Man weiß, bei den Behörden geht es rund,
die schieben nichts auf ihre lange Bank,
und wer dort angestellt, ist fit und schlank
und motiviert und psychisch kerngesund.

Der Angestellte denkt auch mal privat,
nur nebenbei, das wird ja nicht bezahlt.
Da wird verdammt bei Gott nicht rumgeaalt,
da bringt man was fürs Geld, ganz akkurat.

Er sitzt am Schreibtisch und hat viel zu tun.
Er ist ganz Ohr, in voller Wachsamkeit,
die Akten griffbereit, weil Arbeitszeit.
Er ist auf Draht, er ist kein dummes Huhn.

Der Bürger wartet derweil vor der Tür.
Sein Blick fällt dann und wann auf seine Uhr.
Er fragt: Was machen die da drin denn nur?
Seit ein Uhr wartet er, jetzt ist es vier.

Dem Angestellten geht was durch den Kopf:
Mensch, gestern abend hat er was verpennt.
Dass der sich auch noch Intelljenzler nennt!
Und am Jackett, da fehlte dem ein Knopf!

Man könnte wetten, dass der Kerl gewinnt!
Wie der schon drauf ist – eine irre Pracht!
Falls ihm da keiner viel Sperenzchen macht.
Der Angestellte sitzt und sinnt und sinnt.

Er sinnt, bis er erschrickt – die Tür geht auf.
Der Chef persönlich, scharf der Adlerblick.
Der Angestellte hat mal wieder Glück:
Privat vor Staat, das hat er schließlich drauf.

hallo elektra,
gefällt mir gut, dein "perfekt" gereimtes gedicht. was mir allerdings auffällt ist die zu große ähnlichkeit der reimendungen in strophe 2 und in der darauffolgenden strophe das dreifach-"Er" am zeilenanfang...

schön, dich zu lesen. wir kennen uns ja auch noch "von früher" :-)

beste grüße: niko

Lieber Niko,

woher kennen wir uns? Hattest du mal einen anderen Nick? Die Reimendungen in Strophe 2 sind schon in Ordnung.
Und das "Er" in Strophe 3 würde ich zu den Anaphern rechnen, völlig korrekt. Danke fürs Reinsehen.

Liebe Grüße, Elektra

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