#1

warum?

in Liebe und Leidenschaft 21.01.2006 13:10
von Krabü2 (gelöscht)
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Grundlos

Liebkose meinen
glühenden Mund
den Sternennabel
den rasierten Schoß
leck mein Schulterbild
den Puls im Hals
die bebende Brust
rundum wie Schlangen
Körper-Facetten
nein, es reicht mir nicht
nicht länger, nicht mehr
warum küsst Du nicht
den hohen Mut
aus dem ich kam

warum kein Kuss

der Überzeugung
aus der ich falle
heim und zurück in
heiße Untiefen
brodelnder Traumschlucht
zweifelnde Schreie
aus blinder Sehnsucht
nach diesem Alles
entbehrenden Fund
im Schimmer wahren
Nichts, tiefer Leere
auf dem die Trauer
schwerelos tanzend
ihr Glutrot vertilgt?


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#2

warum?

in Liebe und Leidenschaft 21.01.2006 16:18
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Kratzbürste und willkommen in unserer Runde
(ich werde nie verstehen, weshalb man zum Dichten (solche) Nicks braucht! *g)

Die 1. Strophe gefällt mir ungemein. Da hat’s Zunder drin, hui! Aber die 2., ne, das ist mir zu schwülstig. Brodelnde Traumschlucht, zweifelnde Schreie, blinde Sehnsucht .... du meine Güte, fehlt nur noch das verlorene Sein ....! Ich würde diese Str. streichen und nach dem ‚warum’ mit einem Fragezeichen aufhören. Dazu noch einen tollen Titel. Das hätte Klasse.

Gruss
Margot

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#3

warum?

in Liebe und Leidenschaft 22.01.2006 13:16
von Krabü2 (gelöscht)
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Hi Margot,

das sehe ich durchaus ein, wenn ich Deinen Kommentar lese. Ist der Versuch gewesen, Sex von Liebe und Vertrauen und Nähe usw. zu spalten. Ja, aber man guckt als Schreibende/r nicht mit genügend Abstand. Danke für Deine Hinweise.
Grüße
KB

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#4

warum?

in Liebe und Leidenschaft 26.01.2006 10:30
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Hi Kratzbürste,

ich bin etwas unschlüssig angesichts Deines Gedichtes, da es ziemlich schwer zu entschlüsseln ist. Auch ohne Deinen Hinweis wäre ich wohl darauf gekommen, dass die beiden Strophen unterschiedliche Aspekte der Liebe behandeln.

So lyrisch es auch daherkommt, scheint die 1. Strophe vorrangig den körperlichen Aspekt zu behandeln. Die Formulierungen schwanken sehr, mal sind sie feurig (glühender Mund), mal romantisch (Sternennabel, sehr schön), mal eher deftig (der rasierte Schoß). Das körperliche Wohgefühl kommt dabei aber gut rüber. Und dennoch sind alle diese Teile eben nur (Körper-)Facetten eines ganzen, das auch geliebt werden will. So schön es auch bislang war, das lyrische Ich will mehr!

Dies wird Ende der ersten Strophe bereits eingefordert und in der zweiten dann ausgeführt, insofern passen auch die etwas kitschigeren Formulierungen. Noch in der ersten Str. grüble ich jedoch, was ich unter dem "hohen Mut" verstehen soll. Eine andere Schreibe für Hochmut wird es nicht sein, das funktioniert inhaltlich nicht. Rein vom Aufbau des Gedichtes wäre ich davon ausgegangen, dass es um die sagenumwobenen inneren Werte o.ä. geht. "Hoher Mut" aus dem das lyrIch kam...hm. Vielleicht als Gegenpart zur Demut? Vielleicht sollen eben auch Ecken und Kanten, die ansonsten demütig zurückgenommen werden, geliebt werden, die somit ein Ausdruck des "hohen Mutes" sind. Wie auch immer, ich tu mich mit dieser Formulierung etwas schwer. Dennoch gefällt mir die erste Strophe.

Die zweite ist so eine Sache. Die Wortwahl ist zum Teil wirklich etwas kitschig, wobei ich einsehe, dass es als Gegenpart zur ersten Strophe Sinn macht, ein wenig in die Kitschkiste zu greifen. Was mir in Strophe 2 mehr zu schaffen macht, ist, dass ich Schwierigkeiten habe, die einzelnen Zeilen einander zuzuordnen. Irgendwie habe ich das Gefühl, in ein emotionales Blitzlichtgewitter gekommen sein. Zwar wird so ein schlüssiges Gesamtbild transportiert, textlich lässt es mich ein wenig unbefriedigt zurück.

Dabei finde ich nicht, dass man auf die 2. Strophe verzichten muss - obwohl die erste stark genug ist, auch alleine zu (be)stehen. Aber es ist mehr der Gedanke, der dahinter steht, weshalb ich für ein Erhalt der Strophe wäre und weniger, dass mich diese Strophe wirklich überzeugt hätte.

Trotzdem gern gelesen,


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#5

warum?

in Liebe und Leidenschaft 28.01.2006 14:44
von Krabü2 (gelöscht)
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Hi D.C.,
.. und wieder, obwohl ich schon die Erfahrung hatte, dass Du (meine) Gedichte hinter den Zeilen 'erspürst', bin ich erstaunt. Ja, der 'hohe Mut' ist der Gegensatz zu 'Demut' und auch zu 'Angst'. Grundthema, Grundfrage dahinter ist:
Was ist Liebe?
Wo will ich 'abgeholt' werden oder will ich mich 'nur tummeln'. Welche Fragen/Themen/Eigenanteile werden bei Liebe 'berührt'? Einlassen, Loslassen, Sich-/Einander-'Gehenlassen', und das: Wozu und Wohin und Wodurch und Wie weit und und und...
Danke für's Lesen.
Grüße
KB

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