#1

Freiheitsadler

in Philosophisches und Grübeleien 19.03.2006 12:46
von Olaf Piecho (gelöscht)
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Hallo Ashitaka,

Mehrmals hatte ich dein Gedicht durchgelesen. Ein großer pathetische Ansatz lässt sich erkennen, du verbindest den Adler mit dem Gefühl von Freiheit, in der zweiten Strophe wird die Freiheit in einen Käfig gezwängt. Im wesentlichen ist dieses Gedicht noch ungeschliffen. die Zeile drei weicht in ihrer Silbenzahl aus dem Rahmen, dann merkt es auch beim lauten Lesen. was die Technik betrifft, der gibt es hier richtig gute Experten, die dir sicher weiterhelfen können.

Grüße von Olaf


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#2

Freiheitsadler

in Philosophisches und Grübeleien 23.03.2006 09:14
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Hi Ashitaka,

mal kurz auf die Form geschaut:

Er zieht am Himmel seine Bahnen
Da ihn auf Erden nichts mehr hält
Sein Flug lässt Unendlichkeit erahnen
Bedeutungslos und klein die Welt

Der Adler, der die Hoffnung trägt
Sein Ruf uns stets zur Freiheit drängt
Bis sein Flügel Eisen schlägt
Das ihn in kleinen Käfig zwängt

xXxXxXxXx
xXxXxXxX
xXxxXxXxXx (!) // XxXxXxXxXx
xXxXxXxX

xXxXxXxX
xXxXxXxX
XxXxXxX (!)
xXxXxXxX

In den jeweiligen 3. Zeilen weichst Du vom Scheman ab. Hast Du das womöglich mit Absicht gemacht? Das wäre clever, auch wenn es wie ich finde nicht richtig funktioniert, weil es mir nicht klingt...

Dennoch: Man könnte in Zeile 3 nämlich auch konsequent Trochäen verwendet sehen, dass würde zu den Trochäen in der 3. Zeile der 2. Strophe passen. Und die Silbe mehr könnte man inhaltlich in Strophe 1 als Zeichen der Unendlichkeit, dementsprechend würde die fehlende Silbe in der 2. Strophe die Knechtschaft symbolisieren. Eigentlich eine gute Idee, das Problem ist in meinen Augen die 1Str.: Man möchte beim Lesen auch in der 3. Zeile dem Jambus folgen - und das liegt nahe, schließlich ist die Betonung auf "Flug" auch sinniger als auf dem Pronomen. Und dann haut es einen eben bei der Unendlichkeit raus...

Diese Idee (sofern von Dir beabsichtigt) ist keine schlechte, besser wäre es aber, wenn Du in den Zeilen mit den Trochäen jeweils einen Einstieg fändest, der einem keine Wahl lässt und eindeutig diesem Versmaß folgt.

Mit der Form habe ich meinen Frieden geschlossen. Inhaltlich ist es mir jedoch (auch) zu pathetisch und auch zu ausgelutscht. Der Adler als Sinnbild der Freiheit, und der Käfig, in den man ihn zwingt, als Gegenentwurf... Hm, ja, schlimm so was. Zu mehr langt es da bei mir nicht, sorry. Und den Titel finde ich auch nicht so toll, ich muss ständig an den Bundesadler denken. Ich denke, das war nicht Deine Absicht...

Insofern nicht so ganz mein Fall, trotz der 3. Zeilen .

Don

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