#1

Traumesrand

in Liebe und Leidenschaft 04.08.2007 18:18
von bipontina (gelöscht)
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Dunkle Nacht am Traumesrand
entsteigt dem trägen, kühlen Abend,
sie steigt hinauf mit mir ins Firmament.
In meiner müden Schläferhand:
Dein Bild, in meine Netzhaut eingebrannt,
empor zum Paradies mich tragend,
so glühend rein vom Hier getrennt,
ob Deines Blicks mich sanft begrabend;

Von ewiggleicher, geistumlohter Bläue,
in der nichts Irdisches mehr hat Bestand.
Da gilt nichts mehr, denn reine Treue,
erahnt, erlebt, befürchtet und erkannt,
rieselnd, dauernd, stetig wie das Sternenband,
erleuchtet, blühend wie das neue

Verlangen nach dem stillen, blauen Blick.
Ohne Bangen, frohen Mutes ruf ich Dich zurück:
So sei denn DU der letzte große Widerstand!



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#2

Traumesrand

in Liebe und Leidenschaft 05.08.2007 20:20
von Alexa (gelöscht)
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Liebe bipontina

so wie ich bisher las, schreibst du vieles einfach aus dem Bauch heraus.
Das mag für den Moment erleichtern, weil du die geballten Gefühle so erst einmal loswirst.
Mir als Leser fällt es aber schwer deinen Gedankengängen zu folgen.

dazu kommt der unruhige Leserhythmus. Du schreibst mit Reim- aber die Metrik lässt du so daherschleifen.
Du hast hier und da echt gute Ansätze und auch einige Reime gefallen mir sehr gut.
Ich finde es wirklich schade dass der Text durch holprigen Lesefluss und durch , für mich, verwirrende Aussagen gestört wird.
Besonders verwirrend empfinde ich hier die zweite Strophe.
In der ersten wird noch irgendwo klar ,dass da ein Lyrich mit einem Bild im Kopf..( scheinbar von dem geliebten Lyrdu) sich weit wegträumt/ träumen möchte.
Aber in der zweiten;
was heißt hier z.b. dieser Absatz;


Zitat:

Da gilt nichts mehr, denn reine Treue,
erahnt, erlebt, befürchtet und erkannt,
rieselnd, dauernd, stetig wie das Sternenband,
erleuchtet, blühend wie das neue



wie kann man Treue befürchten? um sie letztendlich zu erkennen?
Ist es die Treue die da rieselnd, dauernd, stetig- erleuchtet und blüht?
Du hast hier verdammt viele Adjektive drin und überlädst m.E. den Inhalt damit viel zu sehr.

die letzte Zeile erschließt sich mir auch nicht wirklich. Warum soll das lyrdu denn jetzt der letzte Widerstand sein?

Nun ja- du hast lyrisches Potential- keinen Zweifel- aber für mich als Leser wäre ein etwas deutlicher Inhalt wirklich schöner- denn so wie dein Text hier steht- erahnt man leider nur was du sagen möchtest-
Villeicht achtest du auch ein wenig auf die Silbenlängen.Wenn du Reime drin hast ist es echt schöner, wenn die Silbenanzahl dieser Reimzeilen doch ziemlich gleich ist.

Nicht böse sein...aber ich mag keine Bauchpinseleien- ausserdem würden sie dir nicht weiterhelfen.

L.G.
Alexa
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#3

Traumesrand

in Liebe und Leidenschaft 06.08.2007 08:38
von bipontina (gelöscht)
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guten Morgen, Alexa!
ja, das Holprige: das macht mir so manches Mal zu schaffen.
Alle meine Gedichte sind "aus-dem-Herzen-heraus" geschrieben (mein Bauch hat nichts damit zu tun, d e r quält sich mit multiplen Krankheiten ), und ich hab dieses Gedicht wieder und wieder gelesen. Manches wollte ich spationieren, um den Leserhythmus zu erleichtern (manches Holprige wird dann fließender), aber das wirkt dann aufs Auge so wichtigtuerisch.
Ich werde mich bemühen, daran zu arbeiten!

Lieben Gruß von bipontina
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#4

Traumesrand

in Liebe und Leidenschaft 06.08.2007 13:19
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Hallo bipontina

du vermittelst eine Stimmung von Wehmut, Erinnerung an einen geliebten toten Menschen, sehr schön ist die geistumlohte Bläue.
bei der letzten Strophe stehe ich etwas auf dem Schlauch. wünscht sich das LI ebenfalls den Tod?

die Zeilen sind alle unterschiedlich lang, stört mich aber überhaupt nicht, bis auf zwei Hakelstellen:

Zitat:

steigt hinauf mit mir ins Firmament.

wenn du sagen willst die Nacht steigt mit hinauf, würde ich schreiben
„sie steigt hinauf…“ dann hättest du hier auch einen unbetonten Zeilenanfang und es ließe sich besser lesen.


Zitat:

reinglühend von dem Hier getrennt

hier hänge ich an reinglühend
wenn du schreiben würdest zB. „so glühend rein vom hier getrennt“ hättest du wieder einen unbetonten Anfang


Zitat:

Dunkle Nacht am Traumesrand
Ohne Bangen, frohen Mutes ruf ich Dich zurück:

die zwei Zeilen beginnen zwar auch betont, das passt aber vom Lesefluß und inhaltlich meiner Meinung nach sehr gut.

LG ninn

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#5

Traumesrand

in Liebe und Leidenschaft 07.08.2007 23:45
von bipontina (gelöscht)
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hallo, ninn, ich danke Dir für Deine Vorschläge, habe sie gleich umgesetzt!
Wie schön, wenn solche Unterstützung kommt!(Nein, das LI wünschte sich nicht den Tod, sah ihn aber manchmal als letzten Ausweg und davor als letzten großen Widerstand die Zurückweisung eines von mir Geliebten)
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