#1

gestrandet

in Natur 25.02.2011 11:56
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

das meer brandet als spende es beifall
für den versuch der aktivisten die schwer
kraft zu überwinden und die schwer
en walkörper wieder ins wasser zu ziehen
sehenden auges sind sie ins ver
derben geschwommen ihren sinnen ver
trauend die gestört wurden von dem
was wir engstirnig fortschritt nennen

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#2

RE: gestrandet

in Natur 25.02.2011 16:20
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Hallo Perry,

Untersuchungsergebnissen zufolge fliehen die Meeressäuger aus den Schallkorridoren des Unterwasser Sonars. Zwar gehen sie sehenden Auges an Land, aber andere Möglichkeiten ihr empfindliches Gehör aus dem Wasser zu hiefen bleiben ihnen auch nicht. Gehirngefäße zerreißen, bevor sie am Ufer stranden.

In einem Roman von Agatha Christie stirbt ein Mensch, weil er in einem Kirchturm eingeschlossen dem Schall des Glockenspiels nicht entkommen kann.

Auch hilflose Helfer eignen sich als Thema einer lyrischen Betrachtung, oder? - mcberry

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#3

RE: gestrandet

in Natur 25.02.2011 17:53
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

Hallo mcberry,
bei solchen Tragödien stehen wir doppelt hilflos da, erstens weil kaum Hilfe möglich ist und wir machtlos dem engstirnigen Treiben des eigenen Fortschritts gegenüberstehen. Vielleicht sollte man den Verantwortlichen mal einen toten Wal vor die Regierungszentrale legen.
LG
Perry
PS: Was hältst du von der stilistischen Darstellung der "schwer"en "ver"wirrung der Tiere?

zuletzt bearbeitet 25.02.2011 17:54 | nach oben

#4

RE: gestrandet

in Natur 27.02.2011 12:30
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Hi, Perry,

die Zuordnung von "schwer" und "ver" funktioniert für mich nicht und wirkt eher sonderbar.

Auch stört, daß "ihren Sinnen vertrauend" eben in der Sache nicht hinkommt: Sie fliehen ja
zu diesem Zeitpunkt oft schon schwer verwundet durch schallbedingte Apoplexie. - mcberry

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#5

RE: gestrandet

in Natur 01.03.2011 18:24
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

Hallo mcberry,
danke für deine "kritische" Sicht.
Die "besonderen" Zeilenumbrüche sollen die "schwer"e "ver"wirrung der Tiere stilistisch unterstützen.
Ob ihre Sinne bereits "schwer verwundet" sind, könnte man vermuten, aber es ist auch schon gelungen Wale wieder zurück ins Meer zu bringen.
Vielleicht ist meine lyrische Umsetzung etwas zu experimentiell, aber damit passt sie zu dem was wir Fortschritt nennen, ohne uns der Konsequenzen bewusst zu sein.
LG
Perry

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