
Anschein
Wenn Keimlinge lichtleckend sich aus dem Staub
des irdenen Schoßes zur Sonne, so wie
zur Göttin erheben, das ist Poesie.
Dann gleicht die versuchte Beschreibung dem Raub
der Sprache am Wunder der Schöpfung. O Herr,
verflucht ist der Wurm, der die Früchte begehrt,
das Staunen verlernt, sich vor Hunger verzehrt.
Er wähnt sich dir ähnlich und bleibt doch Gescherr.
So ist er von Ehrfurcht geblendet betäubt,
ergeben und willenlos trunken in Trance.
Der göttliche Funke eröffnet die Chance,
dass Wahrheit erklingt und sein Sinnen zerstäubt.
Wenn Keimlinge lichtleckend sich aus dem Staub
des irdenen Schoßes zur Sonne, so wie
zur Göttin erheben, das ist Poesie.
Dann gleicht die versuchte Beschreibung dem Raub
der Sprache am Wunder der Schöpfung. O Herr,
verflucht ist der Wurm, der die Früchte begehrt,
das Staunen verlernt, sich vor Hunger verzehrt.
Er wähnt sich dir ähnlich und bleibt doch Gescherr.
So ist er von Ehrfurcht geblendet betäubt,
ergeben und willenlos trunken in Trance.
Der göttliche Funke eröffnet die Chance,
dass Wahrheit erklingt und sein Sinnen zerstäubt.

Blendung
Im Nackten passieren offen-
bare Künste einzig
in Funken, ein Flattern, über
Schauer, Zittern, gleichwie
das der Lider
um funkelnde Blicke.
Ein Beben der Lippen
schreckhaftes Lächeln
aus unstillem Zuhaus.
Die Kunst - kurze Ahnung
Risiko – bereit, durch Rosen-
Fluten zu schwimmen
obschon wissend, sie fördern
Be/zieh/stimmung, bloß
taugen zum Baden nicht
übrig bleiben leise Schreie.
--- Opulenz lässt grüßen ---
KB
Im Nackten passieren offen-
bare Künste einzig
in Funken, ein Flattern, über
Schauer, Zittern, gleichwie
das der Lider
um funkelnde Blicke.
Ein Beben der Lippen
schreckhaftes Lächeln
aus unstillem Zuhaus.
Die Kunst - kurze Ahnung
Risiko – bereit, durch Rosen-
Fluten zu schwimmen
obschon wissend, sie fördern
Be/zieh/stimmung, bloß
taugen zum Baden nicht
übrig bleiben leise Schreie.
--- Opulenz lässt grüßen ---
KB

hallo, Nizza!
Gefällt mir sehr gut! Zwei klitzekleine Einwände: Strophe 2, Zeile 4: das "dir" würde ich groß schreiben, da ja der Herr(gott) gemeint ist und nicht jemand x-beliebiges. Und das Gescherr ist zweideutig: Wie der Herr , so's Gescherr z.B. bezieht sich auf Zaumzeug etc.; Gescherr kann aber auch Küchengeschirr bedeuten.Ist hier beides wahlweise gemeint?
Ansonsten: schön gesagt.
Änderungsvorschlag (Titel): "Kunstraub" - das ist so herrlich vieldeutig!
LG bipontina
Gefällt mir sehr gut! Zwei klitzekleine Einwände: Strophe 2, Zeile 4: das "dir" würde ich groß schreiben, da ja der Herr(gott) gemeint ist und nicht jemand x-beliebiges. Und das Gescherr ist zweideutig: Wie der Herr , so's Gescherr z.B. bezieht sich auf Zaumzeug etc.; Gescherr kann aber auch Küchengeschirr bedeuten.Ist hier beides wahlweise gemeint?
Ansonsten: schön gesagt.
Änderungsvorschlag (Titel): "Kunstraub" - das ist so herrlich vieldeutig!
LG bipontina
Hallo nizza
Du hast die Strophen umgestellt, nicht wahr? Als ich es zum ersten Mal gelesen habe, war die letzte am Anfang. Grund?
Anyway ...
Da es im Diversen steht, nehme ich nicht an, dass die angesprochene Göttin eine Frau ist (oder meinste mich?
), sondern die Muse, bzw. die Natur.
Das lyr. Ich beklagt also, dass es unmöglich ist, etwas Vollkommenes mit der Unvollkommenheit seiner persönlichen Worte zu beschreiben. Ja, das stimmt ... darauf bin ich auch schon gekommen. Man sollte den ganzen Krampf einfach lassen und nur geniessen, nicht beschreiben!
Das Gescherr las ich so, dass sich der Dichter unzulänglich fühlt. Ein Nichts verglichen mit der natürlichen Poesie, die in den Dingen inne wohnt.
In der 1. Strophe würde ich nach Sonne ein Komma setzen, sonst ist das etwas verwirrlich. Und die letzte Strophe ist mir etwas zu überladen..... willenlos trunken in Trance / göttlicher Funke / Sinnen zerstäuben ... poaeh! Es schillert ganz schön!
Ansonsten ein Gedicht, dessen Aussage ich mich in zweifelnden Stunden vorbehaltlos anschliesse, um dann, wenn die Tage lichter sind, doch wieder zu versuchen, etwas von dem Zauber vermitteln zu können. Ein Thema, das Du schon öfters verdichtet hast ... es scheint Dich zu beschäftigen.
Gruss
Margot
Du hast die Strophen umgestellt, nicht wahr? Als ich es zum ersten Mal gelesen habe, war die letzte am Anfang. Grund?
Anyway ...
Da es im Diversen steht, nehme ich nicht an, dass die angesprochene Göttin eine Frau ist (oder meinste mich?

Das lyr. Ich beklagt also, dass es unmöglich ist, etwas Vollkommenes mit der Unvollkommenheit seiner persönlichen Worte zu beschreiben. Ja, das stimmt ... darauf bin ich auch schon gekommen. Man sollte den ganzen Krampf einfach lassen und nur geniessen, nicht beschreiben!
Das Gescherr las ich so, dass sich der Dichter unzulänglich fühlt. Ein Nichts verglichen mit der natürlichen Poesie, die in den Dingen inne wohnt.
In der 1. Strophe würde ich nach Sonne ein Komma setzen, sonst ist das etwas verwirrlich. Und die letzte Strophe ist mir etwas zu überladen..... willenlos trunken in Trance / göttlicher Funke / Sinnen zerstäuben ... poaeh! Es schillert ganz schön!

Ansonsten ein Gedicht, dessen Aussage ich mich in zweifelnden Stunden vorbehaltlos anschliesse, um dann, wenn die Tage lichter sind, doch wieder zu versuchen, etwas von dem Zauber vermitteln zu können. Ein Thema, das Du schon öfters verdichtet hast ... es scheint Dich zu beschäftigen.

Gruss
Margot

Hallo Kratzbürste,
tut mir leid, ich verstehe nicht, was du mir sagen willst. Opulenz habe ich verstanden und ja, das trifft es ganz gut.
Hallo bipontina,
zu dir sage ich sowieso nichts.
Hallo Margot,
danke für deinen Kommentar, den ich lesen und verstehen konnte. das ist schon einmal viel wert. Ja, ich habe die Strophen umgestellt und auch leicht verändert, nachdem ich einen dezenten Hinweis auf einen peinlichen Fehler bekam. Die umstellung erschien mir dann einleuchtend.
Die Göttin ist im Zeitalter der Political Correctness einfach nur Gott und glaub mir, der willst du nicht sein. Ansonsten hast du alles beschrieben, als hättest du es geschrieben. Es schillert, genau. Wie manche Schmeißfliegen, die schillern auch.
Liebe Grüße
nizza
P.S.: Komma, na klar.
tut mir leid, ich verstehe nicht, was du mir sagen willst. Opulenz habe ich verstanden und ja, das trifft es ganz gut.
Hallo bipontina,
zu dir sage ich sowieso nichts.
Hallo Margot,
danke für deinen Kommentar, den ich lesen und verstehen konnte. das ist schon einmal viel wert. Ja, ich habe die Strophen umgestellt und auch leicht verändert, nachdem ich einen dezenten Hinweis auf einen peinlichen Fehler bekam. Die umstellung erschien mir dann einleuchtend.
Die Göttin ist im Zeitalter der Political Correctness einfach nur Gott und glaub mir, der willst du nicht sein. Ansonsten hast du alles beschrieben, als hättest du es geschrieben. Es schillert, genau. Wie manche Schmeißfliegen, die schillern auch.

Liebe Grüße
nizza
P.S.: Komma, na klar.
|
![]()
Das Forum hat 8568
Themen
und
63951
Beiträge.
Heute war 1 Mitglied Online : Joame Plebis |