#1

Alp

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 12.11.2008 16:10
von bipontina (gelöscht)
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Vreni war in der Alp beim Käsmachen die Beste.
Das Melken, das Seihen, das Schöpfen, das Rühren, das Topfen, das Feuchten, das Formen :
das konnte es auf das Handwerk genau. Seine Hürden waren immer auf's Tadellose ausgerichtet.
Lang wurde ihm die Zeit nicht. Hatte nie Kurzweil außer Gang in den nahen Forst, nie weit von den Kühen.
Stolperte an einem Sonntagmorgen fast über den Verletzten. Der Raubvogel sah sie mit grimmen Augen an. Litt es dennoch, daß sie ihn in die Stube trug und den Flügel verband.
Beide wurden sie miteinander vetraut. Sie atzte den Vogel, er bot ihr den Schnabel.
Gesundete. Und blieb. Kehrte wieder nach seinen Flügen.

Peter kam. Ein Draufgänger. Vom Kriegsdienst befreit durch bürgermeisterliches Geschick.
Wußte um Vreni. Stieg ihr nach. Und so auch auf die Alp.
Schritt, kaum daß er geklopft hatte, in die Käserei. Machte ein schiefes Maul und süßes Gerede.
Hätte ihm sehr gepaßt: Vreni und die Käserei ..

Vreni blieb bei sich. Ließ sich zu nichts bereden, verweigerte das Nachtlager, den Trunk und das karge Mahl.
Der Peter wurde feurig. Glaubte, sich mit Macht nehmen zu können, was ihm verweigert wurde.
Griff sich das Mädel grob, wollte zwingen, bezwingen.

Der Vogel flog von seinem Fensterplatz auf, fuhr dem Peter mit seinen Klauen in Augen, Wangen, Nase und Kehle.
Der tödlich Verletzte lag.
Vreni stand starr ohne Tränen.

Den Raubvogel hat es nie wieder gesehn.

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#2

Alp

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 12.11.2008 19:23
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Guten Tag, bipontina!

Zu allererst freue ich mich, Deine Anwesenheit wieder feststellen zu können!

Die Geschichte könnte sich tatsächlich so zugetragen haben.
Knapp und verständlich ist die Handlung beschrieben, in der die Tierliebe und die Zuneigung oder Treue des Tieres zur Bezugsperson dargestellt sind. Solche Fälle gibt es tatsächlich. Daß Menschen sich oft ein Beispiel an Tieren nehmen könnten, sollte hinreichend bekannt sein.

Es ist nicht die feinste Erzählform, die Du bietest.

In der dritten Zeile:
Zitat:

das konnte es auf das Handwerk genau.

sollte ein 'sie' stehen. Vermutlich hast Du dabei an das Mädchen gedacht und daher versehentlich ein 'es' gewählt.

Auch hier sollte das Fürwort richtig eingesetzt werden:

Zitat:

Litt es dennoch



Mir fiel auf, bei einigen Sätzen ließt Du das Fürwort einfach weg, somit entstand ein verstümmelter Satz. War es Unsicherheit oder Flüchtigkeit - ich weiß es nicht. Oder warst Du mit Deinen Gedanken schon bei einem anderen Werk, das Du uns bald präsentieren wirst.

Freundlichen Gruß
Joame
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#3

Alp

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 13.11.2008 10:00
von Rabenmaedchen (gelöscht)
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Ich nehme an, dass das 'es' Absicht ist.
Im Saarland zum Beispiel spricht man über Frauen sächlich (Dann würde da auch "'s Vreni" stehen).

Ansonsten: ich fänd' es schön wenn dieser Text tatsächlich im Dialekt verfasst worden wäre. Dann könnt' es so eine Mischung als Ludwig Hirsch und Wolfgang Borchert werden.

Aber: zu viele Fehler.

"Vreni war in der Alp beim Käsmachen die Beste.
Das Melken, das Seihen, das Schöpfen, das Rühren, das Topfen, das Feuchten, das Formen[color=red][kein Leerzeichen] [/color]:
das konnte es auf das Handwerk genau. Seine Hürden waren immer auf's Tadellose ausgerichtet.
Lang wurde ihm die Zeit nicht. Hatte nie Kurzweil außer Gang in den nahen Forst, nie weit von den Kühen.
Stolperte an einem Sonntagmorgen fast über den Verletzten. Der Raubvogel sah sie mit grimmen Augen an. Litt es dennoch, daß sie ihn in die Stube trug und den Flügel verband.
Beide wurden sie miteinander vetraut. Sie atzte den Vogel, er bot ihr den Schnabel.
Gesundete. Und blieb. Kehrte wieder nach seinen Flügen.

Peter kam. Ein Draufgänger. Vom Kriegsdienst befreit durch bürgermeisterliches Geschick.
Wußte um Vreni. Stieg ihr nach. Und so auch auf die Alp.
Schritt, kaum daß er geklopft hatte, in die Käserei. Machte ein schiefes Maul und süßes Gerede.
Hätte ihm sehr gepaßt: Vreni und die Käserei ..

Vreni blieb bei sich. Ließ sich zu nichts bereden, verweigerte das Nachtlager, den Trunk und das karge Mahl.
Der Peter wurde feurig. Glaubte, sich mit Macht nehmen zu können, was ihm verweigert wurde.
Griff sich das Mädel grob, wollte zwingen, bezwingen.

Der Vogel flog von seinem Fensterplatz auf, fuhr dem Peter mit seinen Klauen in Augen, Wangen, Nase und Kehle.
Der tödlich Verletzte lag.
Vreni stand starr ohne Tränen.

Den Raubvogel hat es nie wieder gesehn. "
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#4

Alp

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 15.12.2008 15:56
von Schreiberling (gelöscht)
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Der Text hat was schön Schräges. Ein kurzer Heimatfilm. Die Sinnlichtkeit der Frau über ihre Käsemachkunst umschrieben. Alles in allem alpenländisch archaiisch.
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