • Mitglied | 352 Beiträge | 352 Punkte

Hallo Katerchen,

natürlich hänge ich am Wohlstandssack, wie wohl so fast jede/r hier im drittreichsten Land der Welt. Die Hungertoten gehören dennoch selbstverständlich zu meiner Welt, so wie ich täglich akzeptiere, dass irgendwo auf der Welt Menschen bettelarm sein müssen, damit ich so reich sein kann. Das ist mir nur bedingt vorzuwerfen, denn meine Möglichkeiten, daran etwas zu ändern, sind beschränkt. Jedenfalls will ich mir das immer gerne einreden. Wenigstens rede ich dagegen an, betätige mich in meiner kleinen Welt hoffentlich weitgehend anständig und würde sofort akzeptieren, wenn wir ab morgen alle deutlich weniger hätten, wenn dafür niemand mehr verrecken müsste. Die Betonung liegt dabei auf "alle". Ich sehe tatsächlich nicht ein, von den Merkels dieser Welt zum Maßhalten aufgefordert zu werden, während die Zumwinkels im Schloss am Gardasee sitzen und Geld fressen.

Einen Amoklauf hat es in Winnenden nicht gegeben. Unter Amok versteht man etwas ganz anders. Nur gefällt es den Herrschenden natürlich viel besser, dass als Amok zu bezeichnen, denn Amok ist tatsächlich nicht beherrschbar, nicht verhinderbar. Dennoch wäre natürlich auch ein Amoklauf mit bloßen Fäusten oder Papis Taschenmesser nicht halb so gefährlich, aber das ist auch wieder ein anderes Thema. "Amokdrohungen", liebes Katerchen, das ist wohl eines der dümmeren Worte, die ich in meinem Leben hörte, denn es ist ein schlichtes Paradoxon. Aber ich werde natürlich auch weiterhin darüber nachdenken, bevor ich solche Texte einstelle. So hielt ich es immer schon. Die Klappe werde ich allerdings nicht halten, sorry.

Beste Grüße
Oliver





Gedichte und Kommentare in allerbester Absicht

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#12

RE: Sie haben es alle verdient

in Gesellschaft 24.03.2009 14:29
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte

Normalerweise geht man auf alle Kommentare ein.


Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.

L.F Celine

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#13

RE: Sie haben es alle verdient

in Gesellschaft 24.03.2009 15:09
von oliver64 • Mitglied | 352 Beiträge | 352 Punkte

Du hast recht, Gemini, entschuldige bitte. Danke für deinen Kommentar. Ich danke auch der Wortakrobatin. Vielen Dank für euer Feedback!

Beste Grüße
Oliver





Gedichte und Kommentare in allerbester Absicht

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#14

RE: Sie haben es alle verdient

in Gesellschaft 24.03.2009 16:07
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte

Ich meinte damit, ob ich recht gelegen bin, oder ob mein Kommentar daneben schießt.
Keine Angst, ich werde heute nicht gelöscht.
Heute haben meine Kommentare Gnadenfrist. Aber keine Angst, bald wird die Kultur besser.


Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.

L.F Celine

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#15

RE: Sie haben es alle verdient

in Gesellschaft 24.03.2009 16:51
von oliver64 • Mitglied | 352 Beiträge | 352 Punkte

Ich habe keine Angst. Und bitte spann mich nicht in deine Anti-Moderatorinnen-Kampagne ein. Mir sind die beiden lieb, wie sie sind. Außerdem sind sie da und das spricht auch erst einmal für sie.

Zum Kommentar:
Dir fehlen Elemente, das muss ich hinnehmen. Welche das sind, weiß ich nicht, reparieren kann man so etwas aber ohnehin nicht. Dann schreibst du, der Text zeige auf dich aber der Angriff auf deine Person fehle. Das verstehe ich schlicht nicht. Dass der Text sich gegen Selbstkritik verwehrte, kann ich auch nicht erkennen. Das lyrische Ich bemängelt die aus seiner Sicht falsche Betroffenheit. Es ist selbst nicht betroffen, sondern eher zornig. Als Laus am Wohlstandssack sieht sie sich ebenfalls, nur wundert sich eben nicht. Wo wäre jetzt noch Raum für Selbstkritik, wo fehlte sie?

Das Gedicht hat eine Sinnebene. Warum ein Gedicht immer mehrere Sinnebenen haben müsste, weiß ich nicht. Ich vermag auch Gedichte mit zwei Sinnebenen zu schreiben, wenn mir danach ist. Sogar mit dreien habe ich einmal eines geschrieben. Besser werden die Dinger dadurch nicht unbedingt. Kommt halt drauf an. Anmaßend fand ich deinen Kommentar nicht, nur etwas oberlehrerhaft in diesem Punkt. Aber das macht auch nichts.

Beste Grüße
Oliver





Gedichte und Kommentare in allerbester Absicht

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#16

RE: Sie haben es alle verdient

in Gesellschaft 25.03.2009 22:40
von Gedichtbandage • Mitglied | 531 Beiträge | 525 Punkte
Hallo Oliver,
ich empfinde das Ding als ganz passabel, 100 Punkte gibts nicht, aber doch mindestens wenn nicht noch mehr! Das hat nichts zu heißen und ist verdammt subjektiv, gerade wenn man sich auch selbstkritisch den Spiegel vor die Nase hält, was heißen soll: mir gefällt es, jedoch nicht ausnahmslos.

Die ersten 2 Strophen gefallen mir am besten, ja genau die, sie tropfen über vor Sarkasmus, ja was sag ich, Zynismus, aber ganz sanft, wie beginnende Übelkeit mit heftigen Folgeerscheinungen.

Zitat von oliver64
Die fette Laus am Wohlstandssack,
die keinen Blick für ihren Nachbarn hat,
muss sich nicht wundern,
wenn sie eines schönen Tages
zertreten wird.

...in der 2. Zeile holpert es, wenn ich es für mich lese, in meinem Rhythmus den ich dem Ganzen intern aufzwänge, beim "ihren"...

Zitat von oliver64
Ob Komasaufen, Amoklaufen,
Dum-dum gelaufen;
dieses Bisschen Blutzoll
ist kein zu hoher Preis
für Speck.

... da sich der Text moderner Sprache bedient, und eventuell auch sonst, würde hier vielleicht "das bisschen Blutzoll" gefälliger erscheinen, muss aber nicht...

Zitat von oliver64
In dem Moment
deines Entsetzens
über diesen Text
sind wieder 11
verhungert.


...HIER bekomme ich Probleme, ICH, der Leser wird direkt angesprochen, das würde jedoch voraussetzen, dass ICH entsetzt BIN. Bin ich aber nicht, und nun? -nicht so und auch nicht anders. Das liegt weder an der abgestumpften Sicht dieser unserer Realität, sondern eher daran, dass dieser Text mir hier seine Meinung aufzwängen will, das löst bei fast allen des Lesens fähigen eine emotionale Gegenreaktion aus, eben weil man es verwehren will.
Mal davon abgesehen ist hier auch sprachlich nicht alles so sauber, wie es könnte, das ginge durchaus runder.
Zitat von oliver64
Im nächsten auch.

Vielleicht sollte hier etwas unterstrichen werden? Aber es steht lose und irgendwie haltlos, im Kontext betrachtet natürlich nicht, aber das Auseinanderfallen des Gedichts, was durch den stilistischen Bruch nach der 2. Strophe geschieht, wird hier nochmals unterstrichen. Eventuell gilt auch an dieser Stelle: Weniger ist manchmal MEHR. Mit der dritten Strophe und dem Schlusssatz zu experimentieren, das Gemisch und damit die Verhältnismäßigkeit zu ändern, würde unter Umständen der Intention des Dichters entsprechen???

Das Gedicht besitzt durchaus einen doppelten Boden, allein durch die suggerierten Bilder. Die Laus, das Insekt am Sack... der Mensch in der Wohlstandsgesellschaft, allerdings könnte da ein wenig an mancher Stelle ausgebaut werden, was das Gedicht in sich schlüssiger machen würde, sowie Logiklücken schließen...

Allerbestens und gern gelesen,
GB.

_________________________________________________________
>> Du verdammter Sadist:
Du versuchst deine Leser zum Denken zu zwingen.<< - E. E. Cummings zu Ezra Pound
zuletzt bearbeitet 25.03.2009 22:43 | nach oben

#17

RE: Sie haben es alle verdient

in Gesellschaft 27.03.2009 14:16
von Gast 1 (gelöscht)
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Hallo.

In Antwort auf:
Dennoch wäre natürlich auch ein Amoklauf mit bloßen Fäusten oder Papis Taschenmesser
nicht halb so gefährlich, aber das ist auch wieder ein anderes Thema.


Das ist interessant, weil meine Überlegungen auch hier ansetzten: Medien/Journalismus sind
schnelle Geschäfte, meist von Männern ausgeführt; was einiges über die Quälität (!) von
Tageszeitungen und Bundesnachrichten aussagen mag - Frauen neigen seltener zum Waffenlager
im Wohnzimmerschrank, weil sie heutzutage mit ganz anderen Dingen beschäftigt sein wollen und
müssen, da bleibt weniger Zeit für einen Amoklauf.

In Antwort auf:
das ist wohl eines der dümmeren Worte


Lernen ist hier keinesweg Pflicht.


LG
Katerchen

.



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