#1

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in Liebe und Leidenschaft 27.03.2005 20:04
von konn0r (gelöscht)
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Mich stärkt ein Einband ganz besond'rer Sorte,
Auf dem man schwerlich Platz zum Greifen findet,
Weil er ein Zwinkern stets an alles bindet.
Man nimmt ihn besser nicht zu oft beim Worte.

Die Widerspenstigkeit jedoch verschwindet,
Passiert geduldig man die harte Pforte
Und offen liegt für den, der kräftig bohrte,
Mein Wesen, das auf dünnem Blatt sich windet.

Die feinen Worte habe ich mit Tränen
Aus Freude oder Kummer aufgeschrieben,
Die zärtlich meinen Lebensodem gähnen.

Die Seele fällt vor dir wie die Fassade,
Es werden meine Seiten schroff zerrieben,
Ich leb' von deiner Liebe, Schutz und Gnade.

---
Ich habe die letzte Strophe wie geplant noch einmal neu konstruiert. Ich danke euch für eure Anregungen und denke, the last verse is now more like it...

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#2

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in Liebe und Leidenschaft 28.03.2005 11:01
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Da hast du recht das zerbissen wirkt unschön.

Insgesamt gefällt dein Sonett, vor allem die mehrfachen Möglichkeiten der Deutung, wobei ich zu einer beabsichtigten Verbindung zwischen dem Buch als oberflächliches Thema und dem verletzlichen Inneren eines Mannes tendiere (Harte Schale/weicher Kern), wobei Strophe 3 dagegen spricht... bzw eher auf einen Dichter mit wenig Selbstvertrauen/ einem zarten Gemüt hinweist.
Wobei wiederum Strophe 4 etwas anderes vermuten lässt Hm da bleibe ich bei der Doppeldeutigkeit.

Nun, auch wenn ich auf der scheinends weniger subtilen Ebene bleibe gefällt es mir dank des leicht melancholischen Anhauchs.

Die zärtlich meinen Lebensatem gähnen
Hier könnte man so schön einen Odem einbauen Der liesse durch weniger Silben auch mehr Spielraum für Ästhetisches

Vorschlag letzte Zeile:
Und hast du meine Mauern eingerissen,
So werden meine Seiten schroff zerrieben,

Hier bietet sich "Wissen" als passendster Endreim an...
Das zerbissen ist überflüssig und unschön, zerrieben sagt doch schon alles aus was zerbissen übertreibt.
So etwas in der Richtung vielleicht, wobei ich ja deine Intention nicht kenne:
in seinen Klauen hält sie nun das Wissen
oder so
und sturmgepeitscht zerstoben sie im Wissen
Auf jeden Fall würde Wissen oder vielleicht Gewissen als Endreim super passen


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#3

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in Liebe und Leidenschaft 28.03.2005 22:08
von konn0r (gelöscht)
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Das mit dem Odem hört sich ja klasse an, ich überlege mir, ob ich das noch einbaue.
Meine Intention in der letzten Strophe hast du durch den "in ihren Klausen hält sie nun das Wissen"-Reim wunderbar erkannt. Es geht um das Ausgeliefert sein, ihre Macht, das lyr. Ich zu zerstören, wenn sie seine Abwehrmechanismen (welcher Art, kann man auf verschiedene Art und Weise bis hin zum Humor auslegen) überwunden hat. Ich arbeite wie gesagt noch an der letzten Strophe, danke dir aber für deine Kritik und deine Vorschläge.
Konny

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#4

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in Liebe und Leidenschaft 28.03.2005 23:49
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Aukai Wenn du übrigens was Unfertiges an der Hand hast, kannst du das auch auf den Arbeitshügel stellen, falls du tatsächlich Vorschläge wünschtest oder gewünscht hattest. Also dann warte ich mal auf weitere gebändigte Einwicklungen äh Enwtwicklungen.

Wilhelm B.

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#5

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in Liebe und Leidenschaft 29.03.2005 07:37
von Genesis (gelöscht)
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Ich hab nur Probleme mit dem Vers:
"Und hast du meine Mauern eingerissen"

Das wirkt im Vergleich zum restlichen Werk so einfalls- und fantasielos. Auch harmoniert, das Bild nicht so wirklich mit dem, dass du in S4V2 zeichnest und irgendwie wirkt es sogar reimtechnisch hingetrimmt, um S4V3 hinzubekommen. Das würde ich auf jeden Fall noch ändern.
Auch passt der Titel rein qualitätsmäßig nicht zu deinem Gedicht, auch ich weiß, dass man sich um den Titel am Schluss kümmert und man froh ist irgendeinen Begriff aus dem dem Gedicht dann als Überschrift gefunden zu haben, aber es ist bei dir schade drum
Ansonsten wirklich klasse und einfach beeindruckend

Thx & mfG GenEsis

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#6

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in Liebe und Leidenschaft 29.03.2005 11:28
von konn0r (gelöscht)
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Ich denke, ich habe dem Gedicht nun ein versöhnlicheres Ende gegeben. Das lyr. Ich ist nun der Milde und Gnade des lyr. Du ausgeliefert, dem nach der Zähmung des lyr. Ich nun der Schutz und die Fürsorge für das wahre Wesen und die Geheimnisse des lyr. Ich obliegt, mit denen es dasselbe allerdings auch zerstören kann.

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