#1

gelöscht

in Philosophisches und Grübeleien 14.10.2011 00:30
von munk (gelöscht)
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zuletzt bearbeitet 18.01.2022 09:34 | nach oben

#2

RE: seinbares

in Philosophisches und Grübeleien 14.10.2011 12:24
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

Hallo Michael,
scheint ein kurzer Blick in die Gedankenwelt eines Dichters zu sein, in der gerade ein Bildersturm wütet und so ziemlich alles durcheinander wirbelt.
Ein klasse Ansatz mit einigen tollen Bildfragmenten, aber auf die Dauer verliere ich schnell das anfängliche Interesse dieser Achterbahn zu folgen.
Ich würde mir wünschen zwischendurch ein paar Haltepunkte zum Reflektieren zu finden und vielleicht etwas weniger Strudel und Schnellen in dieser Sturzfahrt durch den Wildwasserkanal deiner Bilder.
Überlage gerade ob und wie ich konstruktiv was vorschlagen könnte, vielleicht solltest du folgende Kanten etwas runden:

Gedichtekritzel -> Dichtergekritzel
gebrichte 51 -> gebrochene
unbeschrittener blick -> jungfräulicher blick
gerandet -> gerahmten

Wie gesagt nur Anstöße, denn wer kennt schon die Intention des LI.

LG
Perry

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#3

RE: seinbares

in Philosophisches und Grübeleien 14.10.2011 17:09
von munk (gelöscht)
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hallo perry,
danke für deinen versuch, der draconidischen achterbahn zu folgen. ist wieder mal ein kompliziert geschriebenes, reizüberflutetes, ...

mhmm .... schade, dass du dem übertourten nicht folgen magst. ursprünglich wollte ich die textüberschrift mit "seinbares einer mutter" oder schein und seinbares einer mutter" formulieren ... die ein nie verstandenes lyr, ein umlyr vorfand, aber wiederum auch nicht. aus diesen punktualen annäherungsversuchen wird aber nichts. alles bleibt genauso fremd wie zuvor, obwohl es sich vor ihrem ersten gewagten blick offenkundig entfaltet und sie sogar zum ersten mal einen blick wagt, etwas bisher unbeschrittenes aufzufangen und vielleicht sogar zu verstehen, aber dies entzieht sich nun am ende allem, auch anders möglichen seinbaren.


lg, munkel

zuletzt bearbeitet 14.10.2011 17:19 | nach oben

#4

RE: seinbares

in Philosophisches und Grübeleien 14.10.2011 18:50
von Gast (gelöscht)
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Ich habe es eigentlich auch eher als einen Dichtvorgang gelesen - beim Sternenschauer sitzt der Dichter da und schreibt, schreibt, schreibt, ungerichtet, durcheinander, aber er ist inspiriert und kann nicht aufhören zu schreiben, weil es ihn treibt, zu schreiben. Und dann geht der Sternenschauer vorbei und lässt einen schreibmäßig ausgebrannten, von Ideen leeren aber mit seinen zahlreichen entstandenen Werken zufriedenen Dichter zurück. Damit habe ich auch die bisweilen ungewöhnlichen Ausdrücke für ganz gewöhnliche Dinge gelesen, die ich Neologismusfanatikerin auch recht schön fand - man muss die Dinge ja nicht immer bei ihrem hergebrachten Namen nennen ;).
Die original gemeinte Lesart mit einer Mutter erschließt sich mir jedoch auch bei mehrmaligem Lesen leider nicht :(. Könntest du da erklären, was genau du meinst?

LG, Evanesca

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#5

RE: seinbares

in Philosophisches und Grübeleien 15.10.2011 12:03
von munk (gelöscht)
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hi evaneska,
danke für deine komm. assoziationen haben ja auch und gott sei dank immer ihr eigenleben und man staunt immer wieder, welche aspekte, nuancen, filme sich in den köpfen von uns lesenden so freisetzen: das ist wunderbar und abenteuerlich und auch eine möglichkeit mit lyrischem zu spielen, aus der lyrik für sich lebendiges, anderes, vielleicht auch ungewohntes zu schöpfen :)

im nachhinein begreife ich aber auch perrys einwände.: ich werde die lyrgeschichte auf jeden fall nochmal überprüfen und den einen oder andren einwand und vorschlag wägen. danke perry nochmal :)// ... klarheit, lesbarkeit findet sich in diesem text kaum. doch so war auch die ursprungsidee. das nicht-verstehen-können einer anderen lebensart wollte ich zum ausdruck bringen und die dennoch-konfrontation eines lyrdus (mutter) mit einem lyrich, welches nicht so recht in diese welt passt und sich trotzdem auf seine ganz eigene weise müht, in ihr über das schreiben und anders leben, zurecht zu kommen.

mhmm ... ich gebe jetzt einen text von mir frei. daran sollte diese lyrgeschichte anknüpfen


aufgebrauchte gewissheiten

ungelesene tagebuchblätter in einer abrissbude
angekohlte brathähnchen, kartoffelpuffer vom letzten monat
kot in der badewanne
urinlöcher auf dem kanapee
es sind die unentschiedenheiten in mir
ich ver tourte zuviel mit pokerface und mit verdurstendem durst
weil du immer alte geschichten hochkochst
am tropf matt abhängst
hängt der eingang, neuerdings
die abgefräste litfaßsäule
neben deinem selbst abgetragenen kachelofen
im drogen museum
dein aufgeschlagenes
fast faust- buch
in jedem einschlag
und mit jedem besucher
hält dein prämiertes selbstporträt
das, was es versprach
das noch-werden
das noch-sein
noch einmal drücke ich
was ich nicht über meine lippen bringe
dieses angehaltene lärmen
hat aufgehört;

.... nun werde ich alles nochmal überdenken. du kannst mir gerne hinweise geben, dass das werklein vielleicht noch bessere, vielleicht auch lesbarere konturen gewinnt :)

lg munkel

zuletzt bearbeitet 15.10.2011 12:17 | nach oben


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