#1

x leben

in Minimallyrik 03.02.2013 22:56
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

sechseinhalb leben
sind schon verbraucht

kaum ein leben
ist verbracht

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#2

RE: x leben

in Minimallyrik 03.02.2013 23:21
von munk (gelöscht)
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hallo der.hannes,

so ist mancher lebenslauf. wenn man x-leben hat, wird man wieder vieles ausprobieren und hätte möglicherweise dasselbe resultat. sie sind verbraucht , ehe man es sich vorstellen konnte : es gibt nicht mehr viel leben bis zur fahnenstange und noch ist nichts verbracht, nichts bemerkenswertes eingefahren worden. nur dieses gefühl, dass kaum eines der verbrauchten leben ein leben war, was richt verbracht wurde. doch noch bleibt die hoffnung für die 31/2 restleben.

lg der munkel

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#3

RE: x leben

in Minimallyrik 05.02.2013 07:18
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

hallo munkel,

Dein Kommentar trifft es gut, das Gefühl, das in dem kleinen Gedicht transportiert wird. Aber wie kommst Du auf 31/2 ?

es grüßt
der.hannes

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#4

RE: x leben

in Minimallyrik 05.02.2013 08:51
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

Guten Tag, Der.hannes!

Eine nette Wortspielerei mit 'verbraucht' und 'verbracht'. Verbraucht ist das Leben leider, auch wenn kein 'sinnvoller' Verbrauch war und nichts vollbracht wurde.
Der Kommentator kann sich meiner Zustimmung sicher sein, wenn er auch die optimistische Sichtweise hat, es blieben noch 3,5. Man stelle sich nur die Resignation auslösende Situation für den vor, dem schon 6,49 Leben verbraucht sind!

Es machte keinen Unterschied, ob er erst dann durch die plötzliche Erkenntnis aufgeschreckt alarmiert ist oder ob er mit dem Wissen seit 6 Leben schwer behaftet ist. Ändern kann er genauso wenig, ob er nun die klitzekleine Zeitspanne bloß untätig verbraucht hat oder glaubt, etwas vollbracht zu haben.

Wer unterwegs von der endgültigen Vernichtung betroffen ist, für den ist nicht maßgebend, ob er erst einen Schritt gegangen ist oder schon Millionen Jahre gelaufen ist; das Resultat ist dasselbe.

Gruß
Joame

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#5

RE: x leben

in Minimallyrik 05.02.2013 10:27
von ugressmann | 942 Beiträge | 929 Punkte

Hallo Hannes,
ich dachte bei deinen Zeilen an die sprichwörtlich sieben Leben der Katze.
(bleibt also tatsächlich nicht mehr viel "Leben" übrig)
bb Uschi

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#6

RE: x leben

in Minimallyrik 06.02.2013 20:18
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

Lieber Joame,

ah, 31/2 meint 3 1/2, also 3,5. Danke für den erhellenden Kommentar. 6,5+3,5=10 und 10=X (römisch) ;).
Der Titel mit dem x ist hier also wichtiger geworden, als ich gedacht habe.

In der Tat sind 3,5 Restleben schon recht optimistisch. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Auch gebe ich Dir recht, dass das Ableben von den meisten nicht an das "vollbracht" geknüpft wird. Nur alte und weise Leute freuen sich über ihr gut verbrachtes Leben und manche von ihnen wollen sogar gerne bald sterben.
Dann allerdings macht es schon einen Unterschied, wieviele Schritte man vorher gegangen ist. Denn es wird nicht nur vom Resultat her gedacht, sondern mit allen Erlebnissen und Erfahrungen eines Lebens in Relation gesetzt.

So trifft Eltern der Tod ihrer Kinder oft mehr als der ihrer eigenen Eltern, wenn der nach einem langen, glücklichen, erfüllten Leben erfolgt ist.

Es grüßt
der.hannes

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#7

RE: x leben

in Minimallyrik 06.02.2013 20:21
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

Liebe Uschi,

auf die sieben Leben einer Katze wollte ich in der Tat anspielen. Und auf bestimmte Spiele, bei denen man nicht nur ein Leben "hat", sondern mehrere. Erst, wenn das letzte Spiel-Leben "verbraucht" ist, hat man das Spiel verloren.

Ein Bild, was sich in den kurzen Zeilen vielleicht ein wenig zu sehr versteckt.

es grüßt
der.hannes

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