Wie klein du bist


Wie vielen bist du nachgerannt,
wen machtest du zu einem Gott?
Wen hast du voreilig gebannt,
weil er nicht da war in der Not?

Du Mensch willst über Götter richten
Und weißt nicht einmal, wer wir sind?
Du wirst dein Fähnchen nach uns richten,
denn du bist Luft, wir sind der Wind.

Versuche nicht, uns zu gefallen.
Du kriechst als Wurm bereits im Staub.
Und solltest du die Fäuste ballen,
du fällst vom Baum wie welkes Laub.

Und darin läge deine Macht,
dass deine Seele sterblich ist.
Du siehst es nicht und darum lacht
die Götterwelt, wie klein du bist.

Hi muh, das ist nun ganz und gar nicht blutleer!
Zum Thema Form mache ich hier keine Aussage, denn damit habe ich selbst genügend Probleme.

Also zu Inhalt:

Das Thema Mensch und Metaphysik.
Die Suche nach alles lenkenden Gottheiten die uns bewachen und schützen. Wenn sie nicht
das erfüllen, was wir von ihnen erwarten ,werden sie ausgetauscht. (S1)

Die Feststellung, dass wir zwar glauben, wir könnten durch gezieltes Verhalten, die „Gottheiten“
manipulieren sind aber ihnen immer schutzlos ausgeliefert, sind nur Masse die verschoben wird. (S2/Z3+4)

S3 untermauert das.

S4/Z1 erkennt uns dennoch eine mögliche Macht zu. „Wenn wir nicht so naiv wären und an die Unsterblichkeit glauben würden, gäbe es auch keine Götter“.

Na ja, vielleicht liege ich falsch. Gern gelesen. Danke.
LG
Knud

Nein, Knud, du liegst ganz und gar nicht falsch. Vielen Dank für deine exakte Interpretation. Lediglich die Verallgemeinerung der conclusio ist so nicht gedacht, sei dir aber gestattet. Ich bin schließlich kein Missionar!

Wie meinst du das genau, wenn du sagst, mit der Form hättest du "selbst genügend Probleme"?