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In diesen Tagen
Wie du an meiner Seite gehst
in diesen Tagen
so selbstverständlich zu mir stehst
fernab von Fragen
nach Zukunftsplänen, Ewigkeit -
das wär nur Dichtung.
Wir zögern nicht, wir schreiten fort
in eine Richtung.
Wie du mir deine Hände reichst
ich will sie nehmen
wie du dir aus den Träumen gleichst
da bleibt kein Sehnen
dass irgendetwas anders wär'
fern der Verpflichtung.
Wir zögern nicht, wir schreiten fort
in eine Richtung.
Zwar sind wir oft getrennt durch Raum-
und Alltagssplitter
doch nährt das einen Zukunftstraum
von jenem Gitter
das Plan und Ewigkeit umfasst
sogar Verpflichtung.
Wir zögern nicht, wir schreiten fort
in eine Richtung.
RE: In diesen Tagen
in Liebe und Leidenschaft 15.04.2009 00:35von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte
Hallo Maya,
da außer uns zurzeit in dieser Rubrik niemand zu posten scheint, wage ich doch noch einmal einen Komm zu deinen Zeilen.
Abgesehen von dem etwas ungewöhnlichem Reimschema (was kein Qualitätsmakel ist) und den etwas seltsam wirkenden Zwischenkommentaren (das wär nur Dichtung? etc.) gefällt mir dieses Sehnen nach einer "traumhaften" Beziehung durchaus.
LG
Perry
PS: Zweimal "Verpflichtung" als Endreim wäre eventuell vermeidbar.
Hi Perry,
es ist witzig, dass du nun genau auf die letzten beiden Gedichte von mir geantwortet hast, denn dieses hier ist vom Reimschema her eine Art Fortführung. Beide Texte sind ja von der Struktur her sehr ähnlich aufgebaut, unterscheiden sich aber dennoch ziemlich stark vom Klangbild, finde ich.
In Antwort auf:
den etwas seltsam wirkenden Zwischenkommentaren (das wär nur Dichtung? etc.)
Hier glaubt das lyrI selbst noch nicht an eine feste Bindung.
In Antwort auf:
gefällt mir dieses Sehnen nach einer "traumhaften" Beziehung durchaus.
Hm. Vielleicht kommt es falsch rüber, aber für das lyrI ist alles perfekt, so wie es ist. Und diese Beziehung besteht bereits, wird nicht nur erträumt. Diese Stelle mit dem Traum sollte eigentlich beschreiben, dass das Du genauso ist, wie das lyrI es sich vorgestellt/erträumt hat.
In Antwort auf:
PS: Zweimal "Verpflichtung" als Endreim wäre eventuell vermeidbar.
Nicht nur die Verpflichtung doppelt (wobei du ja nur auf den Reim Bezug nahmst und damit dann schon Recht hast), sondern auch Zukunftspläne und Ewigkeit. Dies alles wird noch einmal in der abschließenden S3 zusammengeführt und soll in der Verkehrung eine Art Ausblick auf eine gemeinsame Zukunft geben, die dann eben doch Verpflichtungen etc. miteinschließt und vom lyrI nun doch mit jedem Tag des Beisammenseins mehr und mehr erwogen wird.
Danke für den Kommentar.
Gruß, Maya
RE: In diesen Tagen
in Liebe und Leidenschaft 16.04.2009 08:36von franz • | 33 Beiträge | 33 Punkte
Guten Morgen Maya,
ein wirklich schönes Gedicht das man hier bei dir im Thread zu lesen bekommt, und die Liebe um die es hier geht scheint schon etwas ganz besonderes zu sein.
Schade das es wohl in nicht vielen Fällen so ist.
Was mich hier mehr als anspricht, sind die bereits angemerkten Reime. Dein Schema (ababWc) finde ich mehr als gut gewählt und umgesetzt.
Der Wechsel aus längeren, männlichen Reimen die ihren anschließenden Vers sofort als Senkung wiederfinden (diesen reimst du weiblich) kommt sehr gut.
Rein rhythmisch ergibt sich hier ein echt ausgeglichenes Bild, das technisch keine Fragen offen lässt.
Das Pendente zum c-Reim im zweizeiligen Kehrvers zu finden ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern.
Die Verpflichtung die in der letzten Strophe nochmals aufgegriffen wird finde ich an sich gut als Idee, nur erweckt es bei mir als Leser den Eindruck, dass du hier
auf besagter ein besonderes Augenmerk gelegt hast. Das kommt so direkt tituliert nicht recht zur Geltung. Falls überhaupt von dir gewünscht!
Gerade sehe ich die Ewigkeit, die ebenfalls nochmals wiederholt wird, was die kritisierte Verpflichtung nun doch auf legitimen Grund und Boden hebt.
Naja, viel Rede wenig Sinn: ein echt schöner Text der in seiner Umsetzung gerade durch technische Aspekte einen Freund gefunden hat!
Lieben Gruß, vom franz
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>> Jetzt kann man schreiben was man will
(Oskar Pastior)
Hallo Franz!
Zunächst einmal ein herzliches Willkommen im Forum. Schön, dass du hergefunden hast.
Natürlich freue ich mich über dein Lob und kann auf die Eingangssätze von dir nur mit einem verlegenen Lächeln antworten. Insgesamt gesehen erscheint auch mir persönlich das "Technische" ausgereifter als Inhalt/Wortwahl. Am Klang dieses Gedichtes könnte ich mich - das hört sich vermutlich überaus arrogant an - immer wieder berauschen, ohne dass ich es über habe. Der Inhalt dagegen langweilte mich schnell, was vermutlich auch an den vielen Dopplungen liegt, die Ihr ja angesprochen habt. Anderswo wurde kritisiert, dass ich mich zu sehr der altbekannten Bilder bedient hätte (Träume, Hände, Ewigkeit, Sehnen). Auch diese Kritik konnte ich gut nachvollziehen und vermute, dass der Inhalt daher auch etwas fade wirkt.
Danke für dein Feedback.
Liebe Grüße, Maya.
RE: In diesen Tagen
in Liebe und Leidenschaft 16.04.2009 23:16von franz • | 33 Beiträge | 33 Punkte
nochmals Hallo Maya,
nein, warum klingt es arrogant wenn man sich lediglich an etwas ergötzt? Ich selber versuche auch immer das Maximum an Klangfarbe / Rhythmus
aus meinen Texten herauszuholen, denn Lyrik verläuft bei mir auch sehr stark durch das Ohr. Gerade deine Wiederholungen finde ich hierzu positiv zu messen!
An deinem Reimschema an sich scheinst du ja einen Narren gefressen zu haben, denn ich habe einen text von dir gefunden, der fast eins zu eins
das hier darstellt.
Immernoch ein Genuss (fürs Ohr)
Lieben Gruß, franz
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>> Jetzt kann man schreiben was man will
(Oskar Pastior)
Dir auch noch einmal ein freundliches Hallo,
dieses Reimschema beschränkt sich nur auf meine letzten beiden Texte - und auch da ist es ja nicht ganz identisch. Das war recht lustig, denn beim Krümmungskreis empfinde ich den Klang weniger abgerundet, dafür sagt mir dort der Inhalt mehr zu. Hier ist es genau umgekehrt: Den Klang, wie ich ihn schon beim Krümmungskreis erhofft hatte, konnte ich hier umsetzen, dafür wirkt der Inhalt etwas fade. Also keine Bange, es ist nur eine Ausnahme, dass ich bei den letzten beiden Texten ein nahezu identisches Reimschema beanspruchte, denn ich probiere recht gerne neue Sachen aus.
Grüßli, Maya
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