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#1
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Résumé
in Ausgezeichnete Lyrik 04.05.2008 10:10von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Résumé
Wir waren zügellos und einsam,
zwei Suchende im Dunst der Nacht.
Wir gingen weit, doch nicht gemeinsam,
sind stets alleine aufgewacht.
Ich sah dich oft am Fenster stehen,
im Gegenlicht, den Blick verschenkt.
Wie schnell die Schatten schlafen gehen,
wenn sich die Sonne westwärts senkt.
Ich zog mich an und du nach München,
mit Petra aus dem Sportverein.
Ich werd die Wände übertünchen,
ein Rot wird wohl das Beste sein.
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#2
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Résumé
in Ausgezeichnete Lyrik 12.05.2008 18:51von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Simone
Jetzt musste ich herzhaft lachen. Die letzte Strophe ist genau mein Geschmack! Ich dachte mir noch zu Anfang: Ach Gott, das wird sicher ganz tränendrüsig ... so nach dem Motto: Wir waren jung und brauchten das Geld ... ne Quatsch! ... wir waren jung und ich kriegte danach ein Kind oder mindestens die Krätze. (Entschuldige, mir ist heute so albern zu Mute). Auf alle Fälle dachte ich nicht, dass Dir noch so ein schöner, trockener Schluss gelingt.
Ein bisschen mäkeln muss ich aber doch. Wenn Du von ‚wir’ schreibst, kannst Du schwer von ‚vielleicht’ ausgehen. Schliesslich weiss das lyr. Ich, ob es einsam ist oder nicht.
Der verschenkte Blick .... ehm ... was meinst Du denn damit? Dieses Bild erschliesst sich mir nicht, würdest Du es mir bitte erklären? Ich weiss, Du hasst mich jetzt für diese Frage, aber da musste durch!
Gruss
Margot
Jetzt musste ich herzhaft lachen. Die letzte Strophe ist genau mein Geschmack! Ich dachte mir noch zu Anfang: Ach Gott, das wird sicher ganz tränendrüsig ... so nach dem Motto: Wir waren jung und brauchten das Geld ... ne Quatsch! ... wir waren jung und ich kriegte danach ein Kind oder mindestens die Krätze. (Entschuldige, mir ist heute so albern zu Mute). Auf alle Fälle dachte ich nicht, dass Dir noch so ein schöner, trockener Schluss gelingt.
Ein bisschen mäkeln muss ich aber doch. Wenn Du von ‚wir’ schreibst, kannst Du schwer von ‚vielleicht’ ausgehen. Schliesslich weiss das lyr. Ich, ob es einsam ist oder nicht.
Der verschenkte Blick .... ehm ... was meinst Du denn damit? Dieses Bild erschliesst sich mir nicht, würdest Du es mir bitte erklären? Ich weiss, Du hasst mich jetzt für diese Frage, aber da musste durch!
Gruss
Margot
#4
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Résumé
in Ausgezeichnete Lyrik 12.05.2008 21:45von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Hi Margot
Ja, weißt du das LI ist schon ziemlich alt, als es dieses Résumé zieht. Und wir beide wissen ja, wie das Gedächtnis nachlässt, wenn man erstmal die vierzig überschritten hat (zumindest einer von uns ) und es kann sich wahrscheinlich nicht mehr genau daran erinnern ob es damals einsam war … aber du hast natürlich recht *g ich werde mal sehen, ob mir was passendes einfällt.
Und der Blick ist verschenkt … weil … der Typ halt … und wegen dem Licht … und das LI … und überhaupt … es war Montag … und das Fenster zeigte nach Süden … und ja, ich hasse dich …
… aber mal im Ernst, warum kann der Blick nicht verschenkt sein? Der Typ wollte nur Sex und den hat er bekommen, aber seinen Blick bzw seine Zuneigung hat er nicht dem LI geschenkt, sonder jmd anderem oder auch nur in die Ferne gerichtet. Auf jeden Fall nicht auf das LyrIch. O.k. das mag etwas weit hergeholt sein (bestreite ich ja nicht) aber ich find das eigentlich gar nicht so unpassend.
Besten Dank und Gruß
Simone
Hi Fabian
Danke und Gruß
Simone
#5
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Résumé
in Ausgezeichnete Lyrik 13.05.2008 15:56von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
@ Margot nochmal
vielen Dank auch, jetzt weiß ich selber nicht mehr, ob mir das verschenkt noch einleuchtet.
ich hab noch eine andere Version im Angebot. wäre das besser?
Ich sah ihn oft am Fenster stehen,
die Stirn ans kühle Glas gelehnt.
Wie schnell die Schatten schlafen gehen,
wenn sich die Sonne westwärts sehnt.
Gruß
Simone
vielen Dank auch, jetzt weiß ich selber nicht mehr, ob mir das verschenkt noch einleuchtet.
ich hab noch eine andere Version im Angebot. wäre das besser?
Ich sah ihn oft am Fenster stehen,
die Stirn ans kühle Glas gelehnt.
Wie schnell die Schatten schlafen gehen,
wenn sich die Sonne westwärts sehnt.
Gruß
Simone
#6
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Résumé
in Ausgezeichnete Lyrik 15.05.2008 17:56von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Ne, lass mal den verschenkten Blick. Deine "Erklärung" leuchtet mir (jetzt) ein ... *räusper* ...
Was mir noch grad auffällt, wäre es nicht etwas direkter, wenn Du aus 'ihm' ein 'du' machen würdest?
Wir waren zügellos und einsam,
wie Suchende im Dunst der Nacht.
Wir gingen weit, doch nicht gemeinsam,
sind stets alleine aufgewacht.
Ich sah dich oft am Fenster stehen,
im Gegenlicht, den Blick verschenkt.
Wie schnell die Schatten schlafen gehen,
wenn sich die Sonne westwärts senkt.
Ich zog mich an und du nach München,
mit Petra aus dem Sportverein.
Ich werd die Wände übertünchen,
ein Rot wird wohl das Beste sein.
Fände ich noch einen Tick besser.
Gruss
die Pilzsammlerin
Was mir noch grad auffällt, wäre es nicht etwas direkter, wenn Du aus 'ihm' ein 'du' machen würdest?
Wir waren zügellos und einsam,
wie Suchende im Dunst der Nacht.
Wir gingen weit, doch nicht gemeinsam,
sind stets alleine aufgewacht.
Ich sah dich oft am Fenster stehen,
im Gegenlicht, den Blick verschenkt.
Wie schnell die Schatten schlafen gehen,
wenn sich die Sonne westwärts senkt.
Ich zog mich an und du nach München,
mit Petra aus dem Sportverein.
Ich werd die Wände übertünchen,
ein Rot wird wohl das Beste sein.
Fände ich noch einen Tick besser.
Gruss
die Pilzsammlerin
#7
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Résumé
in Ausgezeichnete Lyrik 15.05.2008 20:47von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
na, dann laß ich mal die erste Version, ist ja auch eigentlich ganz klar, ne ...
ich hatte das erst im "du" habs aber denn ins "er" geändert, weil es sonst hier nicht paßt
Ich zog mich an und du nach München
das müßte korrekt ja heißen du zogst nach München also geht das doch nicht.
Danke und Gruß zurück
Simone
schön, dass du auch Sammlerin bist, ich war heute auch schon sammeln ... allerdings Beeren ... morgen such ich vielleicht Kräuter. mal sehen wie's Wetter wird ...
ich hatte das erst im "du" habs aber denn ins "er" geändert, weil es sonst hier nicht paßt
Ich zog mich an und du nach München
das müßte korrekt ja heißen du zogst nach München also geht das doch nicht.
Danke und Gruß zurück
Simone
schön, dass du auch Sammlerin bist, ich war heute auch schon sammeln ... allerdings Beeren ... morgen such ich vielleicht Kräuter. mal sehen wie's Wetter wird ...
#8
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Résumé
in Ausgezeichnete Lyrik 16.05.2008 11:03von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Ach, ist das so? Keine Ahnung ... ich dachte immer, wenn in einem Satz zwei Subjekte stehen, richtet sich das Verb nach demjenigen, das ihm am nächsten steht.
Und pass auf die Zecken auf, wenn Du durch die Büsche gehst.
Und pass auf die Zecken auf, wenn Du durch die Büsche gehst.
#9
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Résumé
in Ausgezeichnete Lyrik 16.05.2008 12:35von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
#10
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Résumé
in Ausgezeichnete Lyrik 16.05.2008 21:48von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
@Margot
du hast recht, schon wieder ... mußt du eigentlich immer recht haben? ... ich hab nochmal gegoogelt, und das Verb richtet sich nach dem, ihm am nächsten stehenden Subjekt ... vielleicht sollte ich demnächst mal vorher googeln *g ... also hab ich es jetzt wieder ins du geändert ...
ja, die Zecken sind böse, böse kleine Viecher *g
Danke und Gruß
Simone
@Knud
warum sollte ich dich hassen? du hast mir ja keine Frage gestellt *g
Danke für deinen Vorschlag, aber das wäre mir ein bißchen zu wehleidig. Ich laß das jetzt mal so, mit dem verschenkt.
Danke und Gruß
Simone
du hast recht, schon wieder ... mußt du eigentlich immer recht haben? ... ich hab nochmal gegoogelt, und das Verb richtet sich nach dem, ihm am nächsten stehenden Subjekt ... vielleicht sollte ich demnächst mal vorher googeln *g ... also hab ich es jetzt wieder ins du geändert ...
ja, die Zecken sind böse, böse kleine Viecher *g
Danke und Gruß
Simone
@Knud
warum sollte ich dich hassen? du hast mir ja keine Frage gestellt *g
Danke für deinen Vorschlag, aber das wäre mir ein bißchen zu wehleidig. Ich laß das jetzt mal so, mit dem verschenkt.
Danke und Gruß
Simone
#11
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Résumé
in Ausgezeichnete Lyrik 16.05.2008 22:25von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hi Simone,
also, am Anfang stoße ich schon an.
Es leuchtet mir noch ein, dass Suchende im Dunste der Nacht einsam sind, aber zügellos? Da würde mir anstelle von "Suchende" einiges anderes einfallen. "Strolche" oder "Dirnen". Aber Suchende?
Jedoch bissen sich meine Vorschläge vielleicht etwas mit der Richtung und dem Inhalt des Rests.
Die beiden Verse danach, sehr plastisch und erzählerisch.
Gefällt mir.
Also, hier stört mich das "westwärts". Wo senkt se sich denn sonst? Ich weiß, ich bin gerade päpstlicher als der Papst, und ich merke gerade, dass diese Würdigung Deines Gedichtes eher in eine Mäkelrunde meinerseits abdriftet. Dafür Entschuldigung.
Hier nach München bitte kein Komma.
Da fragte ich mich eigentlich erst nach Margots Reaktion, ist hier Blut geflossen? Hat das Ich den Kerl abgemurkst? Hab ich da was nicht mitgekriegt.
So und jetzt wäre der Punkt, wo ich nochmal ganz genau durch das Gedicht gehen müsste, um zu verstehen, was da eigentlich genau passiert.
Ich hoffe, ich schaffe das bei Gelegenheit. Hier aber erst mal nur meine Meckerrunde.
Grüße,
GW
also, am Anfang stoße ich schon an.
Zitat: |
Simone schrieb am 04.05.2008 10:10 Uhr: Wir waren zügellos und einsam, wie Suchende im Dunst der Nacht. |
Es leuchtet mir noch ein, dass Suchende im Dunste der Nacht einsam sind, aber zügellos? Da würde mir anstelle von "Suchende" einiges anderes einfallen. "Strolche" oder "Dirnen". Aber Suchende?
Jedoch bissen sich meine Vorschläge vielleicht etwas mit der Richtung und dem Inhalt des Rests.
Die beiden Verse danach, sehr plastisch und erzählerisch.
Zitat: |
Simone schrieb am 04.05.2008 10:10 Uhr: Wir gingen weit, doch nicht gemeinsam, sind stets alleine aufgewacht. |
Gefällt mir.
Zitat: |
Simone schrieb am 04.05.2008 10:10 Uhr: Ich sah dich oft am Fenster stehen, im Gegenlicht, den Blick verschenkt. Wie schnell die Schatten schlafen gehen, wenn sich die Sonne westwärts senkt. |
Also, hier stört mich das "westwärts". Wo senkt se sich denn sonst? Ich weiß, ich bin gerade päpstlicher als der Papst, und ich merke gerade, dass diese Würdigung Deines Gedichtes eher in eine Mäkelrunde meinerseits abdriftet. Dafür Entschuldigung.
Zitat: |
Simone schrieb am 04.05.2008 10:10 Uhr: Ich zog mich an und du nach München, mit Petra aus dem Sportverein. |
Hier nach München bitte kein Komma.
Zitat: |
Simone schrieb am 04.05.2008 10:10 Uhr: Ich werd die Wände übertünchen, ein Rot wird wohl das Beste sein. |
Da fragte ich mich eigentlich erst nach Margots Reaktion, ist hier Blut geflossen? Hat das Ich den Kerl abgemurkst? Hab ich da was nicht mitgekriegt.
So und jetzt wäre der Punkt, wo ich nochmal ganz genau durch das Gedicht gehen müsste, um zu verstehen, was da eigentlich genau passiert.
Ich hoffe, ich schaffe das bei Gelegenheit. Hier aber erst mal nur meine Meckerrunde.
Grüße,
GW
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hallo simone; hallo geratewohl;
ja, das gedicht gefällt und ist gelungen, weil es sich über die schon tausendfach repetierte, sprachlich hochgezuckerte darstellung von befindlichkeiten hebt.
banales sprachlich mit lampionen zu behängen ist nicht immer kunst, sondern oft gekünstelt. gerade deshalb ist "Wie schnell die Schatten schlafen gehen, wenn sich die Sonne westwärts senkt." sogar sehr gelungen, denn es führt die stimmung perfekt ins nachfolgende. suchende: ja, menschen, in körperlicher zweisamkeit zügellos verbunden, können suchende sein und sind es im besten falle auch. körperliche ortskenntnis des leibespartners ist weniger eine sache der leidenschaft, als eine der routine. also gelungen, da es die anfängliche liebesfrische zeigt.
auch das "rote ende" hat für mich etwas einfaches im allerbesten sinne: ich sehe hier wuttherapie, jeder pinselstrich ein messerstich, also mord nur ganz symbolisch.
empfehlung: brecht, "ein bitteres liebeslied".
liebe grüsse
werner
ja, das gedicht gefällt und ist gelungen, weil es sich über die schon tausendfach repetierte, sprachlich hochgezuckerte darstellung von befindlichkeiten hebt.
banales sprachlich mit lampionen zu behängen ist nicht immer kunst, sondern oft gekünstelt. gerade deshalb ist "Wie schnell die Schatten schlafen gehen, wenn sich die Sonne westwärts senkt." sogar sehr gelungen, denn es führt die stimmung perfekt ins nachfolgende. suchende: ja, menschen, in körperlicher zweisamkeit zügellos verbunden, können suchende sein und sind es im besten falle auch. körperliche ortskenntnis des leibespartners ist weniger eine sache der leidenschaft, als eine der routine. also gelungen, da es die anfängliche liebesfrische zeigt.
auch das "rote ende" hat für mich etwas einfaches im allerbesten sinne: ich sehe hier wuttherapie, jeder pinselstrich ein messerstich, also mord nur ganz symbolisch.
empfehlung: brecht, "ein bitteres liebeslied".
liebe grüsse
werner
#13
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Résumé
in Ausgezeichnete Lyrik 17.05.2008 13:35von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Zitat: |
werner h. schwaiger schrieb am 17.05.2008 11:55 Uhr: ...ja, menschen, in körperlicher zweisamkeit zügellos verbunden, können suchende sein und sind es im besten falle auch. |
Hi Werner,
wenn Du Dich mit diesem Satz auf meinen Kommentar beziehst, dann hast Du mich falsch verstanden. Ich habe nicht gesagt, dass zügellose, einsame Menschen nicht auch Suchende sein können, sondern dass die Formulierung mit dem Vergleich darauf hindeutet, dass es quasi typisch sei für Suchende im Dunste der Nacht, dass sie sowohl einsam als auch zügellos seien. Es ist halt ein Unterschied, ob ich sage, Du bist einsam und zügellos wie ein Suchender, oder, Du bist ein einsamer und zügelloser Suchender. Ich beziehe mich auf die erstere Formulierung, weil die so im Gedicht steht. Auf die zweite, die implizit im Gedicht steht, bezieht sich Deine Aussage. Daher treffen wir uns da leider nicht so recht.
Das sich die Sonne westwärts senkt ist in meinen Augen einfach eine Tautologie. Weniger strapaziert wäre der Sonnenlauf, wenn es hieße, "wenn sich der Tag im Westen senkt". Das wäre meiner Meinung nach ein Grad an Abstraktion, dem der Westen keine überflüssige, sondern eine notwendig erläuternde Information beissteuerte.
Deine Interpretation der letzten zwei Verse finde ich übrigens sehr hilfreich und treffend. Das hilft mir zum Verständnis auf jeden Fall weiter.
@Simone:
Wo ich schon bei so vermessenen Änderungsvorschlägen bin - Da ich übrigens auch nicht ganz glücklich mit der Elision im vorletzten Vers bin, schlage ich folgende Alternative vor:
Ich werde meine Wände tünchen,
ein Rot wird wohl das Beste sein.
Grüße,
GerateWohl
_____________________________________
@GW: da verstehst du die Frauen nicht. Eine Wandfarbe kann bei diesen lieblichen Geschöpfen mehr bedeuten, als einfach nur die Farbe einer Wand. Deshalb wird sie übertüncht, damit eine Veränderung stattfinden kann bzw. die Erinnerung nicht mehr in Form der alten, gemeinsam erlebten oder ausgesuchten Wandfarbe existent ist. Das Rot muss man wohl dann auch nicht erklären. Diese Farbe steht ja so ziuemlich für alles, was man da rein packen will. Hier ist wohl erstmal die traurige Variante gefragt, aber später kann man das wunderbar dann in etwas Positives umwandeln. Aber ich schweife ab.
Ja, so sind sie, die Madeln.
Den Schluss bitte nicht ändern. die Elision ist besser als GW's Vorschlag, weil das "über" wichtig ist, als Symbol der Verdrängung, des Wegschiebens und Loswerdens.
Gruß, Fabian
Ja, so sind sie, die Madeln.
Den Schluss bitte nicht ändern. die Elision ist besser als GW's Vorschlag, weil das "über" wichtig ist, als Symbol der Verdrängung, des Wegschiebens und Loswerdens.
Gruß, Fabian
#15
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Résumé
in Ausgezeichnete Lyrik 17.05.2008 21:32von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Wow, na hier ist ja was los.
Hallo GW
Das Gedicht bezieht sich ja auf die spezielle Situation von den beiden und da kann ich keinen Widerspruch sehen zwischen Suchenden und zügellos. Ich meinte eigentlich nur, dass die beiden auf der Suche nach etwas waren. Liebe, Geborgenheit usw und das versuchten sie bei einander zu finden bzw die Leere mir Sex zu füllen.
Sicher senkt sich die Sonne immer im Westen, aber der ganze Text ist ja nun nicht gerade kryptisch angelegt und man könnte das auch leicht umändern, aber mich persönlich stört es jetzt nicht weiter. Außerdem fand ich die Richtungsangabe ganz passend, als Übergang zu dem Weggehen.
Ich bin ja wahrhaftig kein Kommaexperte, aber bist du sicher? Ich finde ohne liest sichs komisch.
Ein Freund von Elisionen bin ich auch nicht, aber hier war mir das übertünchen wichtig. (siehe Fabians Komm)
Hallo Werner
Freut mich, dass der Text bei dir insgesamt so positiv ankommt. Deine Interpretation mit dem Suchen gefällt mir fast noch besser als meine Intention. Auch wie du das „Rote Ende“ liest, gefällt mir ausgesprochen gut *g.
Auch sehr treffend: Brecht, Liebeslied aus einer schlechten Zeit
Hallo Fabian
Besser hätte ich es auch nicht sagen können *g
Besten Dank an alle und Gruß
Simone
Hallo GW
Das Gedicht bezieht sich ja auf die spezielle Situation von den beiden und da kann ich keinen Widerspruch sehen zwischen Suchenden und zügellos. Ich meinte eigentlich nur, dass die beiden auf der Suche nach etwas waren. Liebe, Geborgenheit usw und das versuchten sie bei einander zu finden bzw die Leere mir Sex zu füllen.
Sicher senkt sich die Sonne immer im Westen, aber der ganze Text ist ja nun nicht gerade kryptisch angelegt und man könnte das auch leicht umändern, aber mich persönlich stört es jetzt nicht weiter. Außerdem fand ich die Richtungsangabe ganz passend, als Übergang zu dem Weggehen.
Ich bin ja wahrhaftig kein Kommaexperte, aber bist du sicher? Ich finde ohne liest sichs komisch.
Ein Freund von Elisionen bin ich auch nicht, aber hier war mir das übertünchen wichtig. (siehe Fabians Komm)
Hallo Werner
Freut mich, dass der Text bei dir insgesamt so positiv ankommt. Deine Interpretation mit dem Suchen gefällt mir fast noch besser als meine Intention. Auch wie du das „Rote Ende“ liest, gefällt mir ausgesprochen gut *g.
Auch sehr treffend: Brecht, Liebeslied aus einer schlechten Zeit
Hallo Fabian
Besser hätte ich es auch nicht sagen können *g
Besten Dank an alle und Gruß
Simone
#16
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Résumé
in Ausgezeichnete Lyrik 18.05.2008 08:50von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hi Simone,
ich scheine mich irgendwie schlecht auszudrücken.
Ich sehe zwischen Suchenden und zügellos auch keinen Widerspruch. Aber Du hättest auch schreiben können "Wir sind grün im Gesicht wie Suchende im Dunste der Nacht". Ist auch kein Widerspruch. Warum sollten die nicht auch grün im Gesicht sein können? Aber ist es dann immernoch ein sinnvoller Vergleich?
Der Vergleich "Wir sind drei Meter groß wie Suchende im Dunste der Nacht" ist nur dann ein sinnvoller Vegleich, wenn Suchende im Dunste der Nacht typischerweise Giraffen sind.
Wenn Du das "wie" durch ein "und" ersetztest, wären wir wieder grün. Kein Widerspruch, kein hinkender Vergleich und alle Informationen sind drinnen.
Bzgl. der übrigen Kritikpunkte hast Du natürlich recht. Das ist alles eher stilistische Geschmackssache und daher so oder so handhabbar. Und das mit dem Übertünchen leuchtet mir ein.
Grüße,
GW
ich scheine mich irgendwie schlecht auszudrücken.
Ich sehe zwischen Suchenden und zügellos auch keinen Widerspruch. Aber Du hättest auch schreiben können "Wir sind grün im Gesicht wie Suchende im Dunste der Nacht". Ist auch kein Widerspruch. Warum sollten die nicht auch grün im Gesicht sein können? Aber ist es dann immernoch ein sinnvoller Vergleich?
Der Vergleich "Wir sind drei Meter groß wie Suchende im Dunste der Nacht" ist nur dann ein sinnvoller Vegleich, wenn Suchende im Dunste der Nacht typischerweise Giraffen sind.
Wenn Du das "wie" durch ein "und" ersetztest, wären wir wieder grün. Kein Widerspruch, kein hinkender Vergleich und alle Informationen sind drinnen.
Bzgl. der übrigen Kritikpunkte hast Du natürlich recht. Das ist alles eher stilistische Geschmackssache und daher so oder so handhabbar. Und das mit dem Übertünchen leuchtet mir ein.
Grüße,
GW
_____________________________________
#17
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Résumé
in Ausgezeichnete Lyrik 18.05.2008 15:19von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Hi GW
das mit den Giraffen, hab ich jetzt verstanden *g.
irgendwie sträube ich mich dagegen aus dem wie ein und zu machen, weil mir die zwei und, einfach nicht gefallen.
vielleicht bin ich da auch zu festgefahren, aber ich meine immer noch, das geht so. ich würde das eher als Aufzählung lesen. man könnte aus dem Satz ja auch zwei machen:
Wir waren zügellos und einsam.
Wir waren wie Suchende im Dunst der Nacht.
dh. die sind eben zügellos, einsam und wie Suchende ... und ehrlich gesagt sehe ich da, außer in der Formulierung, nicht wirklich den Unterschied.
man kann ja auch sagen
wir waren ängstlich, wie Kinder auf der Achterbahn
deswegen sind ja nun nicht zwangsläufig alle Kinder auf der Achterbahn ängstlich, oder?
Danke nochmal und Gruß
Simone
das mit den Giraffen, hab ich jetzt verstanden *g.
irgendwie sträube ich mich dagegen aus dem wie ein und zu machen, weil mir die zwei und, einfach nicht gefallen.
vielleicht bin ich da auch zu festgefahren, aber ich meine immer noch, das geht so. ich würde das eher als Aufzählung lesen. man könnte aus dem Satz ja auch zwei machen:
Wir waren zügellos und einsam.
Wir waren wie Suchende im Dunst der Nacht.
dh. die sind eben zügellos, einsam und wie Suchende ... und ehrlich gesagt sehe ich da, außer in der Formulierung, nicht wirklich den Unterschied.
man kann ja auch sagen
wir waren ängstlich, wie Kinder auf der Achterbahn
deswegen sind ja nun nicht zwangsläufig alle Kinder auf der Achterbahn ängstlich, oder?
Danke nochmal und Gruß
Simone
#18
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Résumé
in Ausgezeichnete Lyrik 18.05.2008 17:42von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Zitat: |
Simone schrieb am 18.05.2008 15:19 Uhr: man kann ja auch sagen wir waren ängstlich, wie Kinder auf der Achterbahn deswegen sind ja nun nicht zwangsläufig alle Kinder auf der Achterbahn ängstlich, oder? |
Ja, korrekt. Aber es ging mir eher um etwas der Art wie "Wir waren ängstlich und feierlich gekleidet wie Kinder auf der Achterbahn."
Aber, ach, ey, ist wahrscheinlich auch nicht der Rede wert. Anscheinend passt es ja für alle anderen. Ich würde einfach, wenn ich jemanden zügellos nennen würde, und jemand würde mich fragen, wie zügellos ich denn meine, nicht unbedingt zur Beschreibung anfügen: "Na, so zügellos wie Suchende im Dunste der Nacht halt", auch wenn ich mit dem Vergleich nicht unbedingt ausdrücken wollte, dass alle Suchende in der Nacht zügellos seien.
Aber andere sehen das anscheinend anders.
Viele Grüße,
GW
_____________________________________
#19
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Résumé
in Ausgezeichnete Lyrik 18.05.2008 21:32von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Zitat: |
Ich würde einfach, wenn ich jemanden zügellos nennen würde, und jemand würde mich fragen, wie zügellos ich denn meine, nicht unbedingt zur Beschreibung anfügen: "Na, so zügellos wie Suchende im Dunste der Nacht halt" |
Lach … das würde ich auch nicht. Aber das ist ja auch kein Gespräch beim Bierchen, sondern ein Gedicht.
Ich denke wir kommen hier auf keinen gemeinsamen Nenner. Entweder ich kapiere einfach nicht, was du meinst (was durchaus im Bereich des Möglichen liegt *g) oder wir stellen uns unter den Suchenden einfach was völlig unterschiedliches vor.
Ich fand es auf jeden Fall schön von dir, dass du dir Gedanken darüber gemacht hast. Im Ernst, es hätte dir ja auch Wurscht sein können.
Gruß zurück
Simone
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