#1

Suche

in Minimallyrik 07.10.2011 20:28
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

Suche, Glaube, Wissensgier,
nach dem Ursprung und der Macht,
was uns schuf, woher wir kommen,
als vergänglicher Kadaver,
führt zu endlosem Palaver.

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#2

RE: Suche

in Minimallyrik 07.10.2011 23:07
von otto | 637 Beiträge | 645 Punkte

Oh nein, liebe Joame!
In der Tat sind wir vergänglich. Doch wo wir das erkennen, nutzen wir unsere Neugier immer weiter zu fragen. Fragen
treiben an, sind Urbedürfnis, nie versiegender Quell aus dem Zweifel. Wer immer weiter fragt, der verfällt nicht der Verzweiflung. Dennoch mag ihn die Ahnung befallen, ja die Erkenntnis bedrängen, dass er keine befiedigende Antwort findet. Aber wer sich nicht zufrieden weiß, der macht bestenfalls weiter, gibt nicht auf, sucht nach Lösungen. Das kennzeichnet den Mensch mit dem Stein im Tal, wo ihm die Erkenntnis, die ewig Wiederkehrende begegnet:

Wenn du den Stein nicht wieder aufnimmst, dann trägst du ihn nicht wieder nach oben. Es gibt also nichts Neues. Der Mensch bleibt Mensch in der Revolte, in der Wiederholung einer Niederlage. Gäbe er ihr nach, so würde er aufgeben.Selbstbestimmtheit hat Begrenzungen.Leben heißt Kampf. Kampf bedeutet immer wieder aufstehen. Es ist nicht eine Uneinsichtigkeit gegen das Unabwendbare, vielmehr der Versuch um Selbstbehauptung gegen eine nicht selbstverschuldete Determinierung, gegen den unbezwingbaren Goliath. Der mensch sucht Aufklärung in dem ihm Unerklärlichen. Doch schließlich gerät er an das Unsägliche. Aber dessen ist sich der Mensch vorbewußt. Trotzdem fährt er fort etwas für sich zu behalten. Vielleicht bewahren ihn seine Fragen seine Würde zu behalten. Das ist viel gegen eine Übermacht. Das bleibt unerhört. Wer denn sollte ihn hören, wo er einen Anhörer negiert? Denn er will zu allererst frei sein.
Er leidet darunter, dass er sich als ein Geschöpf begreift, dass sich nicht versteht. Eine Mitgift der Schöpfung.

Liebe Grüße, danke für die inspirativen Zeilen,

otto.

zuletzt bearbeitet 07.10.2011 23:14 | nach oben

#3

RE: Suche

in Minimallyrik 07.10.2011 23:36
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

Danke für Deinen Kommentar, otto!

Fragen können wir, nur wird es für viele elementarste Fragen keine Antwort geben. Von wem sollten wir sie erwarten? Gelegentlich gelingt es Wissenschaftlern eine lang gesuchte Antwort zu finden, zugleich entsteht damit oft eine weitere Anzahl von Fragen.
Es liegt in der Natur des Menschen, Ursachen erforschen zu wollen; wir sind eine wissbegierige Spezies. Wäre nicht unsere beschränkte Zeit, stünde es besser für uns, auf einigen Gebieten zu Erkenntnissen zu gelangen.

Ich fürchte, die Menge der Fragen nimmt im Gegensatz zu gefundenen Lösungen unvergleichlich schneller zu.
Viele unserer bisher als Tatsachen angenommenen Annahmen müssen wir revidieren.
Das betrifft auch die Lichtgeschwindigkeit, die bis vor kurzem als größtmögliche Geschwindigkeit galt (auch Einstein war dieser Ansicht). Nur dürfte dem nicht so sein.

Freundlichen Gruß!
Joame

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