#1

herbergssuche

in Philosophisches und Grübeleien 30.05.2012 15:50
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

wo in der welt sind wir noch sicher
allerorten buckelt die erde
versucht ihre reiter abzuwerfen

wie sehr fühlen wir uns geschützt
unter den glockentürmen
dem küchentisch kindlicher ängste

vielleicht hilft es weiter
die gegebene zeit dafür zu nutzen
geborgenkeit in uns zu finden

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#2

RE: herbergssuche

in Philosophisches und Grübeleien 30.05.2012 17:45
von yaya (gelöscht)
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Hallo Perry,

dem Bild einer buckelnden Erde kann ich nicht wirklich folgen.
Was rotiert bedarf keiner weiteren Krümmung, würde eiern.

S2 bezieht den Küchentisch grammatikalisch auf die Glockentürme. Das geht von der Sache her echt nicht.
(Glockenlärm bringt Adern zum Platzen.) Meintest du eine Käseglocke?

Die empfohlene Wende als Ausblick in S3 macht sich natürlich gut. Wird aber thematisch kaum vorbereitet.
Die Empfehlung ein vages "vielleicht". "Geborgenheit" ist tippvertappt. Eine Wegbeschreibung wurde leider
nicht mitgeliefert. Wir wissen nur aus vorhergeheden Strophen, daß weder Außenwelt noch Vergangenheit
dergleichen Trost zu beinhalten scheinen. Auf die eigenen Ressourcen zurückgeworfene Grüße von Yaya

zuletzt bearbeitet 30.05.2012 17:47 | nach oben

#3

RE: herbergssuche

in Philosophisches und Grübeleien 30.05.2012 21:23
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

Hallo Yaya,
danke für deine Sicht, den Tippfehler werde ich gleich beheben.
Was den Rest anbelangt kann ich Dir nicht beipflichten.
Hast Du noch nie ein Modell der rotierenden Erde gesehen, die Ozeane geben ganz gehörige Buckeln ab, wenn der Mond an ihnen zerrt. Das hat allerdings nichts mit der Metapher des buckelndes Pferdes zu tun, die die Erdbebenstöße ausdrücken soll.
Was die Passage mit den Glockentürmen und dem Küchentischbild betrifft, ist es eine verdichtete Bezugnahme im Sinn von
unter den glockentürmen
(unter) dem küchentisch kindlicher ängste
Sprachlich geht bei Lyrik so einiges, die Käseglocke kann ich allerdings nicht nachvollziehen.
In der dritten Strophe wird der Leser zugegeben etwas alleingelassen, aber so ein offenes Ende ist nichts Unübliches. Ich hatte im Sinn, dass man als Mensch am besten mit Katastrophen und Ängsten fertig wird, wenn man sich als Teil der Schöpfung sieht (in guten wie in schlechten Zeiten). Jeder Leser kann sich aber seine Zuflucht selbst suchen, sei es religiös, philosophisch etc.

LG
Perry

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#4

RE: herbergssuche

in Philosophisches und Grübeleien 31.05.2012 01:16
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

solange platten aufeinander prallen,
brauchen wir uns um die kugelform der erde
keine sorgen zu machen, oder?

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#5

RE: herbergssuche

in Philosophisches und Grübeleien 31.05.2012 14:53
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

Hallo Joame,
ja die "Bedrohungen" scheinen zuzunehmen, umso wichtiger ist es uns innerlich zu wappnen, sei es religiös oder philosophisch, auch der familiäre Rückhalt ist sehr wichtig.
Danke fürs Hineinspüren und Verstehen.
LG
Perry

Hallo hannes,
wenn man sich die künftige kontinentiale Entwicklung der Erde vor Augen hält, dann könnte man schon Angst vor der Zukunft haben.
Danke fürs Reinschauen und LG
Perry

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