#1

Schwarze Sterne

in Düsteres und Trübsinniges 28.02.2006 16:38
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Schwarze Sterne

Sie steht im Dunste trüber Gaslaternen,
und Pflastersteine blenden ihren Sinn,
doch ihre Seele fliegt zu fernen Sternen
hinauf, dem weiten süßen Sehnen hin.

Zu Schlössern, Prinzen, weißen Pferden,
und bunten Gärten, Freude, Liebe, Lust,
doch holt das Hier sie ein auf Erden,
empfindet sie nur Ekel, Angst und Frust.

Ihr roter Mund saugt gierig Zigaretten,
dass Make Up grell und viel zu dick gemalt,
auch bunte Pillen können sie nicht retten,
denn sie hat einen hohen Preis gezahlt.


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#2

Schwarze Sterne

in Düsteres und Trübsinniges 01.03.2006 16:48
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Lieber Knud!

Einfach so kommentarlos will ich es nicht lassen, da es fein und gut geschrieben ist. Nur das Thema paßt im Moment nicht in meinen Alltag, ich bin gedanklich ganz wo anders.

Freundlichen Gruß!
Joame

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#3

Schwarze Sterne

in Düsteres und Trübsinniges 01.03.2006 23:10
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
danke Joame für Dein Post
Gruss
Knud

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#4

Schwarze Sterne

in Düsteres und Trübsinniges 01.03.2006 23:31
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Hi Knud, ich kann es auch nicht so stehen lassen, deshalb mal so ein gefürchteter Kurzkommentar:

Das Thema gefällt mir, so schön romantisch.


Sie steht im Dunste trüber Gaslaternen,
und Pflastersteine blenden ihren Sinn,
doch ihre Seele fliegt zu fernen Sternen
hinauf, dem weiten süßen Sehnen hin.


V1: Düstere Stimmung
V2: Die Pflastersteine sind wie eine eine Gefängnismauer für ihren Sinn, schön.
V3: Eskapismus
V4: Zeile läuft weiter, schön für den Klang. Was dann folgt klingt leider schon etwas gewollt, grammatikalisch: "...Seele...fliegt dem weiten süßen Sehnen hin." Das sind schöne Worte hintereinander, aber mehr sehe ich nicht.


Zu Schlössern, Prinzen, weißen Pferden,
und bunten Gärten, Freude, Liebe, Lust,
doch holt das Hier sie ein auf Erden,
empfindet sie nur Ekel, Angst und Frust.


Diese Strophe gefällt mir nicht. Sie ist grammatikalisch zu gebeugt ohne ersichtlichen Grund. Sie wirkt wie ein Schnellschuß. Anstatt die Gefühle einfach so aufzuzählen, wäre ein indirekte Vermittlung dieser über die Ansicht der Szenerie und vielleicht sogar der Protagonistin selber mir lieber gewesen. Meiner Ansicht nach sollte man dem Leser im Zweifelsfall zuviel Raum für seine Phanatasie lassen als zu wenig, sonst bringt ihm doch ein Gedicht nix.


Ihr roter Mund saugt gierig Zigaretten,
dass Make Up grell und viel zu dick gemalt,
auch bunte Pillen können sie nicht retten,
denn sie hat einen hohen Preis gezahlt.


Die ersten beiden Zeilen gefallen mir schon wieder besser, der Schluss aber gar nicht. Ich habe nicht das Gefühl, als wäre hier mehr in Versform gebannt worden als der Stereotyp "abgebrannte Hure" und das noch zu direkt, ohne Schluss, ohne Tiefgang, einfach nur eine Beschreibung.

Ich muss den ungeliebten Satz loswerden: Das kannst du besser.
Tut mir Leid für die Härte, gib der deutschen Nationalmannschaft die Schuld
und Günther Netzer

Grüße
der harte Willi

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#5

Schwarze Sterne

in Düsteres und Trübsinniges 01.03.2006 23:50
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
danke Willi für Dein Post, ja leider geht auch mal was daneben . Arme Hure Vielleicht meldet sich ja eine die Tiefgang findet
Gruss
Knud

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#6

Schwarze Sterne

in Düsteres und Trübsinniges 02.03.2006 01:11
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Ja, lieber Knud! Ich bin wieder da. Zwar kann ich mir noch immer ein besseres Thema vorstellen, doch Tiefgang muß ich diesem schon bestätigen. Mir zu tief, um gedanklich verkraften zu können, wie diese arme Horizontalgewerblerin nun in der Soße steckt. Das lastet auf ihr bestimmt mehr als Pflastersteine, eher wie ein Granitklotz.

So verschieden sind oft Ansichten, es soll niemanden stören, wenn mir der Schluß auch gefällt. Eben diese 'bunten Pillen...'.

Ich bin erstaunt, wie geschickt Du Inhalt in Worte verpacken kannst und ein Schicksal beschreibst, das,
wollten wir es näher kennenlernen, wir wahrscheinlich
gar nicht verkraften würden.
Ganz geschickt! Ich bitte bald wieder um ein fröhlicheres
Thema!

Freundlichen Gruß!
Joame

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#7

Schwarze Sterne

in Düsteres und Trübsinniges 02.03.2006 11:43
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Ja Joame das war hier das Problem, ich wollte nicht treffen sondern betroffen machen und da ich auch die gleichen Texte in anderen Foren veröffentliche wollte ich hier besonders sensibel vorgehen um keine Betroffene zu treffen. Mir ging es hier auch mehr um die psychologische Komponente wie der Verlauf vielleicht veranschaulicht.
St1/Z1+2 die reale Situation//St1/Z3+4 Einstieg in die Realitätsflucht die in Traumbildern, ganz bürgerlich, St2 /Z1+2 mündet um dann brutal in St2/Z3+4 in die Realität zurückzukehren.Dann das tragische Final in St3 obwohl bemüht sich hinter der Fassade zu verstecken St3/Z1+2 ist sie seelisch zerstört St3 Z3+4.
Danke Joame Du hast den tieferen Sinn wohl gesehen.
Gruss
Knud

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