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furcht macht liebe
in Liebe und Leidenschaft 11.11.2010 19:14von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte
passend zum gruselfilm fällt
der strom aus. angst kindet,
wenn aus vorhängen gespenster,
schranktüren sargdeckel werden.
blinde fürchten nichts dunkles,
mögen dagegen keine stille.
summend, die augen geschlossen,
lieben wir uns ins helle.
1. Fassung:
furcht macht liebe
genau passend zum gruselfilm
fällt der strom aus. ich hatte
schon als kind angst, wenn aus
vorhängen gespenster, schranktüren
sargdeckel wurden, flüsterst du.
ich tröste dich mit dem hinweis,
blinde fürchten das dunkle nicht,
sie mögen dagegen keine stille.
summend, die augen geschlossen,
lieben wir uns bis es hell wird.
RE: furcht macht liebe
in Liebe und Leidenschaft 12.11.2010 16:00von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte
Hallo landloper,
du hast genau das angesprochen, mit dem ich auch noch nicht zufrieden bin, denn ich will es nicht bei einer netten Kurzprosa belassen, sondern diese lyrisch aufwerten.
Deine Vorschläge sind gut gemeint, aber leider lösen sie nicht das eigentliche Problem, Zeilenumbrüche zu finden, die dem Text weitere Gedankentüren öffnen etc.
Mal sehen, was sich noch ergibt.
Danke für dein Interesse und LG
Perry
Hallo Perry
Der Text ist gut, aber auch ich empfinde die Umbrüche unpassend für dieses Stück, zumal sie keinen Sinn ergeben (was du aber ja schon selbst angemerkt hast). Hier kann ich Zeile für Zeile aneinandersetzen und bekomme ein gutes Stück Prosa. (Warum belässt du es nicht dabei?)
Was du da jetzt in deiner zweiten Version versucht hast, gefällt mir gar nicht. Ich würde hier jetzt auch nicht mehr mit Umbrüchen experimentieren, dafür ist der Text bereits zu ausgereift.
Dann schreib lieber einen neuen vll. sogar mit gleicher Thematik und verpasse ihm direkt durch passend gesetzte Umbrüche neue Gedankentüren.
L.G. Alexa
RE: furcht macht liebe
in Liebe und Leidenschaft 13.11.2010 14:47von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte
Hallo Alexa,
mit der Meinung, dass die verdichtete Version misslungen ist, stehts du bisher allein. Ich habe nur positve Rückmeldungen dazu bekommen. Natürlich kenne ich diesen Verschlimmbessungseffekt auch, dass man "ausgereifte" Texte nicht ändern sollte, aber bei mir ist das ein ganz normaler Vorgang. Meine Texte entstehen meist aus Kurzprosastücken, die ich schon bis zu zehn mal ändere, bis ich sie für druckreif halte, dabei sind mir Hinweise und Anregungen aus den Foren, in denen ich poste, oft sehr hilfreich.
Ich finde zum Beispiel die verdichtete Wortschöpfung "angst kindet" so gut, dass ich sie ernsthaft als Titel für ein geplantes Buch mit Gedichten über meine Kindheit ins Auge fasse.
Danke trotzdem für deine Sicht, die mir als "Wider" ebenfalls sehr wichtig ist.
LG
Perry
hallo Perry,
Zitat
mit der Meinung, dass die verdichtete Version misslungen ist, stehts du bisher allein.
Wie du vll. weißt, ist das für mich nichts außergewöhnliches. :)
Zitat
Ich habe nur positve Rückmeldungen dazu bekommen.
Das freut mich.
Zu dieser Antwort habe ich mit aber nur das gedacht, was Landloper aussprach. :)
Du weißt genauso gut wie ich, dass man gerade bei positiven Rückmeldungen auch das Drumherum wie z.B. vorangegangene eigene Kommentare ect. nicht außer Acht lassen sollte.
Damit will ich nicht sagen, dass du das getan hast, aber wenn ich lese – nur positive Rückmeldungen- dann kann ich das, ehrlich gesagt, bei diesem Text nicht ganz nachvollziehen.
Zitat
Ich finde zum Beispiel die verdichtete Wortschöpfung "angst kindet" so gut, dass ich sie ernsthaft als Titel für ein geplantes Buch mit Gedichten über meine Kindheit ins Auge fasse.
Das bleibt natürlich dir überlassen
Ich empfände allerdings solch einen Titel nur passend, wenn sich deine dahinter befindlichen Gedichte dann auch mit Ängsten in deiner Kindheit befassen. Für Gedichte, die ein eher angenehmes Kindheitsempfinden beschreiben, finde ich ihn völlig unpassend.
Hier im Kontext gefällt mir diese Wortneuschöpfung nicht, was ich für mich jetzt mit der Intonation des Wortes an sich begründen kann. Die Wortmelodie spielt, wie du ja sicher auch weißt, eine riesige Rolle in der Poesie. Ihren Einfluss sollte man deshalb auch nicht unterschätzen.
Durch die Konsonanten K und t klingt das Wort "kindet" hart und zu abrupt, was für mich wiederum nicht zu den darauffolgenden eher spielerischen Aussagen von Erwachsenen passen will.
Das und das Empfinden hier wurden einfach nur Wörter gestrichen, um dem Text das Aussehen eines verdichteten Textes zu geben, ist es, was mir jetzt an der 2 Version nicht gefällt.
Du kannst doch immer noch die Umbrüche deiner zweiten Version weglassen und hättest wieder ein Prosastück. Du könntest auch immer noch die Umbrüche völlig anders setzen und hättest keine großartige Änderung geschweige denn Doppeldeutigkeit erzielt. Die Änderung bringt dir also rein gar nichts und mir nur das oben schon beschriebene Gefühl.
Soweit meine Meinung dazu.
L.G. Alexa
RE: furcht macht liebe
in Liebe und Leidenschaft 15.11.2010 16:30von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte
Hallo Alexa,
danke für deine ausführlichere Erklärung, was dir an der zweiten Version nicht gefällt.
Die Wortmelodie spielt bei meinen eher karg und lakonisch gehaltenen Texten keine so große Rolle, wie es vielleicht bei anderen, einem Rhythmus oder einer Melodie folgenden Texten der Fall ist. Die einzige Lautfolge, der ich mich hin und wieder verschreibe ist die von Alliterationen und gelegentlich Binnenreimen.
Zeilenumbrüche können m.M. nach bei freier Lyrik als Enjambement eingesetzt werden, ansonsten sind aber auch viele andere Faktoren, wie Betonungs- oder Denkpausen, im einfachsten Fall auch die Einhaltung eines Textbildes denkbar. Ich kann deshalb deine Sicht "hättest wieder ein Prosastück" nicht übernehmen.
Was die grundsätzliche Einschätzung von positiven Kommentaren anbelangt, darfst du mir durchaus zutrauen, dass ich diese mit der notwenigen Toleranz betrachte und werte, außerdem bin ich selten mit meinen Texten voll zufrieden.
Ich werde auch diesen weiter auf der Bearbeitungsebene halten.
LG
Perry
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