#1

wellenflüstern

in Natur 28.08.2012 13:51
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

willst du die sprache des meeres verstehen
musst du muscheln als ohren haben
um es zu erkennen helfen seesterne
und flossenhände es zu lieben

willst du die größe des meeres ermessen
musst du seine ufer erkunden
kehrst du zurück nennen sie dich magellan
der über den horizont hinaussieht

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#2

RE: wellenflüstern

in Natur 28.08.2012 14:41
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Hallo Perry,

lesenderweise erfasst mich die Empfindung zurück zu bleiben hinter dem literarischen Horizont, den die Zeilen
eröffnen. Nein, bleibt nur einzugestehen, nie reichten die Ohren so weit, genügten plumpe Tastorgane den Verführungen. Selbst meine Fantasie bleibt hoffnungslos über der Meeresoberfläche.
Da wird ein Entdeckername zum Hohn.
Gelassene Verse wie eine wellenweise heranschwappende Tiefsee, profunde und professionell verdichtet - mcberry

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#3

RE: wellenflüstern

in Natur 28.08.2012 18:04
von yaya (gelöscht)
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Hallo Perry,

mir gefallen die schönen Verse auch. Die Sprache des Meeres mag an den Ufern noch hörbar sein, hoffen wir zumindest, um uns nicht völlig ausgeschlossen fühlen zu müssen von Geheimnissen der Tiefe.

Die zweite Strophe behandelt die Flächendimension mit einer Anspielung auf die Weltumsegelung, immer unter der Flagge des hl. römischen Reiches: Estreito de Todos los Santos – Allerheiligenstraße, nannte Magellan den später nach ihm benannten Schifffahrtsweg. Ich bin nicht so sicher, daß Erkundung der Ufer mir diese Maße gibt, aber andererseits wer weiß schon so genau was wohin führt.
Ein Meeresgedicht nicht nur für Nordlichter kommt immer gut. Grüße von Yaya

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#4

RE: wellenflüstern

in Natur 28.08.2012 18:39
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

Hallo mcberry,
der Text entstand direkt vor Ort auf einer Düne sitzend, sozusagen life empfunden.
Dass Magellan selbst von seiner Weltumseglung nicht zurückgekommen ist, mag ein zusätzliches Indiz sein, dass der Mensch zwar Etappenziele erreichen kann, es sich aber immer wieder größere Horizonte auftun, die es zu erforschen gilt.
Danke für die Wertschätzung und LG
Perry

Hallo Yaya,
um das Meer wirklich zu verstehen fehlen uns die Sinne, aber wir können zumindest erahnen, welche Geheimnisse es noch birgt. Die Größe der Ozeane ist sowieso relativ, Ufer ändern sich.
Freut mich, dass meine Bilder angekommen sind.
LG
Perry

zuletzt bearbeitet 28.08.2012 18:40 | nach oben


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