#1

CRASH 08

in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 13.10.2008 22:39
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Inflationäre Milliardäre.

Hach, ist das schön. Endlich wieder Bürgerin oder Bürger und nicht mehr nur Mensch im Land. Das ist mir die vierhundert Milliarden wert. Morgen kaufe ich mir eine Cohiba und Adiletten, geh in die Bank und frage nach Schnittchen, Kaffee und der Vorstandstoilette. Und wenn der Ackermann kommt, haue ich ihm auf die Schulter und sage: „Na, Kollege.“




Ist doch ein Schnäppchen, oder?
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#2

CRASH 08

in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 14.10.2008 12:16
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Ja ist es leider. Denn ohne die staatliche Garantie wäre evtl. alles den Bach runtergegangen, wir brauchen die verschissenen Privatbanken leider. Natürlich könnte es sein, dass sie die Bürgschaft des Staates ausnutzen und sich ein paar Zsatzeinnahmen herbeideichseln - schließlich mussten sie für die Bürgschaft nichts leisten, dann können sie sie ja gleich ausnutzen.

Das ist dann ein lustiger Giro: Bank gibt überbewertete Zertifikate raus. Bank nimmt Geld ein. Geld irgendwie weg oder dorthin wo Geld keine Rolle spielt.....
Staat gibt Bank einfach so mal Geld und dafür Schuldscheine an Bürger aus. Geld landet wiederum dort wo Geld keine Rolle spielt....mit Zinsen.

Müssten jetzt nicht die Banken für das Geld, dass sie bekommen haben (Hypo Real Estate) einen Teil der Zinsen des Bundes tragen? Oder schenken wir die denen?


Ich halte es mit Heiner Geissler: Jetzt wäre der Zeitpunkt, den Kapitalismus abzuschaffen, oder wenigstens wieder an den angeschwollenen Eiern zu packen. (Das heisst dann soziale Marktwirtschaft )

Achja: Da in Deutschland die Löhne in den meisten Branchen eingefroren sind oder sogar gesunken und damit dank der Inflation die Realeinkommen in beiden Fällen kleiner wurden, sind wir wieder ein günstiger Produktionsstandort, billiger als Großbritannien, Schweiz, Schweden, Frankreich... Heureka!

Und jetzt, wo nach 3 Jahren kräftigem Wachstum die Arbeitnehmer mal nach ein paar Krümeln des reichhaltigen Unternehmensgewinn-Kuchens ihre Finger ausstrecken wollten, (der in Form von Dividenden längst in ohnehin schon überfetten Bäuchen gelandet ist), gehts dank Finanzkrise bergab, Leute werden entlassen und wir werden ein noch billigerer Produktionsstandort werden.



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#3

CRASH 08

in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 14.10.2008 12:32
von Arno Boldt | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
Wenn wir so billig werden, sollten wir zusehen, dass wir uns nicht gleich dem erst besten an den Hals werfen. Jede Nutte hat ihren Stolz.

http://arnoboldt.wordpress.com/
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#4

CRASH 08

in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 14.10.2008 12:38
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
naja, bei 3 Millionen Arbeitslosen sind wir immer noch nicht billig genug



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#5

CRASH 08

in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 14.10.2008 12:56
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Vor allem dürften die lieben Bankmanager gerne die Boni der letzten drei Jahre, die ja, wie nun offensichtlich zu unrecht gezahlt worden sind ebenfalls zur Stützung der Banken spenden.
Oder tun die das sogar?

_____________________________________
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#6

CRASH 08

in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 14.10.2008 12:58
von Arno Boldt | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
Wir sollten weiter Vorschläge sammeln und Peer einen Maßnahmenkatalog vorlegen. Mit besten Grüßen aus dem Tümpel!

http://arnoboldt.wordpress.com/
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#7

CRASH 08

in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 14.10.2008 13:52
von Pog Mo Thon (gelöscht)
avatar
Das Wunderbare an der Sache ist doch, dass "die Banken" sich gegenseitig nichts mehr leihen, weil sie sich misstrauen (die wissen warum). Nun leihen "die Banken" dem Staat Geld, damit der es "den Banken" geben und für die bürgen darf. Offenbar nicht gegen Zinsen, sondern gegen - festhalten! - Aktien! Ist das nicht dufte?

Hurra wir verblöden, für uns bezahlt der Staat!
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#8

CRASH 08

in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 14.10.2008 14:06
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
So ein Link, damit Ausländer wissen, wovon Ihr eigentlich redet, wäre im Anfangsposting manchmal recht hilfreich. Oder sind das innerdeutsche (schönes Wort, nicht?) Probleme? Dann sage ich nichts dazu und gehe wieder Geld zählen.

Die Frau in Rot

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#9

CRASH 08

in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 14.10.2008 14:46
von Arno Boldt | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
Finanzkrise. Bund schiebt ne halbe Billion den Banken in den Hals. Verkauft dafür Bundesanleihen. Und bekommt dafür (angeblich) mehr Entscheidungsbefugnisse bei den Banken: Aktien, Gehälterbestimmung von Managern. Inwiefern das Letzte überhaupt machbar ist, keine Ahnung..

http://arnoboldt.wordpress.com/
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#10

CRASH 08

in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 14.10.2008 18:18
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Naja, 400 Milliarden sind nur eine Bürgschaft, es fliesst (erstmal kein Geld), 100 Milliarden könnten fließen. Die 400 Milliarden sind also quasi eine utopische Garantie der Narrenfreiheit, von Bundeskanzlerin, Finanzminister und "Beratern" aus dem bankwesen beschlossen, die Banker halten indessen schön die Schnauze oder schicken ihre Adjutanten vor, die dann sagen: ja, den Banken muss geholfen werden, und nein, das Management muss privat bleiben.

Ist doch sowieso eine lustige Entwicklung: mal sehen, welche Sektoren in Zukunft wieder nach dem Staat schreien werden müssen, wenn sie von der Gier zerfressen sind (Energieversorgung, Bahn...)


Zitat:

So ein Link, damit Ausländer wissen, wovon Ihr eigentlich redet, wäre im Anfangsposting manchmal recht hilfreich. Oder sind das innerdeutsche (schönes Wort, nicht?) Probleme? Dann sage ich nichts dazu und gehe wieder Geld zählen.



Die Schweizer waren sowieso schlauer. Obwohl die UBS-Bank dank der Bankkrise 40 Milliarden Euro Verlust gemacht hat, gibt es sie noch, da der Staat sie sofort zu Beginn der Krise zwang frisches Eigenkapital aus nahem und fernen Osten aufzunehmen. Aber in der Schweiz macht der Banksektor auch 15% der Wertschöpfung aus, insofern war die Bankkrise für die Schweiz gefährlicher als für D.



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#11

CRASH 08

in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 14.10.2008 19:32
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte

Zitat:

Ist doch sowieso eine lustige Entwicklung: mal sehen, welche Sektoren in Zukunft wieder nach dem Staat schreien werden müssen, wenn sie von der Gier zerfressen sind (Energieversorgung, Bahn...)



Das ist nur allzu wahr, Willi. Recht hast Du auch, dass es alternativlos war, einzugreifen. Allerdings würde ich Narr bemängeln: Schlecht gepokert haben sie, die Angie und der Peer. Zu früh den Stoff vom Dealer wieder teuer abgekauft. Aber 1931 ist ein Schreckgespenst, dass ich nicht brauche. Aber widerlich ist schon wie sich die konservativen Eliten, denn Banker gehören in diese Kategorie, sich so heimlich in die Nacht verpissen, wie die Deutschkonservativen anno 1918 und den Sattlermeister vorschicken. Bahh, was widerlich.

Ich wünschte mir, dass der Konservativismus durch diese Krise, als das entlarvt wird was er ist: egoistisch, arrogant und selbstverliebt. So wie ich und Florida Rolf auch

Leider wird der Herr Bankenvorstand oder der Herr Filialverweser ansässiger Guthaben auch in hundert Jahren noch in diesen Breitengeraden hoch angesehen sein und als seriöser Kaufmann, Experte und nicht als Gierschlund und Zuhälter gelten. Obwohl schon Hjalmar Schacht den Beweis erbrachte, dass es einem Bankier egal ist, welche Wechsel unterschrieben werden müssen, um den Teufel die Welt verbrennen zu lassen.
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#12

CRASH 08

in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 14.10.2008 20:21
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte

Zitat:

dass es einem Bankier egal ist, welche Wechsel unterschrieben werden müssen, um den Teufel die Welt verbrennen zu lassen.




Ja. Die Aktienkurse stiegen heute wieder und in ein paar Tagen werden die da oben alle sagen, dass alles wieder in Butter ist. Was dann genau mit dem Geld passiert, wo es hinfliesst, was wir dafür bekommen, und ob tatsächlich schärfere Rahmengesetze verabschiedet werden wird dann in den nachrichten nur noch Randthema sein, da die Sender bereits jetzt an ermüdendem Interesse an der Krise zu knabbern haben, und der jetzige Medien-Overkill zu einer Nicht-medien-Relevanz der einen oder anderen Entscheidung führen wird. Is doch alles zum Kotzen



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#13

CRASH 08

in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 23.10.2008 23:15
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte



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