Hallo Knud,
ich finde Dein Gedicht ganz schön. Es ist so ganz rund, und das Bild von dem Winkenden Klabautermann finde ich gut.
Es ist aber für mein Gefühl so eine Mischung aus sehr schönen originellen Bildern und sehr abgegriffenen Metaphern.
Die Kappe, die auf dem greisen Haar "hockt", gefällt mir sehr gut. Aber der Fluss der Zeit und die zerfurchte Landschaft im Gesicht finde ich etwas arg abgegriffen, wird dem Rest nicht gerecht.
Noch eine Anmerkung zum Rythmus. Der erste Vers der letzten Strophe holpert ziemlich.
Das Lebensglas, trocken und leer,
xXxXXxxX
Wenn Du schreibst:
Das Lebensglas ist trocken, leer,
xXxXxXxX
stimmt's wieder mit dem Rest. Oder irgendwie anders. Jedenfalls würde ich noch versuchen, den Vers metrisch in den Griff zu bekommen.
Ich persönlich finde es übrigens überflüssig vom Lebensglas zu sprechen. Das ist etwas viel. Wenn Du einfach schreibst,
"Das Glas ist trocken und leer, den letzten Zug hat er getrunken." ist auch klar was gemeint ist, und ich finde es etwas interessanter, nur dann wäre der Vers natürlich zu kurz.
Also, das sind jetzt keine runden Lösungsvorschläge von mir. Ich wollte nur verdeutlichen, was ich meine.
Grüße
GerateWohl