#1

Progression

in Gesellschaft 14.01.2005 00:35
von Ahsil (gelöscht)
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Progression

Als Samariter war ich euch erschienen.
Ein güldnes Stigma zierte mir das Haupt
Und ließ euch für die Hasspolemik sühnen,
An deren Wahrheit ihr noch immer glaubt.

Ihr Lauscher, Plebs, vernehmt mein freies Reden
Auf dass ihr nicht mehr ziellos, dekadent
Im Schutze eurer Puppenspielerfäden
Vergnüglich über karge Planken rennt.

Ich order euch die Schere aufzunehmen,
Mit euren Fingern greift den festen Strick,
Der jedes Glied verknüpft. Das frohe Zähmen
Beendet ihr mit einem Schnitt ins Glück.

Avantgardistisch klingen meine Phrasen
In eurem Ohr, verhallen im Verstand,
In dem sich Keime von Rhetorik hatzen.
So ruft doch „falscher Streber, penetrant!“

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#2

Progression

in Gesellschaft 14.01.2005 15:10
von Feaníl (gelöscht)
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in zeit religiöser aufklärung sichlich nicht all zu neue ideen, aber die verpackung gefällt mir trotzdem.
ich werde dir nicht "falscher streber" oder "penetrant" ins gesicht schreien, doch sehe ich bei mir keine puppenspielerfäden an den armen die es abzuschneiden gelte.
meine wahrnemung von form und darstellung ist leider stümperhaft unausgereift, deshalb nur soviel: es klingt für mich an manchen stellen sehr erzwungen (was durchaus mit dem inhalt belegbar wäre), hier vor allem die letzte strophe. "Avantgaridistisch" fällt von der betong her sehr aus dem schema heraus und der lesefluss war bei mir zumindest kurz gestört. das "freie Reden" klammert sich hier und da an gedichtliche Einigkeit, fällt andernorts aber wieder raus und lässt das lyr ich selbst unfrei erscheinen, will es uns doch von der neuen Schere berichten die alles besser macht.
erst mal soviel dazu, ich hoffe ich bin dir nícht all zu sehr auf den schnürsenkel getreten oder in diverse fettnäpfchen.

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#3

Progression

in Gesellschaft 14.01.2005 15:21
von Ahsil (gelöscht)
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die Form kann man schon dahingehend interpretieren, deswegen eigentlich auch die unreinen Reime.
ICh habe mir gedacht, dass man "avandgardistisch" xXxXx betont, dann würde es passen. Du hast bestimmt XxxXx betont.
Wobei das GEdicht nicht überall erzwungen klingen dürfte, eher bei den Übergängen von weiblicher zur männlicher Kadenz, denn dort hast Du immer zwei unbetonte Silben.
Danke fürs Lesen
Grüße

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