#1

Ein romantischer Traum

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 30.11.2005 23:02
von sEweil (gelöscht)
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Ein romantischer Traum.

Wir sitzen an eine dieser Mauern gelehnt, deren Steine noch selbst zusammengesucht, oder aus dem Berg geschlagen wurden, nicht diese gekauften Ziegel, Steine, die es beim Baumarkt um 2,90 die Packung gibt.
Selbstgeformte, selbst zusammengetragene Steine.
Mir ist zwar ein wenig kalt am Rücken, ein dünnes, weißes T-Shirt ist kein Wärmespender, aber die Sonne brennt vom Himmel herab, sonst würden wir wohl bei dem alten Baum auf dem Hügel sitzen.
Das letzte Mal hat es mich überall gejuckt und Ameisen sind meinen Rücken hinauf geklettert. Ich habe es kaum ausgehalten.
Es herrscht Stille zwischen uns und die Blicke erforschen das Umland, das, von der Mauer durchzogen, in zwei Teile gespalten ist.
Saftiges Gras wächst auf Beiden und auch die Vögel singen die selben Lieder. Der vorsommerliche Duft hängt wie eine Wolke darüber.
Nicht Gedanken, noch Sprünge hält sie auf.
Kein Hindernis.

Es sind keine Worte notwendig. Wir genießen es dort zu sitzen, wir genießen die freundschaftliche Nähe und ich genieße den Duft deiner Haare.

Jahre sind vergangen. Die alte Eiche wurde gefällt. Die selbst geformte Mauer musste einer aus Ziegeln um 2,90 weichen und der Hügel wurde abgetragen.
Nun stehen dort zwei Fabriken, eingezäunt mit Stacheldraht und „Betreten Verboten“ Schildern.
Mir ist, als ob wir immer noch dort sitzen und den lauen Wind, gepaart mit den süßesten Düften und den heißen Sonnenstrahlen über uns hinwegfegen lassen.
Ich bin mir sicher, dass wir an diese Ziegeln gelehnt, am Beton sitzen könnten und das Umland mit seinen Zäunen und Schlöten, den Ketten und Schlössern betrachten könnten.
Es wären keine Worte notwendig. Wir würden es genießen dort zu sitzen, würden unsere freundschaftliche Nähe genießen und ich, ich würde den Duft deiner Haare genießen.
Würde mir sagen, dass mein Leben kein romantischer Traum war.
Dass ich, unter gefällten Bäumen, auf betonierten Wiesen, zwischen maschinernem Vogelgezwitscher und lackschwarzem Frühlingsduft, es genoss bei dir zu sitzen, es genoss deine Nähe zu spüren, es genoss an deinen Haaren zu schnuppern.
Es genoss, bei dir zu sein.

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#2

Ein romantischer Traum

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 01.12.2005 12:45
von kein Name angegeben • ( Gast )
Hallo sEweil,

eine schöne Geschichte, gefällt mir gut.

Ein bißchen Probleme habe ich, mir vorstellen zu können, wo die beiden Protagonisten sitzen. Sie lehnen an einer Mauer und erforschen das Umland, ich denke sie sitzen auf einer Anhöhe?
Durch die Erwähnung des alten Baums auf dem Hügel, auf dem sie eben nicht sitzen, bin ich aber ein wenig verwirrt.
Vielleicht könntest Du das näher beschreiben. Zum Beispiel so:
..., sonst würden wir wohl bei dem alten Baum, unterhalb, auf dem kleinen Hügel sitzen
Oder so ähnlich

Zitat:

Saftiges Gras wäschst auf Beiden


Kleiner Tippfehler: wächst
Ich würde auf beiden Seiten schreiben.

Habe ich sehr gern gelesen

Liebe Grüße
Soyka

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#3

Ein romantischer Traum

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 01.12.2005 20:06
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Hallo Steirerbersch

Die Fehler hat Soyka dir ja schon aufgezeigt.
Ich finde die Story kurz und gut. Schön umgesetzt mit einfachsten Mitteln. Kein Larifari und trotzdem Tiefe. Ich mag ehrliche Texte ohne Schnickschnack.

LG Gem

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#4

Ein romantischer Traum

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 05.12.2005 12:43
von sEweil (gelöscht)
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Hallo ihr zwei.

Ich werde die Vorschläge berücksichtigen.
Den Tippfehler hab ich ausgebessert, vielen Dank.

Und vielen Dank für euer Feedback.

hö, Wienerbersch!

Lg sEweil

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