#1

ein paar handschuh steckt in einer tasche

in Liebe und Leidenschaft 08.02.2012 09:08
von franz | 33 Beiträge | 33 Punkte

.
ein paar handschuh steckt in einer tasche und vergeht
im jehen treiben wie es sich noch auf die wipfel legt.
die zeit am schluss und auch das taglicht ist schon spät.
man findet sich so wie man sich nach außen trägt.

die kalten glieder recken sich nach innen.
kein letzter hauch wars dennoch wie er leise schwebt.
man öffnet sich dem abend - seinen stillen zinnen.
man findet es so wie es sich nach außen trägt.

ein paar handschuh schaut gemeinsam in die nacht;
erzählt sich das zusammen was sich hegt und pflegt.
am ende ist man doch am anfang angekommen
und findet sich so wie man sich nach außen trägt.
.


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>> Jetzt kann man schreiben was man will
(Oskar Pastior)
zuletzt bearbeitet 08.02.2012 09:09 | nach oben

#2

RE: ein paar handschuh steckt in einer tasche

in Liebe und Leidenschaft 08.02.2012 12:27
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

Hallo franz,

eigentlich ein schönes Stimmungsbild von Gemeinsamkeit (ein Paar ...).
Konstruktiv verwickelt mich der Text aber in einige Widersprüchlichkeiten (gewollt?)
Wie da wäre

"ein paar handschuh steckt in einer tasche und vergeht
im jehen treiben" -> vergeht, da wäre mir "verliert sich" näher und was ist "jehen", meintest du "jähen?

Während Bilder wie "die kalten glieder recken sich nach innen" noch überzeugen wird der Text durch die vielen "man" ins Allgemeine gezogen und durch Standardsprüche wie "hegt und pflegt", "am Ende ist man doch am Anfang" verwässert.

Natürlich ist mir klar, dass einige der angesprochenen Stellen formbedingt sind, aber ich finds trotzdem Schade, weil die gute Bildstimmung für mich darunter leidet.
LG
Perry

zuletzt bearbeitet 08.02.2012 12:36 | nach oben

#3

RE: ein paar handschuh steckt in einer tasche

in Liebe und Leidenschaft 09.02.2012 09:17
von franz | 33 Beiträge | 33 Punkte

Servus Pery,

dieser Text hier steht schon seit ungelogen mehr als einem Jahr in meinem Notizbuch und ich wollte ihn jetzt, wo ich etwas mehr schreibe, mal endlich fertigbekommen. Diesem Umstand ist es wohl auch ein wenig in Rechnung zu stellen, dass ich am Schluss einfach nur noch fertig werden wollte, weil ich einfach nichtmehr weiter wusste. einem andern Text an anderer Stelle ging es ganuso, diesen hab eich dann aber auch wieder gelöscht. In der Hast entsteht bei mir nicht sehr viel und endet meist im Kauderwelsch.

Zitat
vergeht, da wäre mir "verliert sich" näher



das vergeht steht hier gewollt. Es ging mir auch ein wenig um den endlichen Charakter, den das vergeht in den Raum stellt.
>>Verliert<< wäre hier geradliniger, da stimme ich dir zu! Mal schauen ...

Zitat
und was ist "jehen", meintest du "jähen?



ach herrje, ich Dösbaddel, natürlich meinte ich >>jähen<<. Das ist wohl eines der Wörter, wie sie viele im Wortschatz haben. Man kennt sie und hat sie auch schon benutzt, aber tatsächlich noch nie wirklich ausgeschrieben. Ich hätte mal googlen sollen. Auch die Bedeutung an sich von >>jähen<< ist hier wohl fragwürdig und kommt etwas abrupt des Weges.

Zitat
wird der Text durch die vielen "man" ins Allgemeine gezogen



ja, mit den >>mans<< habe ich es vielleicht etwas übertrieben, auch wenn es durchaus gewollt war, hier einen Allgemein-Charakter zu stellen. Ich mag es irgendwie möglichst "allgemein" zu schreiben. Schwer zu beschreiben. Ich finde für mich, so wirken Bilder offner in ihren Deutungen, als wenn ich sie klar im 'Sinnzusammenhang' definiere.
Nichts schlechtes wie ich eigentlich finde ...

Zitat
und durch Standardsprüche wie "hegt und pflegt", "am Ende ist man doch am Anfang" verwässert



dies ist die Stelle die ich im Eingang erwähnte; die Stelle, bzw. die Strophe, in der ich einfach nicht mehr weiter wusste und fertig werden wollte. Daher wohl auch das saloppe Element!
Recht hast du aber wenn du du sagst, dass der Text hier und gerade dadurch sehr abbaut!
Ich wollte einfach mal schauen was noch bei herauskommt, wenn ich ihn so wie er ist, einstelle.

Ein großer Glücksgriff, geschweige denn eine "kunstvolle Fingerfertigkeit" habe ich hier wohl nicht bewiesen. Naja, beim nächsten mal.
Ich glaub, hier nochmals und zeitnah ranzugehen, würde nur zu noch mehr Verwurstelungen führen. Ich denke, ich lasse ihn erneut ruhen.
Zum Glück habe ich ja noch ein ganzes Notizbuch voll mit alten Kamellen die ich wieder aufwärmen kann ;-)

Hab vielen, vielen Dank für deine offnen Worte, die doch bei allem negativen auch Lob inne haben.

Alles Gute dir und auf bald!

Mit Grüßen aus dem verschneiten Berlin, franz


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>> Jetzt kann man schreiben was man will
(Oskar Pastior)
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#4

RE: ein paar handschuh steckt in einer tasche

in Liebe und Leidenschaft 13.02.2012 23:57
von munk (gelöscht)
avatar

hi franz,
ich hab andernorts schon etwas über deinen feinen text geschrieben.
ich mag ihn so wie er steht!

lg
rivus

zuletzt bearbeitet 14.02.2012 00:22 | nach oben


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