#1

Schiller, Friedrich (1759 - 1805)

in Rumpelkammer 16.06.2014 18:19
von Gedichtbandage • Mitglied | 531 Beiträge | 525 Punkte

Aus der Vorrede "Die Räuber":

"...Die Medea der alten Dramatiker bleibt bei allen ihren Gräueln noch ein so großes, staunenswürdiges Weib, und Shakespeares Richard hat so gewiß am Leser einen Bewunderer, als er auch ihn hassen würde, wenn er ihm vor der Sonne stünde. Wenn es mir darum zu thun ist, ganze Menschen hinzustellen, so muß ich auch ihre Vollkommenheiten mitnehmen, die auch dem Bösesten nie ganz fehlen. Wenn ich vor dem Tiger gewarnt haben will, so darf ich seine schöne blendende Fleckenhaut nicht übergehen, damit man nicht den Tiger beim Tiger vermisse. Auch ist ein Mensch, der ganz Bosheit ist, schlechterdings kein Gegenstand der Kunst und äußert eine zurückstoßende Kraft, statt daß er die Aufmerksamkeit der Leser fesseln sollte. Man würde umblättern, wenn er redet. Eine edle Seele erträgt so wenig anhaltende moralische Dissonanzen, als das Ohr das Gekritzel eines Messers auf Glas.

..."


http://www.youtube.com/watch?v=u8xgTaqYs0A
http://www.youtube.com/watch?v=kbJcQYVtZMo


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>> Du verdammter Sadist:
Du versuchst deine Leser zum Denken zu zwingen.<< - E. E. Cummings zu Ezra Pound
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#2

RE: Schiller, Friedrich (1759 - 1805)

in Rumpelkammer 05.01.2020 11:47
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte

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An den Dichter

Laß die Sprache dir sein, was der Körper den Liebenden; er nur
Ists, der die Wesen trennt und der die Wesen vereint.

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