#1

Winterwallung

in Natur 15.02.2005 10:54
von Sankt Marot (gelöscht)
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Grau grausig zittern die Bäume
Blau blässlich frieren die Scheiben
Im schaurigen Wintertreiben
Genießen wir innerste Räume

Weiß widrig blühen die Rosen
Gelb glasig schimmern die Lüfte
Im Kochtopf die Schokodüfte
Die Winde vergessen zu tosen

Braun bräuchlich glühts in den Tassen
Rot rollig öffnen sich Lippen
Ein Kälte vergessend Nippen
Ein seufzend sich gehen lassen

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#2

Winterwallung

in Natur 15.02.2005 23:33
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Sofort muss ich an Kamine, heisse Schokolade, Glühwein und Gemütlichkeit denken.

Die Natur wird als widrig beschrieben, um die Vorzüge des häuslichen Lebens im Winter noch zu unterstreichen.
Die Bäume sind grau und und zittern im kalten Wind, die Scheiben sind gefroren, Schnee liegt auf den Rosenstöcken, die Fenster sind gelb vom künstlichen Licht. Die Alliterationen in Verbindung mit den Farben gefallen mir, die metrische Struktur ist durchgängig.
xXxXxxXx
xXxXxxXx
xXxxXxXx
xXxxXxxXx

Was mir auffält ist die Schokolade sowohl im Topf (wohl als Pudding) als auch in den Tassen. Da hätte man zwecks Abwechslung auch Vanilepudding nehmen können Ausser natürlich die Schokolade ist dir sehr wichtig.

die rolligen Lippen gefallen mir, musste lachen, denn man kann rot rollig sich öffnende Lippen auch anders sehen

Die Weglassung der Beugung in den beiden letzten Versen ist zwar klanglich schön, passt irgendwie meiner Meinung nach, aber der eine oder andere Ästhetik-Fetischist könnte sich daran anstoßen.

Hat mir gut gefallen, geht runter wie eine Tasse heisse Schokolade (oder ein Teller Pudding) die Alliterationen sind das "Highlight"


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#3

Winterwallung

in Natur 16.02.2005 00:28
von Sankt Marot (gelöscht)
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Hi Willhelm. danke für deine antwort. Zur metrik die ist leider gar nicht perfekt wie ich eben fetsstellen musste. habe das ding recht eilig vertiggemacht, wohl zu eilig.... naja... muss ich wohl nochmal rann

2. Alliterationen : Danke sind auch ,mein stolz

3. Schokjolade: ja die ist alelrdings wichtig e sgeht immerhin um da sbegräu. allerdings hats du recht wenn du sagst das es genau so gut was anderes sein könnte wie teee oder vanillemilch oder so, nur heiß müsste es sein als gegensatz zu den Kältemethaphern.

4. Der rollige Mund: hehe der ist durchaus doppeldeutig zu verstehen

Also noch mal danke für die beschäftigung und ich entschuldige mich für diesen leider doch noch unfertigen text ( passiert mir immer öffter zur zeit..., werde langsam senil

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#4

Winterwallung

in Natur 16.02.2005 00:33
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Ich hab gerade mal geschaut, also eigentlich nur der letzte Vers der fällt etwas heraus. Da aber letzte Verse gerne mal ausbrechen, warum eigentlich nicht Ist eben eine Konklusion und die muss hervorgehoben werden

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#5

Winterwallung

in Natur 16.02.2005 00:39
von Sankt Marot (gelöscht)
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hehe, da hast du schön gesagt... dagegenspricht allerdings das es keine wirkliche Motivation, rein semantsich gehsdehen für einen ausbruch gibt.... hm muss nochmal darüber nachdenken, dnake für die anregungen

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#6

Winterwallung

in Natur 17.02.2005 13:30
von levampyre (gelöscht)
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Mein liebster Marot, ich war irgendwo, wo du nicht warst, mein Herz zerbarst. Jetzt bin ich froh, daß du meiner hier harrst.

Zu deinem Text: Etwas schnell dahergeschrieben wirkt er auf mich auch, was aber nicht heißen soll, daß er weniger Atmosphäre erzeugen würde. Im Gegenteil, die winterliche Gemütlichkeit kommt sehr schön rüber und die roten, rolligen Lippen, glaube mir, sind doch ziemlich eindeutig.

Eine Sache die mich ästhetisch stört, betrifft die alliterierten Verse. Keine Angst, die Alliterationen klingen wunderbar. Was nicht wunderbar klingt, ist der Fakt, daß es jeweils eine Reihung von einfachen Hauptsätzen ergibt, die geradezu lieblos nebeneinandergestellt, ohne weiter verknüpft zu werden. Für mich erzeugt das eher eine Wirkung von Kargheit und Brüchigkeit, die mir in diesem Zusammenhang nicht passend erscheint. Dadurch wirkt das Ganze ein wenig, na ja, fibelmäßig: Mama am Haus, Clara im Garten, und so fort.

Kein ästhetisches Problem habe ich dagegen mit den Schlußversen. Zwar stockte ich zuerst, doch dann wirkten diese Nominalphrasen (Artikel-Adverb-Substantiv) wie ein sanftes "fade-out ad lib", das mich in die Gemütlichkeit der (wirklich nicht doppeldeutigen) Nipp-Szene entließ. Eigentlich sehr schön das. Erinnert ein wenig an Celan und ist durch ausreichend grammatische Sätze davor durchaus abgesichtert, wie ich finde.

LG
vamp

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