#1

Friedlos

in Düsteres und Trübsinniges 27.08.2006 17:08
von Krabü2 (gelöscht)
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Friedlos

Lidverschlossen
atme ich das berauschende Aroma
verfange mich in Fäden der Betörung
erspähe nichts als purpurne Glut
negiere allen vorsorglich gegebenen Eid
deute ihn um zu gemeinsamem Freiraum
erlebe unser Wir gefesselt im Realen
labe mich an Träumen und Erinnerungen
finde keine Notenschlüssel in lauter Stille
erwache verloren in abgegrastem Schwindelkraut
löse mich aus dem Beet meiner Entzündung
dulde deine dumpfen Schritte fortan im Nebenher.

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#2

Friedlos

in Düsteres und Trübsinniges 12.09.2006 14:36
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Uschi,
das gefällt mir sehr gut, auch wenn ich es wohlmöglich fehlinterpretiere. Ich sehe hier nämlich einen Seitensprung, zwei Menschen die sich im Geflecht ihres geregelten und in diverse Richtungen versprochenen Lebens ihre Nische suchen. So wird bei dieser Begegnung das bereits vorhandene umgedeutet, umgeräumt, Platz geschaffen, um die neue Gemeinsamkeit zu leben, wobei versucht wird den Rest möglichst rauszuhalten, was allerdings natürlich nur begrenzt geht. Diesen Zustand und diesen Prozess sehe ich hier sehr anschaulich und schön bebildert beschrieben, obwohl ich in dem Bereich als Jungeselle natürlich null Erfahrung habe.

Auch wenn Du mir jetzt sagst, dass es ganz anders geemeint war, wird es doch eines meiner geliebteren von Deinen Werken bleiben.

Liebe Grüße,
GW

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#3

Friedlos

in Düsteres und Trübsinniges 12.09.2006 14:51
von Krabü2 (gelöscht)
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Tja :-)
Hallo GW,
also erst mal natürlich DANKE für Dein Interesse an meinem Gedicht. Natürlich freue ich mich, dass es Dir gefällt :-)))

Das Gedicht beschreibt die Schneide zwischen Vorstellungen von Partnerschaft und Freude am Verlieben. Das Hinnehmen von Zeichen, die eigentlich nicht für Glück sprechen, die jedoch schöngeredet werden, um ein positives Gefühl zu erhalten, nicht aufwachen zu müssen. Was nicht lang gut geht :-) und doch irgendwann zur Trennung führt.
Hat nix mit verheiratet oder Junggesellentum zu tun eigentlich, aber schon mit der Vorstellung: das wird immer währen.
Die ersten Buchstaben der ersten Worte und der letzten Worte pro Zeile von oben nach unten gellesen, ergeben: 'Lavendelfeld abgefressen', was bedeuten soll, dass man keinen Traum allzulange träumen kann.
SO halt.
Lieben Gruß
U.

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