#1

Einigkeit und Recht und Freiheit

in Philosophisches und Grübeleien 12.10.2015 16:13
von otto | 637 Beiträge | 645 Punkte

Der Tod lud Krieg und Frieden ein
Für seine Konferenz:
"Ihr beide seid doch gleichgemein,
Zeigt mir die Differenz?"


Da brüllt der Krieg:" Ich hab das Recht,
Das Recht vom Krieg ist Macht..."

Der Frieden lacht:"... Die ungerecht,
Dich Krieg, zum Mörder macht."


Der Tod sinnt nach und kommt zum Schluss:
"Wo liegt der Unterschied,
Wenn einer von euch gehen muss,
Sobald euch zwei ich schied?"
...........................................................

Der Tod läßt nichts so, wie es war.
Er kommt, so nebenbei
Im Frieden, Krieg, in jedem Jahr.
Der Tod macht alle frei.

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#2

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in Philosophisches und Grübeleien 12.10.2015 19:27
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

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zuletzt bearbeitet 14.01.2019 10:39 | nach oben

#3

RE: Einigkeit und Recht und Freiheit

in Philosophisches und Grübeleien 12.10.2015 19:54
von otto | 637 Beiträge | 645 Punkte

Lieber Joame!

Dein konkreter Änderungsvorschlag ist interessant. Allerdings frage ich mich, ob nicht alle im Tode gleich sind, wenn
sie frei sind. Mit dieser Frage weise ich auf meinen Zweifel hin, denn ich berühre mit meiner letzten Verszeile etwas
für mich nicht Wißbares, also etwas, das ich glaubend behaupten, jedoch als Nichtwissender auch zurückweisen kann: Ich hatte das Gedicht ja unter "Philosophisches und Grübeleien" eingesetzt. Anbei sei bemerkt, dass ich Atheist bin. Soweit ich weiß soll A. Einstein einmal sinngemäß gesagt haben " Gott würfelt nicht". Auch ich begegne Grenzen, die mich zwischen Wissen und Glauben zum Grübeln bringen. Übrigens soll der Gedichttitel darauf hinweisen, daß ich Zweifel an der gegenwärtigen Politik, an den parlamentarischen Debatten in Deutschland habe.

Danke für Dein Selbstverständnis beim Lesen. Das sehe ich, für diese Form des Gedichtes, ähnlich. Ich verwende allerdings zuweilen auch Symbole und Metaphern, so daß solche Gedichte eine kryptische Wirkung beim Leser hervorrufen können.

Soweit Du schreibst findest Du mein Gedicht verständlich. Nun hat ein gewisser Kommunikationswissenschaftler
behauptet (Thun), daß es einer Nachfrage wert ist, w a s ein Hörer( Leser) verstanden hat.

Lieben Gruß,
otto

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#4

RE: Einigkeit und Recht und Freiheit

in Philosophisches und Grübeleien 18.10.2015 11:46
von gheggrun | 377 Beiträge | 377 Punkte

Hallöchen, otto & Joame!
Auch mich erfreuen gut lesbare Werke, wie z.B. dieses.
Allerdings sendet ein Autor nur Symbole und der Empfänger (Leser) bestimmt deren Bedeutung.
So verstehe ich hier, daß der Tod als Entscheider -wie in der Realität oft Richter- eine moralische
& politisch nicht haltbare Position einnimmt, indem er das Endresultat von Krieg & Frieden gleich
bewertet, nämlich das Totsein. Wissentlich läßt er kaltblütig Leid & Schmerz unbeachtet. Der Tod
schafft kein Recht, was die Religionen verheißungsvoll & irreführend versprechen. Zarathustra
sprach deshalb vor ca.4Tsd. Jahren: Die wahre Religion sei deine persönliche Rechtschaffenheit!
Es ist Krieg und niemand geht hin, ist die Lösung des Problems.
Otto, Dein Werk habe ich gern gelesen.


Hastanirwana
GHEG
zuletzt bearbeitet 18.10.2015 11:54 | nach oben


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